Ukraine - Im Herzen von Osteuropa

Die Ukraine grenzt an Polen, die Slowakei, Ungarn, Rumänien, Moldawien, Belarus und Russland. Es ist in 24 Oblaste (Bezirke) zuzüglich der autonomen Republik Krim und zwei Städten mit besonderem Status gegliedert. Bei den Städten handelt es sich zum einen um die Hauptstadt Kiew - die größte Stadt des Landes - und zum anderen um die Stadt Sewastopol auf der Halbinsel Krim. Allgemein herrscht im Land ein gemäßigtes Kontinentalklima. So werden die Winter vor allem im Landesinneren und in den Bergen sehr schneereich und frostig, während es im Süden in der Sommerzeit angenehm warm bis heiß werden kann. Die Durchschnittstemperatur für den Sommer liegt bei 29 °C.

Weil es die letzten Bestände in ganz Europa sind, stehen sie unter einem besonderen Schutz und wurden von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt - die Urwälder der Karpaten in der Ukraine. Stolze Buchen, Birken, Espen und Eichen ragen in den Himmel und geben einen sehr guten Eindruck von der ursprünglichen Vegetation, wie es sie einst auf dem ganzen Kontinent gegeben hat. Dennoch steht gerade die Natur der Ukraine im besonderen Fokus der Öffentlichkeit. Nach der Atomkatastrophe von Tschernobyl und dem schweren Tankerunglück im Schwarzen Meer wurden die Flora und Fauna des Landes stark belastet und die Natur erholt sich bis heute nur langsam. Inzwischen hat sich die Ukraine den Schutz ihrer Wälder und Gewässer zur Aufgabe gemacht und zahlreiche Nationalparks und Schutzzonen eröffnet. Zudem befindet sich hier das größte Sumpfgebiet Europas. Dieses erstreckt sich auf einer Fläche von über 90.000 km². Auch seltene Tierarten wie das Wisent, Bisons, das Przewalskipferd und Bären sind hier heimisch. Auf der Halbinsel Krim leben zudem Exoten wie Kamele, Fasane und Pfauen. Im Schwarzen Meer können Delfine und Wale beobachtet werden.

In den Waldkarpaten lässt es sich herrlich wandern und Tiere beobachten, auch die Hochgebirge der Karpaten bilden einen einmaligen Ausblick. Ein Panorama ganz anderer Art bietet das Biosphärenreservat des Donaudeltas - dem größten Feuchtgebiet Europas (5.000 km²). Hier finden Reisende malerische Seen, wilde Auwälder und schwimmende Inseln. Wer sich für Rhododendren, Pfingstrosen und Co. begeistern kann, der ist im botanischen Garten von Odessa genau richtig und auch die Halbinsel Krim im Schwarzen Meer hält einige wundervolle Naturhighlights bereit. Der Krimort Jalta liegt an der Südküste der Insel (der "russischen Riviera") und wird auch "Perle der Krim" genannt. Weiße Strände, das blaue Meer und das mediterrane Klima sorgen für erholsame Tage und Urlaubsatmosphäre.

Die Ukraine blickt auf eine lange und wechselhafte Geschichte zurück. Sowohl die Griechen und Türken, als auch Ukrainer und Russen haben das Land abwechselnd besiedelt und beherrscht. Insbesondere die Halbinsel Krim gerät immer wieder in die Fänge der Politik und wird zum Spielball der Mächte. Darunter leiden nicht zuletzt vor allem die Bewohner des Landes. Inzwischen besteht die Bevölkerung überwiegend aus Ukrainern (ca. 78 %), Russen (ca. 17 %) und einigen Minderheiten wie Rumänen, Krimtataren oder Weißrussen. Die verbreitetsten Sprachen sind sowohl das Ukrainische als auch das Russische, wobei nur Ukrainisch als Amtssprache anerkannt ist. Einmal von den aktuellen politisch motivierten Widrigkeiten abgesehen, hat die Ukraine eine durchaus reizvolle und sehr traditionsbewusste Kultur hervorgebracht. Eine breite Museumslandschaft, unzählige Burgen, Schlösser, Klöster und Kathedralen und wundervolle Städte lassen bei jedem Kulturinteressierten das Herz höher schlagen. Zudem erweisen sich die Ukrainer als sehr freundliche und herzliche Gastgeber.

Nicht ganz grundlos wird Kiew auch als das "Jerusalem des Ostens" bezeichnet. Viele Kirchen und andere Sakralbauten zieren das Stadtbild und werden schließlich von der Sophienkathedrale und dem vierstöckigen Glockenturm gekrönt. Ebenso ansehnlich sind das goldgeschmückte Höhlenkloster, der große Unabhängigkeitsplatz im Stadtzentrum und der hauseigene Hafen der Stadt. Dennoch hat sich eine andere Stadt einen Namen als "heimliche Hauptstadt" der Ukraine gemacht - Lemberg. Mit ihrer Kathedrale, den Bürgerhäusern und dem Hohen Schlossberg wurde Lemberg 1998 zum Kulturerbe der UNESCO. Eines der schönsten Schlösschen befindet sich auf einem Felsen über dem Schwarzen Meer in Jalta. Es wird passenderweise Schwalbennest genannt und krönt den hübschen Kurort der Krim. Weitere Touristenmagnete sind die Schwarzmeerstadt Odessa mit ihrer gigantischen Potemkinschen Treppe (192 Stufen), die Seehafenstadt Cherson mit der Heiliggeistkathedrale und der Festungsanlage oder das Freilichtmuseum Pirogovo mit den historischen Holzwindmühlen. Wer dagegen den Spuren der jüngeren Geschichte folgen möchte, begibt sich auf einen Tagesausflug in die Geisterstadt Tschernobyl, die noch immer unter den Folgen des Atomunglücks von 1986 zu leiden hat.

Die Ukrainer verstehen es, zu bewirten. Ihre Küche ist einfach, deftig und sehr schmackhaft. Am liebsten werden herzhafte Speisen gereicht. Dazu zählen gefüllte Pasteten (Wareniki), Kohlrouladen (Holubtsi), gefüllte Teigtaschen (Pelmeny) oder der klassische Rote-Beete-Eintopf (Borschtsch). Zudem verfügt das Land über einige herrliche Weinbaugebiete. Am bekanntesten sind der Wein und Sekt von der Krim. Dieser Krimsekt zählt mit den Matrjoschka-Schachtelpuppen zu den beliebtesten Souvenirs des Landes. Neben den Einkaufscentern in Kiew ist vor allem der acht Hektar große Markt in Odessa sehr empfehlenswert. Auch das Nachtleben kann sich hier sehen lassen. Vor allem die Kiewer Nachtclubs, Diskotheken und Bars erfreuen sich großer Beliebtheit und sind vor allem in den Sommermonaten stark frequentiert. Erholung finden Reisende anschließend im Kurort Odessa. Frische Seeluft und ein ausgedehntes Wellnessprogramm sorgen für neue Kraft und Wohlbefinden.

Maritimes Urlaubsflair und goldgelbe Strände bietet die Seestadt Odessa an der Schwarzmeerküste. Hier gibt es auch umfangreiche Möglichkeiten zum Segeln oder Jetskifahren. Auch Taucher brechen von hier aus zu den versunkenen Schiffswracks im Binnenmeer auf. Zum Wandern, Klettern und Bergsteigen eignen sich vor allem die Karpaten und die Waldgebiete. Im Winter verwandeln sich diese in eine zauberhafte Schneewelt für Skifahrer und Snowboarder. Die vielen Flüsse, die das Land kreuz und quer durchschneiden, können allesamt mit dem Schiff oder einem Hausboot bereist werden. So kann selbst die Hauptstadt Kiew mit dem eigenen Boot entlang des Dnepr erobert werden.

Die beste Reisezeit fällt in die Sommermonate. In den Küstenregionen reicht diese sogar bis in den September hinein. Die Ukraine hat eine gut ausgebaute Infrarstruktur und kann sowohl auf dem Landweg, mit dem Flugzeug oder dem Kreuzfahrtschiff bereist werden.