Färöer

Willkommen auf den Nordinseln

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Färöer - Willkommen auf den Nordinseln

Einer der entlegensten Flecken Europas sind die Färöer-Inseln. Ihre Bewohner nennen sich Färinger und spüren noch das wilde Blut der Wikinger durch ihre Adern fließen. Ebenso wild und unbezähmbar präsentieren sich die raue Küstenlandschaft und das unberechenbare Wetter im Nordatlantik.

Färöer-Inseln im Nordatlantik

Geografie - Wetterküche Europas

Färöer gehört wohl zu den unbekanntesten Regionen Europas. Ganz im Norden zwischen Norwegen, Großbritannien und Island liegen die 18 Färöer-Inseln. Sie bilden einen der autonomen Teile unter der dänischen Krone und befinden sich im Nordatlantik. Bis auf eine sind alle Inseln dauerhaft bewohnt. Auf der wichtigsten Insel Streymoy befindet sich auch die Hauptstadt Tórshavn. Färöer wird auch die "Wetterküche Europas" genannt. Das meist sehr feuchte Seewetter ist extrem wechselhaft und reicht innerhalb weniger Stunden von winterkalt bis sommerlich warm. Doch wirklich warm wird es auch im Sommer nicht, meist gibt es viel Regen und noch mehr Nebel, auch heftige Sturmböen sind keine Seltenheit. Im Winter liegt auf den Inseln oftmals Schnee.

Färöer Hafen

Natur - Fjorde, Wasserfälle und Puffins

Die Ursprünge des Archipels sind auf den Vulkanismus im Atlantik zurückzuführen. Die wechselhaften Jahrmillionen haben das Bild der heutigen Inseln gezeichnet. Das Eis der letzten Eiszeit formte die heutigen Fjorde und Buchten. Die Küste ist stark zerklüftet und ragt mancherorts fast senkrecht in die Höhe. Das Meer ist allgegenwärtig, egal von welchem Punkt aus betrachtet, der Atlantik ist nie weiter als fünf Kilometer entfernt. Innerhalb der Inseln wird das Panorama von sumpfigen Tälern und scharfkantigen Mittelgebirgszügen dominiert. Wo es weniger bergig ist, gibt es umso mehr Graslandflächen in einem satten Grün. Papageientaucher, auch Puffins genannt, fallen in diesem Umfeld besonders gut auf. Zudem leben hier sehr viele Schafe. Wenn wir der Statistik glauben dürfen, so kommen auf die 50.000 Färinger mehr als 100.000 Schafe. Diese stillen ihren Durst an den sanften Bachläufen, die nach nur wenigen Kilometern als tosender Wasserfall die Klippen hinab ins Meer stürzen.

Puffins oder Papageientaucher

Natürliche Sehenswürdigkeiten - Das höchste Kliff und die beste Sicht

Die Natur der Färöer ist schon ein Phänomen für sich. Besonders eindrucksvoll ist das Kap Enniberg. Mit einer Höhe von 754 Metern ist dies das höchste Kliff weltweit, das senkrecht aus dem Meer ragt. Einen weiteren Rekord birgt der Berg Slættaratindur (882 m). Wer den Gipfel erreicht und zudem die besten Sichtverhältnisse erwischt, der kann von hier aus sogar den isländischen Gletscher Vatnajökull erkennen. Damit hat es der Berg in die Liste der Weltrekorde für die größte Sichtweite geschafft. Die vulkanische Vergangenheit der Inseln kann heute noch durch die letzte Thermalquelle Varmakelda erlebt werden.

Bizarre Felsen vor Färöer

Kultur - Wikinger im Blut

Seit dem Mittelalter gehören die Färöer-Inseln zu Dänemark. Doch dänisch fühlen sich die Bewohner, die Färinger, bis heute nicht. Sie selbst sehen sich als eigenständiges Volk mit dem Blut ihrer Vorfahren in den Adern. Einst besiedelten Wikinger die Inseln und noch heute spüren ihre Nachfahren den Geist der damaligen Zeit. So ist neben dem Dänischen auch Färöisch als Amtssprache zugelassen. Mit dieser Mischung aus Norwegisch und Isländisch bilden die Färinger den kleinsten Sprachstamm der Welt. Wie Grönland so ist auch Färöer eine gleichberechtigte und autonome Nation innerhalb des Königreiches Dänemark. Über Jahrhunderte lebten sie von der Schafzucht und Wollproduktion. Inzwischen ist Fisch zum wichtigsten Exportgut geworden. Eine weitere bemerkenswerte Leistung der Bewohner ist eines der ältesten Parlamente der Welt, das Løgting.

Färöers Inselkultur - Streymoy

Kulturelle Sehenswürdigkeiten - Grashäuser der Hauptstadt

Die Hauptstadt Tórshavn auf Streymoy ist wie fast alle Orte nah am Wasser gelegen. Sie ist eine der kleinsten Hauptstädte der Welt, besitzt jedoch einen eigenen internationalen Fährhafen. Besonders entzückend ist die Altstadt. Die mit Gras bewachsenen Häuserdächer stammen noch aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Viele Dichter und Musiker haben ihre Wurzeln in dieser kreativen Stadt.

Färöers bewachsene Häuserdächer

Erleben - Das Nachtleben von Tórshavn

Wer die Färöer erlebt haben möchte, der muss die Landschaft kennenlernen. Doch ebenso authentisch wie die Fjorde und Berge sind auch die Bewohner oder die Leuchttürme und die Cafés am Hafen bei einem leckeren Stück Apfelzimtkuchen. Eine weitere Spezialität der Inseln ist nichts für Tierfreunde. Hier werden die possierlichen Papageientaucher auch gerne mal zum Abendessen serviert. Im Anschluss erwacht das Nachtleben von Tórshavn. Zahlreiche Bars, Kneipen und auch Clubs öffnen ihre Türen und schließen erst, wenn auch der letzte Gast verschwunden ist. Wer nach vier Uhr morgens noch immer keine Lust zum Schlafen hat, der setzt die Party einfach auf der Straße fort.

Färöers Leuchttürme

Aktivitäten - Abenteuer Inselwelt

Ein Segeltörn um die Inseln ist sowohl bei den Einheimischen als auch bei den Besuchern sehr beliebt, ebenso wie das weit ausgedehnte Wandernetz. Wer sich in die Berge begibt, der sollte stets das Wetter im Blick haben. Denn dieses kann sich binnen Minuten drastisch verändern. Die Fjorde, Wasserfälle und Felsen bieten eine herrliche Grundlage für ein ganz persönliches Inselabenteuer im Nordatlantik.

Färöers zauberhafte Landschaft

Informationen

Der einzige Flughafen befindet sich auf der Insel Vágar. Diese liegt westlich von Streymoy. Mit Fähren, Hubschraubern und Booten können die anderen Inseln besucht werden. Noch komfortabler sind die Unterseetunnel, die mit dem PKW oder Bussen befahren werden können. Englisch ist als Fremdsprache recht weit verbreitet.

Sowohl Abenteurer als auch Erholungssuchende kommen hier auf Färöer ganz auf ihre Kosten. Eine unbezähmbare Landschaft, herzliche Menschen und die frische Luft sorgen für ein spannendes Reiseabenteuer.