Nordirland

Geheimnisvoll und gemütlich

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Nordirland - Geheimnisvoll und gemütlich

Nordirland ist eine britische Exklave auf der Irischen Insel. Hier erwarten Sie grüne Landschaften, schroffe Küsten, belebte Städte sowie geheimnisvolle Felsformationen und Bäume. Verbringen Sie einen gemütlichen Abend mit den gastfreundlichen Nordiren in einem Pub oder begeben Sie sich auf Entdeckungstour durch die Geschichte.

Berühmte Küste in Antrim

Geografie - Von Belfast bis nach Londonderry

Nordirland ist ein Teil des Vereinigten Königreiches und setzt sich aus sechs der neun Grafschaften (Counties) der historischen Provinz Ulster zusammen. Darunter sind Fermanagh, Tyrone, Londonderry, Antrim, Down und Armagh. Heute wird Nordirland jedoch nicht mehr in die Grafschaften eingeteilt, sondern in 26 Distrikte. Die Region liegt an der nördlichen Spitze der Irischen Insel und wird im Osten durch die Irische See von der Insel Großbritannien getrennt. Mit einer Fläche von rund 13.850 km² nimmt Nordirland etwa 16 Prozent der Irischen Insel ein. Hauptstadt und zugleich größte Stadt ist Belfast, die zweitgrößte Stadt ist Londonderry. Weitere sehenswerte Städte sind Antrim, Ballymena, Ballycastle, Ballyclare, Downpatrick, Holywood, Omagh, Bangor, Coleraine und Enniskillin. Im Vergleich zu seinem Nachbarn Irland ist Nordirland wesentlich dichter besiedelt und stärker industrialisiert. Die Einwohnerzahl beträgt etwa 1,82 Millionen. Das Klima ist gemäßigt mit ozeanischen Einflüssen, vor allem durch den Golfstrom.

Belfast vom Schloss gesehen

Natur - Grüne Vielfalt und mystische Bäume

Das Landschaftsbild Nordirlands ist geprägt durch eine schroffe Küstenlinie, saftige grüne Wiesen und Weiden, zahlreiche Seen und Flüsse, schaurige Moore und sanfte Gebirge. Die Mourne Mountains liegen im Südosten und bilden mit dem Slieve Donard (842 m) die höchste Erhebung der Region. Im Nordwesten befinden sich zudem die Sperrin Mountains sowie im Nordosten das Antrim Plateau. Ebenso typisch für Nordirland sind die einsamen Buchten und langen Sandstrände. Relative zentral gelegen ist der Lough Neagh, der größte See der Britischen Inseln. Die L-förmige Insel Rathlin im Nordosten weist eine besonders beeindruckende Vogelfauna (Eistaucher, Papageitaucher, Zaunkönige) auf, aber auch der Artenreichtum der Fische ist beeindruckend. Neben der faszinierenden Tierwelt begeistert auch die Pflanzenwelt, welche die Insel in etwa vierzig verschiedenen Grüntönen erstrahlen lässt. Vogelbeeren, Fuchsienhecken, Blaubeeren, Rhododendron, Torfmoos und Heidekraut sind nur einige der unzähligen Pflanzenarten auf der "Grünen Insel". Ein echtes Highlight sind die Dark Hedges nahe Ballymoney, eine Allee aus sehr interessant geformten Buchen. Sie sind eine der meistfotografierten Attraktion Nordirlands.

Dark Hedges in Ballymoney

Natürliche Sehenswürdigkeiten - Botanischer Garten im viktorianischen Stil

Die wohl bekannteste und beeindruckendste natürliche Sehenswürdigkeit ist der Giant's Causeway (Damm der Riesen) an der Antrim Coast, der nicht ohne Grund auf der Liste der UNESCO-Weltkulturerben steht. Dabei handelt es sich um eine atemberaubende Felsformation aus etwa 40.000 gleichmäßig geformten Basaltsäulen. Sie werden häufig als das 8. Weltwunder bezeichnet. Die Antrim Coast sowie die Glens of Antrim versetzen den Reisenden immer wieder ins Staunen. Sehenswert sind auch das Silent Valley Reservoir, der Rowallane Garden, der Roe Valley Country Park, der Belfast Zoo sowie der Botanische Garten in Belfast. Letzterer spiegelt mit seinen beiden markanten Gebäuden das viktorianische Zeitalter wider und überzeugt mit einem zauberhaften Rosengarten sowie einer beeindruckenden Auswahl an tropischen Pflanzen. Nicht zu vergessen ist das Seenland von Fermanagh, eine gigantische Seenplatte mit unzähligen unberührten Wasserwegen.

Natürliche Sehenswürdigkeit in Nordirland

Kultur - Von Megalithen, Burgen und Schlössern

Nordirland und Irland sind durch eine gemeinsame Geschichte eng miteinander verknüpft und teilen somit auch viele kulturelle Merkmale. Die Geschichte kann grob folgende Etappen gegliedert werden: Schlacht um Boyne (1690), Vereinigung Irlands mit Großbritannien (1800), Abspaltung Irlands im Anglo-Irischen Krieg (1919-1921), Nordirlandkonflikt (1969-1998), Blutsonntag (1972) und Karfreitagsabkommen (1998). Die Konflikte waren häufig sozialer, politischer und religiöser Natur. Heute ist Nordirland jedoch ein sicheres Reiseziel. International bekannt sind unter anderem das irische Kunsthandwerk sowie die traditionellen Strickwaren. Aber auch die Musik und Literatur genießen einen hervorragenden Ruf und sind unverkennbar, größtenteils durch die keltischen Einflüsse. Die Architektur ist außergewöhnlich und zeugt von einer großen Geschicklichkeit der Baumeister. Dazu gehören beeindruckende Megalithenlagen, Kirchen, Burgen und Schlösser. Die Kleidung der Nordiren zeichnet sich dadurch aus, dass sie warm hält, bequem, witterungsbeständig und praktisch ist. Besondere Feiertage sind der St. Patrick's Day am 17. März und der Battle of the Boyne Day am 12. Juli.

Schloss in Belfast

Kulturelle Sehenswürdigkeiten - Mittelalterliches Schloss auf den Klippen

Neben den unzähligen natürlichen Attraktionen hat Nordirland auch kulturell allerhand zu bieten. Es gibt zahlreiche Schlösser und Burgen, die als faszinierende Zeitzeugen längst vergangener Tage dienen. Auf keinen Fall fehlen darf ein Besuch des Belfast Castle, des Dunluce Castle, des Carrickfergus Castle sowie Antrim Castle. Machen Sie einen Ausflug zu den Beaghmore Steinkreisen, zu den Kathedralen St. Anne's und St. Columb's sowie der Kathedrale von Down, zum Helen's oder Scrabo Tower oder zur Carrick-a-Rede Hängebrücke. Ebenso aufregend wie Belfast ist die Stadt Londonderry (kurz: Derry). Sie lockt mit ihrer historischen Altstadt und der noch fast vollständig erhaltenen mittelalterlichen Stadtmauer. Beliebte Museen sind das Museumsschiff Nomadic, das Ulster Folk and Transport Museum, der Ulster American Folk Park, das Ulster Museum, das Somme Heritage Centre und das Irish Republican History Museum. Ein Highlight ist das Titanic Memorial vor dem Belfaster Rathaus. Es ist die einzige Gedenkstätte weltweit, die alle Namen derer auflistet, die am 15. April 1912 mit der RMS Titanic untergegangen sind.

Burgruine Dunluce

Erleben - Belfaster Pubs, Ulster Fry und Apfelwichtel

Reisende, die das typische Nordirland kennenlernen möchten, sollten sich am Abend in einem der zahlreichen gemütlichen Pubs in Belfast einfinden. Dort kann man die typische Gastfreundschaft der Nordiren in geselliger Runde bei traditioneller Musik, gutem Essen und vor allem Bier und Whiskey erleben. Am Morgen danach gibt es dann ein sehr reichhaltiges, deftiges Frühstück, das Ulster Fry. Es besteht aus Rührei, Würstchen, gebackenen Bohnen, Frühstücksspeck, Pilzen, gedünsteten Tomaten, Sodabrot, Kartoffelbrot, Black Pudding und White Pudding. In den meisten Fällen wird es durch Toast mit Marmelade, Orangensaft und Tee vervollständigt. Für Kulturinteressierte empfiehlt sich der Besuch eines Theaterstückes im Grand Opera House. Die Innenstadt Belfasts besticht mit seinem modernen, pulsierenden Leben. So kann man in zahlreichen Geschäften einkaufen, gemütlich durch die Straßen flanieren oder auf Entdeckungstour gehen und in die Geschichte der Region eintauchen. Beliebte Mitbringsel aus Nordirland sind irischer Whiskey, irisches Kunsthandwerk wie kleine Leprechaunfiguren (Apfelwichtel), Musikinstrumente (Trommel aus echtem Ziegenfell) sowie keltischer Schmuck und Kleidung.

Typisches Frühstück in Nordirland

Aktivitäten - Entspannung am Strand oder Action auf der Kartrennbahn

Nordirland hat Aktivreisenden einiges zu bieten. Vor allem die Seenplatte von Fermanagh und die Mourne Mountains eignen sich hervorragend zum Angeln, Wandern, Kanu und Kajak fahren, Reiten, Golfen, Rad fahren sowie Höhlenerkunden (die Marble Arch Caves). Die Strände eignen sich zum Spazieren gehen, aber auch zum Baden im Sommer. Begehrt ist auch der Bootstourismus entlang der steilen, schroffen Küsten oder den Seen und Flüssen oder das Camping. Reisende die etwas mehr Action und Adrenalin suchen, haben die Möglichkeit ihre Geschicklichkeit beim Kartrennen zu testen, beispielsweise auf der Xtreme Kartrennbahn in Castlefin.

Strand im County Antrim

Informationen

Die Anreise gelingt am einfachsten mit dem Flugzeug, denn Nordirland verfügt über gleich drei internationale Flughäfen. Zwei davon befinden sich um Belfast, ein weiterer bei Londonderry. Es ist jedoch auch möglich bis nach Dublin zu fliegen und von dort mit dem Auto, Zug oder Bus bis nach Nordirland zu fahren. Wer lieber mit dem eigenen Auto vom europäischen Festland anreist, der gelangt über den Eurotunnel nach England und von dort mit der Fähre hinüber nach Belfast.

Nordirland ist noch ein echter Geheimtipp unter den Reisezielen. Dabei hat das Land im Norden der Irischen Insel allerhand zu bieten. Die Fülle an Stränden, Wiesen, Bergen, Seen und Mooren sowie die lange Geschichte und faszinierende Kultur sprechen für sich.