Polen
Zwischen Masuren und Tatra
Polen - Zwischen Masuren und Tatra
Die endlose Seenlandschaft der Masuren, die weißen Gipfel der Tatra und die wilden Strände der Ostsee - Polen bietet eine Fülle märchenhaft schöner Landschaften und verspricht zudem den Zauber der alten Mittelalterstädte Danzig, Krakau und Warschau.
Geografie - Mitteleuropa an der Ostsee
Polen liegt in Mitteleuropa und grenzt im Osten an Litauen, Weißrussland und die Ukraine, im Süden an die Slowakei und Tschechien, im Westen an Deutschland und im Norden schließlich an Oblast Kaliningrad und die polnische Ostsee. Das Land ist in 16 Woiwodschaften (Verwaltungsbezirke) gegliedert. Die größte Stadt Polens ist gleichsam die Hauptstadt - Warschau. Touristisch interessanter sind jedoch die historischen Kulturstädte Danzig und Krakau. Das Klima wird allgemein als ein gemäßigtes Übergangsklima eingestuft. Im Nordwesten herrscht vorwiegend ozeanisches und im Südosten kontinentales Klima.
Natur - Tiefe Wälder und naturbelassene Küsten
Polen weist sechs unterschiedliche Landschaftsräume auf. Im Norden befinden sich die Küstengebiete und die Rückenlandschaft. Das Tiefland schließt sich daran an. Weiter südlich erstrecken sich die Hochländer, gefolgt von den Vorgebirgen bis hin zum Gebirge. Polen ist reich an unterschiedlichen Gebirgswelten. Nur zu nennen wären die Hohe Tatra, die Sudeten, das Heiligkreuzgebirge und die Waldkarpaten. Etwa 27 Prozent des Landes sind bewaldet. Kiefern, Buchen, Eichen und Fichten sind am weitesten verbreitet. Einige Wälder wurden bislang noch nie von Menschen gerodet. In diesen Urwäldern ist die Ursprünglichkeit des Landes noch deutlich spürbar. Polen gehört zu den seenreichsten Ländern der Erde, in Europa hat nur Finnland mehr Seen als Polen. Auch das Flusssystem ist sehr ausgeprägt und bietet eine Vielzahl an Freizeitmöglichkeiten. Der längste Fluss ist mit 1.022 Kilometern die Weichsel. Die Oder erstreckt sich durch Polen über 840 Kilometer. Etwa 528 Kilometer ist die Ostseeküste Polens lang. Sie ist vor allem im Sommer ein wahrer Publikumsmagnet. Polen weist in Europa die höchste Artenvielfalt auf. Zudem leben in den dichten Wäldern noch zahlreiche Tierarten, die in den Nachbarländern längst ausgestorben sind. Zu den Highlights zählen der Wisent, Braunbären und das Schwarzwild.
Natürliche Sehenswürdigkeiten - Tatra und Masuren
In Polen gibt es über 20 bezaubernde Nationalparks. Einer der schönsten ist der Nationalpark Pieninen. Zerklüftete, hohe Berge und aufregende, weiße Kalksteinschluchten bleiben den Besuchern lebhaft in Erinnerung. Die 15.000 Tierarten des Parks lassen sich am besten während einer Floßfahrt entlang des Flusses Dunajec beobachten. Ebenso eindrucksvoll ist auch der Nationalpark des Bieszczady Gebirges. Freilebende Wölfe und Wildkatzen schleichen durch das Unterholz im Südosten des Landes und der gigantische Solina-Stausee erstreckt sich über eine Fläche von 2.200 Hektar. Die höchsten Gipfel finden Besucher im malerischen Tatra Gebirge. Schneebedeckte Berge, zauberhafte Wasserfälle und grün glitzernde Bergseen wie das Meerauge bilden eine der schönsten Landschaften des Landes. Die wohl bekannteste, polnische Naturlandschaft ist die Masurische Seenplatte mit über 3.000 Seen auf einer Fläche von 1.700 km². Der Spirdingsee ist mit 114 km² der größte See der Masuren. Neben Erholung und Entspannung bietet die Region auch eine Vielzahl an Wassersportmöglichkeiten.
Kultur - Die mittelalterliche Macht
Die Geschichte Polens reicht bis in die Frühzeit zurück. Im Mittelalter zeigte sich das Land stolz als Königreich Polen und stieg zu einem der mächtigsten und einflussreichsten Länder der Welt auf. Wichtige Handelshäfen und bedeutende Universitäten lagen in Polen. Der kontinuierliche Abstieg erfolgte ab dem 17. Jahrhundert. Die Unterdrückung der Bevölkerung war der Beginn eines langen Kampfes um Unabhängigkeit. Jedoch erlangten die Polen ihre Selbstbestimmung immer nur kurzzeitig. Erst 1989 wurde Polen frei und eigenständig - inzwischen bereits in der 3. Republik. Wahrzeichen dieses neuen Zeitalters sollten die zahlreichen Wolkenkratzer und das Monumentalbauwerk des Kulturpalastes in Warschau sein. Doch die eigentlichen Herzen der Kultur schlugen weiterhin in den historischen Städten wie Danzig und Krakau. Die Polen haben einen ausgesprochenen Sinn für Zusammengehörigkeit und für die Familie. Letzteres werten sie weitaus höher als Karriere und Reichtum. Zudem rühmen sie sich, gute Gastgeber und freundliche Nachbarn zu sein.
Kulturelle Sehenswürdigkeiten - Die Magie des Mittelalters
All die kulturellen Highlights Polens können nur kurz genannt werden, so viele sind es an der Zahl. Das größte Backsteinhaus Europas befindet sich nahe Malbork und ist seit 1997 ein Teil des UNESCO-Welterbes - die Marienburg. Auch das Örtchen Zamość steht auf der Liste der UNESCO. Die fabelhaften Renaissancebauten brachten dem Ort den Beinamen "Padua des Nordens" ein. Die wohl schönste Stadt Polens ist die Mittelalterstadt Krakau, die "heimliche Hauptstadt". Über 500 Jahre war Krakau die Königsstadt des Landes und sie hat bis heute viel von ihrem mittelalterlichen Charme bewahrt. Die großen Tuchhallen am Mittelaltermarkt, die Marienkirche des 14. Jahrhunderts und der berühmte Turmbläser von Krakau, der zu jeder vollen Stunde Alarm schlägt, sind ein Muss für jede Polenreise. Das gleiche gilt für die Hafenstadt Danzig an der Ostsee. Das Schifffahrtmuseum, der Lange Markt und das Krantor aus dem 14. Jahrhundert erinnern noch lebhaft an die einstige Wirtschaftsmacht des Landes. Wer vom Mittelalter nicht genug bekommen kann, der sollte die Altstadt von Toruń (UNESCO-Welterbe) besuchen. Sie ist die Geburtsstadt des Astronomen Nikolaus Kopernikus und konnte zu einem Großteil den gotischen Stil der Backsteinhäuser erhalten.
Erleben - Polen tischt auf
Deftig, herzhaft, bodenständig - es gibt viele Möglichkeiten, die polnische Küche zu beschreiben. Eins steht fest, die Polen essen gerne Fleisch und das in unzähligen Varianten. Wie viele Wurst- und Aufschnittsorten es gibt, kann keiner so genau sagen. Doch Rind, Geflügel und Schwein sind fester Bestandteil der polnischen Hausmannskost. Neben den herzhaften Suppen und Eintöpfen zählen zu den bekanntesten Spezialitäten Kopytka (Klöße in Speckstippe), Mizeria (Gurkensalat mit Dill und Sahne) und der mit Büffelgras verfeinerte Wodka Zubrówka. Der Wodka gilt auch heute noch als das Nationalgetränk der Polen, doch inzwischen werden auch sehr schmackhafte Biersorten produziert. Auch in Polen lohnt es sich, einen Tag für einen ausgedehnten Shoppingtrip einzuplanen. Genau gesagt, lohnt sich die ganze Nacht, denn in Polen gibt es keine festen Ladenzeiten und gerade die großen Shoppingcenter haben 24 Stunden geöffnet. Glasprodukte, Warschauer Plakatkunst und Gartenzwerge werden überall verkauft. Doch wer Polen besucht, sollte vor allem die kulinarischen Highlights als Souvenir einplanen, zum Beispiel die Toruńer Lebkuchen oder die Wurstspezialitäten. Wer die Tüten gefüllt hat, sollte sich anschließend in das polnische Nachtleben stürzen. Das Herz der Nacht schlägt nach wie vor in der Studentenstadt Krakau. Barmeilen, Kneipenfeste, Clubs und Underground-Partys machen die Nacht zum Tag.
Aktivitäten - Mit dem Rad durchs grüne Land
Über 10.000 Seen eignen sich bestens für einen Ausflug mit dem Kanu, Kajak oder Paddelboot, auch Wind- und Kitesurfer vergnügen sich auf der Masurischen Seenplatte oder entlang der Ostseeküste. Wirklich spannend wird es entlang der Kajakstrecken im Wasserlabyrinth von Narewa und Biebrza. Hier können Anfänger ihre ersten Sporen verdienen und Profis gleich mehrere Tage unterwegs sein. Wanderer haben die Wahl zwischen über 9.000 Wanderwegen überall im Land. Sehr zu empfehlen sind das Tatra Gebirge und das Bieszczady Gebirge. Auch mit dem Fahrrad lässt sich das Land erkunden. Das breite Radwandernetz wird immer weiter ausgebaut, empfehlenswert sind vor allem die Greenways. Natürlich kommen auch Wintersportler nicht zu kurz. Zahlreiche Skigebiete liegen in der Tatra und im Riesengebirge und bieten Skifahrern, Langläufern und Snowboardern eine herrliche Aussicht. Besonders außergewöhnlich muten zudem die Eissegler auf der Masurischen Seenplatte an.
Informationen
Die beste Reisezeit für Polen ist der Sommer von Mai bis September. Dann kann jede Region ausführlich erkundet werden. Wer plant, im Winter nach Warschau zu reisen, der sollte beachten, dass es mitunter sehr frostig in der Hauptstadt werden kann.
Polen ist ein Muss für Naturliebhaber und ein Highlight für jeden, der dem Charme mittelalterlicher Städte nicht widerstehen kann. Im Sommer wie im Winter kommen Aktivurlauber auf ihre Kosten und Familien erfreuen sich an den Stränden der polnischen Ostsee.