Bosnien und Herzegowina
Naturwunder in Südosteuropa
Bosnien und Herzegowina - Naturwunder in Südosteuropa
Breite Wasserwände inmitten der grünen Wälder, blaue Flussquellen in den Bergen und der Reiz osmanischer Baukunst - nur die wenigsten würden hinter diesen großartigen Sehenswürdigkeiten Bosnien und Herzegowina vermuten. Doch abseits der Schlagzeilen vergangener Jahrzehnte verbirgt sich ein Land voller Wärme, Herzlichkeit und einer ausgezeichneten Landesküche.
Geografie - Ein Staatenbund in Südosteuropa
Nördlich der Adria zwischen Montenegro, Kroatien und Serbien liegt der Bundesstaat Bosnien und Herzegowina (kurz auch Bosnien). Die Hauptstadt Sarajevo ist gleichsam die größte Stadt des Landes. Die Klimazonen reichen von gemäßigt bis warm, sie variieren je nach Region. So herrscht im Süden mediterranes Klima, vor allem die Sommer können recht heiß werden. Der Norden dagegen ist eher mitteleuropäisch geprägt und etwas kühler. Vor allem in den Hochgebirgsregionen liegt im Winter viel Schnee.
Natur - Wälder, Berge und Wasserfälle
Bosnien zeichnet sich durch seine vielfältigen Landschaften aus. Etwa 60 Prozent des Landes sind bewaldet. Eichen und Buchen aber auch diverse Tannenarten kommen hier sehr häufig vor. Insbesondere die Bergregionen sind stark bewaldet. Hier finden sich auch noch die selten geworden Braunbären, die sich ihren Lebensraum mit zahlreichen Vogelarten wie Falken, Adlern und Spechten teilen. Im Frühling duften die Wälder herrlich nach frischem Bärlauch und die Landschaft erblüht voller Wacholder und Enzian. In Bosnien gibt es eine ganze Reihe einzigartiger Wasserfälle und auch die Seen und Flusslandschaften können sich sehen lassen. Hinzu kommt ein etwa 20 Kilometer langer Küstenstreifen an der Adria. Somit hat das Land seinen eigenen Zugang zum Meer.
Natürliche Sehenswürdigkeiten - Kravica und Jajce
Die wohl bemerkenswertesten Sehenswürdigkeiten des Landes sind die Wasserfälle. Sowohl der unter Naturschutz stehende Kravica-Wasserfall als auch der 17 Meter hohe Wasserfall im Ort Jajce haben ihren ganz besonderen Reiz. Die stärkste Quelle Bosniens und gleichzeitig eine der stärksten in ganz Europa nennt sich Vrelo Buna und kann mit einem Boot erkundet werden. 2003 eröffnete eine weitere in Europa einzigartige Natursehenswürdigkeit, der künstliche Salzsee von Tuzla. Auch die natürlichen Mineralquellen in Telic, Visegrad oder Latasi können sich sehen lassen und sind ein beliebtes Ausflugsziel. Zuletzt sollen auch die "Pyramiden von Bosnien" erwähnt werden. Eine, in der Tat, recht eigensinnig geformte Bergerscheinung des Landes.
Kultur - Die Phase des Aufbaus
Dem Bürgerkrieg in Bosnien und Herzegowina sind auch zahlreiche alte Städte und unzählige Bauwerke aller Epochen zum Opfer gefallen. Seitdem ist das Land bemüht, sein kulturelles Erbe wieder aufzubauen. Vor allem die Hauptstadt Sarajevo und das Städtchen Mostar können sich inzwischen wieder sehen lassen. Trotz der Widrigkeiten in der Vergangenheit zeichnen sich die Bewohner des Landes als sehr gastfreundlich und herzlich aus.
Kulturelle Sehenswürdigkeiten - Zu Gast in Sarajevo und Mostar
Sarajevo ist die größte Stadt des Landes und beherbergt zahlreiche Moscheen und Kirchen. Nur zu nennen wären die Begova-Moschee und die Kaisermoschee. Nicht weit entfernt befinden sich die orthodoxe Kirche aus dem 16. Jahrhundert, eine Kathedrale und die berühmt berüchtigte Lateinerbrücke. Ein weiteres Highlight ist der alte Brunnen. Eine Legende besagt, wer daraus Wasser trinkt, wird wieder nach Sarajevo zurückkehren. Wer auf der Suche nach dem mittelalterlichen Flair des Landes ist, der ist in Mostar genau richtig. Das bekannteste Bauwerk der Stadt ist die Brücke Stari most. Sie gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO und verbindet die zwei Stadthälften. Nachdem sie zerstört wurde, konnte sie 2004 im typisch orientalischen Baustil wieder aufgebaut werden. Weitere sehenswerte Orte sind Banja Luka mit dem Amphitheater und den goldenen Kuppeln der Erlöserkirche wie auch Tuzla und Travnik.
Erleben - Deftiges vom Grill und aus der Küche
Essen ist ein fester und wichtiger Bestandteil in der Lebenskultur Bosniens. In der Altstadt von Mostar können sich Touristen auf eine kulinarische Reise durch die regionale Küche des Landes begeben. Deftige Grillgerichte und leckere Speisen aus der Küche wie Cevapcici kommen auch bei Gästen sehr gut an. Eine Spezialität ist die in Schneckenform ausgebackene Teigrolle die wahlweise mit Kartoffeln oder Hackfleisch gefüllt ist - Krompirusa. Dazu servieren die Gastgeber ein kühles bosnischen Bier. Einkaufsmöglichkeiten gibt es in der Stadtmarkthalle von Sarajevo, auf dem Basar an der alten Brücke von Mostar oder in der Einkaufsmeile Gospodska in Banja Luka. Eine lebendige und aufgeweckte Kneipenkultur gibt es hauptsächlich in Sarajevo.
Aktivitäten - Küste, Berge und weites Land
Da der Tourismus noch weitestgehend unerschlossen ist, müssen sich Reisende schon etwas einfallen lassen für eine aktive Freizeitgestaltung. Doch darin liegt auch die Chance, einen ganz individuell abgestimmten Urlaub zu planen. Badespaß gibt es im Sommer an dem Küstenstreifen der Adria. Im Winter versinkt das Hochland unter einer dichten Schneedecke und Skifahrer haben die Berge und die unberührte Natur ganz für sich allein. Es gibt auch einige Wanderwege, doch empfiehlt es sich in diesem Fall, an einer geführten Wandertour teilzunehmen. Vor allem das Umland von Sarajevo bietet sich für aufregende Trips in die Natur an.
Informationen
Der Tourismussektor steckt in Bosnien und Herzegowina bislang noch in den Kinderschuhen und entwickelt sich nur sehr langsam. Nichtsdestotrotz werden jedes Jahr mehr Besucher gezählt. Die wichtigsten touristischen Ziele liegen in und um Sarajevo und Mostar. Individuelle Ausflüge in ländliche Regionen sollten vermieden werden, da noch nicht alle Bereiche von Minen befreit sind.
Eine aufregende und unverfälschte Natur machen den Reiz dieses Landes aus. Abseits des Massentourismus können hier einige der schönsten Landstriche Südosteuropas bewundert werden.