Moldawien - Der Geheimtipp in Südosteuropa

Die Republik Moldau bzw. Moldawien ist ein Binnenstaat in Südosteuropa und wird von der Ukraine und Rumänien umschlossen. Das Land ist in die fünf Munizipien Bălți, Comrat, Tighina, Tiraspol und Chișinău (Kischinau) unterteilt. Hinzu kommen das autonome Gagausien und das abtrünnige Gebiet Transnistrien. Neben der Hauptstadt Chișinău sind Comrat und Tiraspol die größten Städte Moldawiens. Es herrscht überwiegend ein trockenes und warmes Kontinentalklima.

Während der Norden durchaus hügeliger ist, zeigt sie der Rest Moldawiens als ein grünes, flachwelliges Land im Süden Osteuropas. Das Zentrum des Landes wird auch "Codrii" genannt, was so viel bedeutet wie "die Wälder" und tatsächlich gibt es in dieser Region ganz fabelhafte alte Waldbestände aus Eichen und Buchen. Rehe, Wildschweine, Wiesel und Iltisse lassen sich gern in dieser Gegend blicken. Den Löwenanteil mit über 80 Prozent Landesfläche macht jedoch das hügelige Kulturland aus. Besonders Wein und Obst gedeihen hier hervorragend. Vor allem die großen Flüsse Dnister und Pruth machen Moldawien so fruchtbar. Hinzu kommen über 20 größere Seen und ein hübscher kleiner Wasserfall, der bei Besuchern sehr beliebt ist.

Das größte Naturhighlight Moldawiens hat hier eine sehr lange Tradition - der Weinbau. Die alten Reben waren vor allem im 18. Jahrhundert weit über die Landesgrenzen hinaus sehr gefragt. Weine aus Moldova durften auch in Frankreich in keinem gut sortierten Weinkeller fehlen. Inzwischen ist der größte Abnehmer für moldawische Weine Russland. Deshalb entspricht die Qualität auch eher dem allgemeinen Geschmack in Russland, was die Weine sehr süß macht. Auch heute noch sind die vier wichtigsten Anbaugebiete gern besuchte Touristenziele. In Bălți wird vor allem das Handwerk des Weines noch sehr lebendig gehalten, vieles wird noch ganz auf alte Art von Hand gemacht. Das Weingebiet Codra liegt sehr idyllisch von Hügeln und Wäldern umschlossen, das Gut von Nistreana liegt am Ufer des Dnister und das Anbaugebiet in Cahul ist vor allem für seine Süßweine bekannt. So hat jedes Gut seinen ganz eigenen Reiz und Charme.

Moldawien blickt auf eine sehr wechselhafte Geschichte mit schwankenden Herrschaftsstrukturen und zahlreichen Grenzverschiebungen zurück. Bis heute ist nicht eindeutig geklärt, welche Regionen zum Land zählen. Auch in den verschiedenartigen Bauwerken und Denkmälern, die über das gesamte Gebiet verteilt sind, lassen sich die einzelnen Epochen des Landes erkennen. Wirklich traditionell sind die in den Dörfern gelegenen gemütlichen Landhäuser. Diese spiegeln vor allem die Mentalität der Bewohner Moldawiens wider. Erst seit 1991 ist Moldawien ein unabhängiger Staat, Rumänisch wurde zur Amtssprache erhoben. Dies wurde jedoch schon kurz darauf wieder geändert. Moldawisch sollte die offizielle Amtssprache sein. Eine große Umstellung bedeutete dies jedoch nicht, da das Moldawische beinahe exakt dem Rumänischen entspricht. Noch bis ins 18. Jahrhundert galt Moldawien als eines der wohlhabendsten Länder Osteuropas, inzwischen liegt das Land weit abgeschlagen auf den hinteren Rängen. Ihre Lebensfreude und Herzlichkeit haben sich die Moldawen jedoch bis heute bewahrt.

Der Struve-Bogen wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Doch auch die rustikalen Klöster des Landes sind einen Besuch wert. Zu nennen wären das Saharna Kloster aus dem 17. Jahrhundert, das Kloster Tipova oder die Klosteranlage Japca aus dem 16. Jahrhundert. Daneben begegnen Reisende immer wieder den zahlreichen Kirchen und Kathedralen. Sehr hübsch sind die Kathedralen von Drochia und Chișinău oder die Holzkirche Petruseni. Auch die Landeshauptstadt lohnt sich für einen Kulturbesuch, vor allem das Zentrum. Das Puschkinhaus, der botanische Garten, der Wasserturm und der Bahnhof gehören zu den beliebtesten Ausflugszielen. Auch die Kurorte Kagul und Hirjaca mit ihren Thermal- und Moorbädern sollten in dieser Liste nicht fehlen und lohnen sich vor allem während einer Wellness- und Erholungsreise.

Weißer, Roter, und ein erfrischender Rosé - die Auswahl an moldawischen Weinen ist groß und es lohnt sich, den einen oder anderen zu probieren. Das gleiche gilt für die gutbürgerliche und deftige Küche. Diese ähnelt sich durchaus mit der rumänischen Küche, hat aber auch seine eigenen Spezialitäten. Schafskäse gilt als eine Leibspeise der Moldawen und wird auch für viele Gerichte verwendet. Sehr schmackhaft ist zudem Muschka, ein gepökelter Räucherschinken, oder Mititej, die gegrillten Rindswürstchen. Zutaten und andere Leckerbissen gibt es vor allem auf den Märkten, den Tolchoks. Ein Shoppingerlebnis ist das große Einkaufszentrum MallDova in der Hauptstadt. Trachten, Stickereien und der gute Cognac zählen zu den typischen Souvenirs. Auch das Nachtleben kann sich in Chișinău sehen lassen. Casinos, Nachtclubs, Bars und Kneipen sorgen für fröhliche Abende und viel Unterhaltung.

Da die Winter sehr schneereich sind, lohnt es sich, seine Skiausrüstung oder den Schlitten einzupacken. Schneewanderungen und Langlauf sind in dem hügeligen Land sehr beliebt. Generell lohnen sich die Wälder und Weinberge für ausgedehnte Wanderungen im ganzen Jahr. Auch in den Pferdekutschen auf dem Land kann die Region erkundet werden. Wer im Binnenstaat eine Bootsfahrt unternehmen möchte, muss sich an die großen Seen halten. Am Chișinău-See nahe der Hauptstadt werden Ruderboote ausgeliehen. 

Moldawien kann sowohl mit dem Flugzeug als auch über den Landweg bereist werden. Eine weitere Möglichkeit ist die Flusskreuzfahrt. So können gleich mehrere ansehnliche Regionen besucht werden.