Dänemark
Das Land am Wattenmeer
Dänemark - Das Land am Wattenmeer
Sowohl landschaftlich als auch kulturell hat das Land im Norden Europas einiges zu bieten. Dänemark bildet einen spannenden Übergang zwischen Europa und Skandinavien und vereint die Vorzüge beider Regionen auf kleinster Fläche.
Geografie - Land zwischen Ost- und Nordsee
Dänemark liegt zwischen den Meeren Ostsee, Nordsee, Kattegat und Skagerrak unmittelbar zwischen Mitteleuropa und Skandinavien. Die einzige Landesgrenze besteht im Süden zu Deutschland. Zum Staatsgebiet zählen zudem die autonomen Gebiete Grönland und die Insel Färöer. Das Land ist in die fünf Regionen Nordjylland, Midtjylland, Syddanmark, Hovedstaden und Sjælland geteilt. Neben der Hauptstadt Kopenhagen gelten Aarhus, Odense und Aalborg als die wichtigsten Städte des Landes. Das Klima ist im Allgemeinen recht kühl. An etwa 150 Tagen im Jahr ist mit Niederschlägen zu rechnen, die meisten davon im Sommer und Herbst. Die durchschnittlichen Jahrestemperaturen liegen zwischen 16 und 18 °C. An der Westküste müssen Besucher zudem mit atlantischen Stürmen rechnen.
Natur - Küsten, Meere und Seehunde
Die Halbinsel Jütland bildet den Übergang zwischen Europa und Skandinavien. Diese Übergangszone spiegelt sich auch in den Landschaften wider. Insgesamt ist Dänemark ein sehr flaches Land, vor allem im Westen. Etwas hügeliger gestaltet sich der Osten. Die typische Landschaft ist von Dünen, Heiden und Mooren geprägt. Mit ihren vielen Buchten und Förden gestaltet sich die Ostseeküste sehr abwechslungsreich. Hier liegen auch die meisten Inseln und Fjorde des Landes. Die schönsten weißen Sandstrände befinden sich jedoch an der Nordsee. Durch die vielen Inseln (ungefähr 1400 mit über 100 km² Fläche), Buchten und Fjorde kann Dänemark eine beachtliche Küstenlänge von über 7.300 Kilometern vorweisen. Somit ist vor allem die Küstenfauna sehr abwechslungsreich und spannend. Seehunde an der Ostsee und Möwen an der Nordsee haben es auf die Lachse und Schollen der Meere abgesehen.
Natürliche Sehenswürdigkeiten - Kreidefelsen und Wanderdünen
Insgesamt kann Dänemark mit sechs Nationalparks glänzen, doch der Tourismus findet dennoch hauptsächlich an den Küsten statt. Sehr zu empfehlen ist die Wanderdüne von Råbjerg Mile in Skagerrak. Die letzten Wälder des Landes befinden sich zu einem Großteil auf der Insel Lolland. Ein weiteres Naturphänomen bildet die Kreideküste auf der Insel Møn. Die hohen, schneeweißen Kreidefelsen sind als Møns Klint bekannt. Das Wattenmeer und die Ostseesteilküste Stevns Klint sind bereits zum Weltnaturerbe der UNESCO erklärt worden und sehr sehenswert für Touristen.
Kultur - Die Erben der Wikinger
Die ersten Spuren menschlicher Besiedlungen reichen bis in die Steinzeit zurück. Ab dem Jahre 400 machten sich gleichzeitig die Jüten, die Sachsen, die Angeln und die Friesen das Gebiet zu eigen. Ab dem 6. Jahrhundert stießen schließlich die Menschen aus Südschweden dazu und bildeten mit den bereits dort heimischen Volksgruppen die Vorfahren der heutigen Dänen. Der erste, der die einzelnen Königreiche zu einem vereinte, war Gorm der Alte im 10. Jahrhundert. Somit dauerte es nicht mehr lange und es brach das Zeitalter der Wikinger an, die sich weit über die Landesgrenzen hinaus einen Namen machten und mit ihren schmalen Schiffen den ganzen Globus bereisten. Inzwischen leben über 85 Prozent der Dänen in den Städten des Landes. Am dichtesten besiedelt ist Seeland mit Kopenhagen. Wie in den Niederlanden, sind auch in Dänemark Windmühlen recht weit verbreitet. Die Düppeler Mühle von Sønderborg und die Windmühle von Kopenhagen sind spannende Ausflugsziele für Touristen. International bekannt wurden vor allem die dänischen Schriftsteller wie Karen Blixen und natürlich der Kinderbuchautor Hans Christian Andersen. Die Skulptur der kleinen Meerjungfrau in Kopenhagen ist nicht nur eine Hommage an sein literarisches Werk, sondern auch eines der wichtigsten Wahrzeichen der Stadt. Die Dänen gelten als ehrlich und vertrauenswürdig. Sie sind sehr stolz auf ihre Nation und es gilt als Fauxpas, Dänemark mit Deutschland gleichzusetzen. Auch wenn die deutsche Sprache verbreitet ist, sollten Touristen nicht grundsätzlich davon ausgehen, dass jeder Däne fließend Deutsch sprechen kann.
Kulturelle Sehenswürdigkeiten - Ozeanarium, Runen und Schloss Kronborg
Kopenhagen ist auf jeder Dänemarkreise einen Besuch wert. Vor allem die Flaniermeilen und der Hafen Nyhavn lohnen sich für Reisende und Touristen. In Hirtshals befindet sich das Nordsee-Ozeanarium, das bislang größte Meeresaquarium Europas, und in Aarhus das bezaubernde Freiluftmuseum Den Gamle By. Auch die UNESCO hat den Wert des Landes erkannt und erklärte u. a. die Runensteine von Jelling und das Schloss Kronborg zum Kulturerbe. Wer Richtung Aalborg reist, sollte sich den Seehafen und das Heiligenkloster nicht entgehen lassen. Die Gäste von Roskilde dagegen statten der ehrwürdigen Kathedrale einen Besuch ab. Auf der Insel Alsen ist zudem das Industriemuseum sehenswert.
Erleben - Rødgrød med fløde
Smørrebrød ist auch außerhalb der Landesgrenzen ein Begriff. Dahinter verbirgt sich eine Spezialität Dänemarks, die u. a. auch in den Smørrebrød-Restaurants serviert wird. Gemeint ist das mit Fisch, Fleisch oder Ei hübsch belegte Schwarzbrot mit verschiedenen Saucen und sauren Gurken. Auch Labskaus gehört mit zur typischen Landesküche und wird als Brot mit gewürfeltem Schweine- oder Rindfleisch serviert. Als Beilage gibt es Spiegelei, Rollmops und Gewürzgürkchen. Hinter dem Røde pølser verbirgt sich eine Hot-Dog-Variante mit rot eingefärbten Würstchen und der Zungenbrecher Rødgrød med fløde meint nichts anderes als Rote Grütze mit Sahne. Als Getränk sind vor allem die dänischen Biersorten wie Carlsberg zu empfehlen. Shoppingmöglichkeiten gibt es in allen größeren Städten. Besonders schön ist es natürlich in der Einkaufsstraße Strøget in Kopenhagen. Auch das Nachtleben spielt in den Straßen der Städte eine wesentliche Rolle. Kneipen, Bars, Clubs und Feiermeilen gibt es in Aarhus, Odense und natürlich in der Hauptstadt.
Aktivitäten - Segeln, Wandern und Golfen
Die schönsten Strände befinden sich an der Nordsee und entlang der Nordseeinseln wie Fanø, auch das Wattenmeer ist sehr gut für einen Badeurlaub in Dänemark geeignet. Wassersportler, darunter Segler und Kanufahrer, kommen vor allem entlang der Fjorde auf ihre Kosten. Taucher stürzen sich in der warmen Jahreszeit in die Fluten und brechen zum Wracktauchen auf und Angler haben das ganze Jahr über beste Bedingungen in den sehr fischreichen Gewässern. Wer das Land mit dem Rad erkunden möchte, kann sich auf über 10.000 Kilometer Radwegen austoben und auch für Wanderer wurden bezaubernde Wanderrouten angelegt. Zu empfehlen sind vor allem der Heerweg (280 km), der Seelandweg (400 km) und der Küste-zu-Küste-Pfad (120 km). Zudem ist Dänemark als Camping- und Golfernation bekannt. Über 200 Golfplätze und luxuriöse Campingplätze warten im ganzen Land auf ihren Einsatz.
Informationen
Die beste Reisezeit ist von Mai bis Oktober. In den Sommermonaten ist es bei 20 °C angenehm warm. Die Anreise ist sowohl mit dem Flugzeug als auch mit der Fähre oder dem eigenen PKW möglich. Die Währung ist die Dänische Krone, doch in vielen Touristengebieten wird auch der Euro als Zahlungsmittel akzeptiert.
Nicht nur Wattwürmer fühlen sich hier Zuhause. Familien planen ihren Sommerurlaub an der Küste von Dänemark und auch Kulturliebhaber reisen immer wieder in das Land der alten Wikinger.