Mallorca - Party, Sonne, Strand und mehr

Mallorca ist die größte Insel der Balearen. Sie liegt rund 170 Kilometer südöstlich vom Mutterland Spanien im Mittelmeer. Ihre Länge beträgt knapp 100 Kilometer und die Breite rund 80 Kilometer. Der Nordwesten der Insel wird von kantigen Bergen mit über 1.000 Metern Höhe geprägt. Dabei bildet der Puig Major (1.445 m) die höchste Erhebung Mallorcas. Zum Meer hin fallen die Berge steil ab. Das Inselinnere besteht aus Hügeln und der zentralen Ebene Es Plà. Auch im Osten durchzieht ein Gebirgszug die Insel. Dagegen ist der Süden relativ flach. Das Klima zeichnet sich durch milde Winter (durchschnittlich 15 °C) und heiße Sommer aus (um die 30 °C).

Landschaftlich zeigt Mallorca dem Betrachter ein sehr abwechslungsreiches Bild. Die Berge bestechen durch ihr raues, ursprüngliches Wesen. Trotz der kargen Umgebung bedecken viele Pflanzen die zerklüfteten, hellen Felsen – Gräser, zähe Sträucher, Eichen und Kiefern. Dagegen erstrecken sich in der leicht gewellten Zentralebene endlos weite Felder und Haine aus Oliven-, Feigen- und Mandelbäumen. Gerade für letztere ist die Insel bekannt. An der Küste finden sich zahlreiche feine Sandstrände, aber auch Abschnitte, die durch ihre bizarren Felsenlandschaften und die vielen Höhlen bestechen. Mallorca ist in erster Linie ein Paradies für Vögel (Mönchsgeier, Flamingos, Sturmtaucher und Reiher) und Reptilien (Landschildkröten, Geburtshelferkröten). Typisch sind dazu die ausgewilderten Ziegen.

Ein landschaftliches Highlight bildet die Schlucht von Torrent de Pareis. Man kann durch sie von den Bergen zum Meer gehen, wobei man zu der markanten, von zwei Felsen flankierten Mündung gelangt. Die ursprüngliche, liebliche Landschaft der Halbinsel Formentor lockt ebenfalls zum Wandern und bietet zahlreiche spektakuläre Aussichtspunkte. Mit dem von einem Leuchtturm gezierten Cap Formentor befindet sich dort außerdem der nördlichste Punkt der Insel. Eine äußerst sehenswerte Höhle stellen die Cuevas de Arta dar, die sich an der Steilküste im Osten von Mallorca befinden. Auch die Drachenhöhlen (Coves del Drac) mit ihren unterirdischen Seen sind bei Touristen beliebt. In dem zwei Kilometer langen Netz aus Tropfsteinhöhlen bei Porto Cristo finden klassische Konzerte statt. Wer die nahezu unberührte Mittelmeer-Landschaft kennenlernen möchte, findet in Cabrera, der kleinsten bewohnten balearischen Insel, ein erstklassiges Ziel vor. Das Eiland im Süden Mallorcas zeichnet sich durch sein sensibles, faszinierendes Ökosystem aus. Einblicke in die ursprüngliche Inselnatur bieten dazu die Schutzgebiete Mondragó, S'Albufera und Ses Salines. Zum Erholen in der Sonne ist man wiederum an den Stränden Playa de Palma, Cala Millor, Cala Ratjata und in der Alcudia-Bucht genau richtig.

Die ersten Siedler erreichten Mallorca vor rund 6.000 Jahren und ließen sich vermutlich zunächst an der Küste nieder. Danach kamen die Phönizier und die Römer, auf die der Name Maiorica („große Insel“) zurückgeht. Auch die Vandalen und die Mauren eroberten die Insel, bevor diese im 15. Jahrhundert ein Teil von Spanien wurde. Typisch für das Wesen der Mallorquiner ist ihre weltoffene Art. So nehmen sie die zahlreichen Touristen, die die Insel besuchen, freundlich auf. Denn gerade bei den Deutschen ist Mallorca eines der beliebtesten Urlaubsziele und wird deshalb manchmal scherzhaft als „17. Bundesland“ bezeichnet. Trotz all dem Trubel um sie herum bewahren sich die Inselbewohner ihre eigene Identität. Denn Traditionen werden auf der Insel groß geschrieben. Das zeigt sich zum Beispiel im Kunsthandwerk wie der Glasbläserei, Schnitzarbeiten aus Olivenbaum-Holz oder der Stickerei. Neben dem offiziellen Spanisch sprechen die Bewohner das einheimische Mallorquin.

Palma de Mallorca besitzt eine Anziehungskraft, die den Besucher in den Bann zieht. Die Hauptstadt ist zweifelsohne das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum der Insel. Dort befindet sich am Strand die berühmte Partylocation Ballermann 6. Daneben besitzt Palma wunderschöne kulturelle Schätze, die von der abwechslungsreichen Geschichte zeugen. Besonders eindrucksvolles Beispiel stellt hierfür die sandsteinfarbene Domkirche La Seu dar. Faszinierend ist das Farbspiel, das das Licht bei seinem Weg durch die riesigen, prächtigen Rosettenfenster in der insgesamt 110 Meter langen Kathedrale erzeugt. Auch die kleinen, verwinkelten Gassen in Palmas Altstadt entsprechen einem Ausflug in die Vergangenheit. In den Geschäften der Stadt lässt es sich dabei wunderbar einkaufen. Etwas oberhalb der Stadt befindet sich die stattliche Festung Castell de Bellver, von der aus man einen tollen Blick auf Palma und das Meer hat. Wer etwas über den Alltag im Dienst der Religion erfahren möchte, kann das Kloster Lluc besuchen. Es wurde im 13. Jahrhundert an einem Berg errichtet und ist vor allem wegen seiner schönen Malereien im Inneren sehenswert. Unter den vielen lauschigen Bergdörfern sticht Valldemossa hervor. Der charmante kleine Ort ist für sein Kloster bekannt, in dem der berühmte Komponist Frédéric Chopin einst die Abgeschiedenheit suchte. In Alcudia lohnt sich besonders die Besichtigung der Ruinen aus der Römerzeit oder eine Fahrt durch die malerische Bucht.

Feiern, tanzen, ausgelassen sein – Mallorca gilt als erstklassiges Ziel für Partyfreunde. Und tatsächlich finden sich dort jede Menge Bars, Clubs und Diskotheken, die des Nachts bunte, unbeschwerte Unterhaltung bieten. Viele Feierlustige zieht es dabei zum Ballermann am Strand von Palma. Zu diesem gehören 15 Bars (Balnearios), darunter die berühmte Nr. 6. Die Strandmeile lebt von dem Image, dass dort die wildesten, ausgelassensten Partys auf der Insel stattfinden. Auch ansonsten ist Mallorca vor allem für zwangloses, ausschweifendes Feiern bekannt. Dazu gehört beispielsweise das berühmte Trinken von Sangria aus Eimern und die schlagermäßige Gutelaune-Musik. Neben dem breiten Angebot an Vergnügungen am Abend gibt es auf Mallorca jede Menge Möglichkeiten, im Urlaub – gerade auch mit Kindern – etwas zu unternehmen und zu erleben. Sehr beliebt ist zum Beispiel die Fahrt mit der historischen Eisenbahn zwischen Palma und der hübschen Hafenstadt Soller im Westen der Insel. Dabei gelangt man nicht nur durch eine traumhafte Landschaft, sondern fährt auch minutenlang durch einen riesigen Tunnel in den Bergen. Spannung verspricht dazu der Besuch des Safari-Parks in Sa Coma. Man kann dort vom Auto aus zahlreiche afrikanische Tiere bewundern. Zum Vergnügen laden außerdem das Marineland Mallorca mit seinen Seelöwen- und Delfinshows oder das Palma Aquarium ein. Viele Besucher kommen nach Mallorca, um die spektakuläre Blüte der tausenden Mandelbäume von Ende Januar bis Anfang März zu erleben. Genauso beschaulich wie diese ist ein Ausflug in das Fischerdorf Cala Figuera, wo sich inseltypische Häuser an eine malerische Bucht schmiegen. Oder ein Besuch des Künstlerorts Deià mit seinen schönen Orangenhainen und uralten Olivenbäumen. Eine touristische Attraktion der etwas anderen Art stellt die Fahrt auf der Serpentinenstraße Sa Calobra dar. Sie besteht aus einer zwölf Kilometer langen Strecke mit Kurven, die den Atem zum Stocken bringen. Wer sie passiert, gelangt von den Bergen in die malerische Bucht von Sa Calobra. Beim Besuch der Perlenfabrik in Manacor sieht man wiederum, wie die makellosen Schmuckstücke entstehen. Und auf dem Markt in Sineu kann der Besucher einen Blick auf das einheimische Leben erhaschen. So werden dort jeden Mittwoch Lebensmittel, Gebrauchswaren, Tiere, Keramik und Souvenirs verkauft. In Sineu zeugt außerdem das zum Museum umfunktionierte Gut Els Calderérs von der Tradition des Wein- und Getreideanbaus. Was die Küche betrifft, sind Suppen und die Appetithäppchen Tapas auf Mallorca sehr beliebt. Auch Fisch in den verschiedensten Varianten gehört zu den inseltypischen Gerichten. Zu diesen zählt außerdem die Gebäckrolle Ensaimada.

Das Sonnenparadies Mallorca bietet ideale Bedingungen zum Erholen und zum Entspannen. Die Insel birgt im Prinzip alles, was auf einem solchen Eiland möglich ist. Da sind zunächst die schönen, traumhaften Strände, an denen es sich wunderbar erholen lässt. Das angenehm warme Wasser lockt zum Schwimmen und Schnorcheln. Wer es actionreicher mag, findet ein breites Angebot an Wassersport vor. Surfen, Wasser-Ski, Segeln, Kanu- und Jetski-Fahren zählen dazu. Die malerischen Berge bieten wiederum erstklassige Bedingungen zum Wandern, Klettern oder Mountainbiking. Auch ansonsten sind Ausflüge zu Fuß oder mit dem Rad auf der Insel gut möglich. Es gibt außerdem viele Angebote zum Reiten. Daneben sind Segway-Touren im Kommen und Mallorca verfügt über viele Möglichkeiten zum Golfspielen. Bei Palma besteht zudem die Möglichkeit, selbst einen Formel-1-Wagen zu fahren. Und bei einer Ballonfahrt kann man sich ganz entspannt über das bunte Inselgeschehen treiben lassen.

Der zentrale Flughafen der Insel befindet sich in Palma de Mallorca (PMI). Auch mit dem Schiff oder der Fähre ist eine Anreise möglich, wobei man das Auto mitnehmen kann. Wer die Insel, insbesondere das Innere, kennenlernen möchte, kommt sehr gut mit dem eigenen oder gemieteten PKW voran. Daneben werden zu allen touristischen Zielen – zum Beispiel mit dem Bus oder Boot – Touren angeboten. Spanisch ist offizielle Sprache der Insel. Mit Deutsch und Englisch kann man sich ebenfalls gut verständigen.