Nordjütland - Nördliche Schönheit

Nordjütland ist ein Gebiet im Norden Dänemarks, welches sich nördlich des Limfjords und über die Halbinsel Himmerland erstreckt. Außerdem zählen die Inseln Mors, Læsø sowie Fur und die Landzunge Salling zum nördlichen Teil Jütlands. Die größte Stadt der Region und viertgrößte Stadt des Landes ist Aalborg. Weitere größere Städte sind Hjørring und Frederikshavn. Während im Westen die Nordsee die Küsten Nordjütlands umspült, trifft im Osten das Kattegat, der nordwestliche Teil der Ostsee, auf die Region. Die beiden Meere stoßen überdies am nördlichsten Punkt des Landes, an der Landzunge Grenen, aufeinander. Das Wetter vor Ort wird von zahlreichen Sonnenstunden und starken Westwinden bestimmt, so dass sonnige Sommer- und stürmische Herbst- sowie Frühlingsmonate die lokale Bevölkerung durch das Jahr begleiten. Mit knapp 73 Einwohnern pro km² ist Nordjütland die am dünnsten besiedelte Region Dänemarks.

Die Natur in Nordjütland besteht aus herrlich weißen Sandstränden, riesigen Dünen, imposanten Steilküsten, kleinen Buchten, dichten Buchenwäldern und einer weiten, hügeligen Heidelandschaft. Im nördlichen Teil der Halbinsel Jütland sind überdies die größten Moore und der größte Wald (Roldskov) des Landes zu finden und auch auf das längste Dünen- und Strandgebiet Dänemarks trifft man vor Ort. Und wenn wir schon mal bei Superlativen sind, mit dem Thy Nationalpark befindet sich außerdem der erste und größte Nationalpark des Landes in der Region. Dieser wurde 2008 offiziell eingeweiht und schützt auf knapp 244 km² den Brutplatz von zahlreichen Wasservögeln. Ein anderes außergewöhnliches Naturhighlight ist die faszinierende Wanderdüne Rubjerg Knude auf der Landzunge Grenen, dem nördlichste Punkt Dänemarks. Die knapp 1 km² große Sanddüne ist die größte Wanderdüne Europas und wanderte in den letzten hundert Jahren jedes Jahr um ein paar Meter weiter ins Landesinnere. Besonders gut beobachten ließ sich dieses faszinierende Phänomen anhand des Leuchtturmes Rubjerg Fyr, welcher 1900 erbaut und innerhalb eines Jahrhunderts komplett von Sand umschlossen wurde.

Die Hauptstadt Aalborg ist unter anderem mit dem Kunstmuseum KUNSTEN Museum of Modern Art Aalborg, ihren vielen historischen Fachwerkhäusern und der Wikingergrabstätte in Lindholm Høje der kulturelle Mittelpunkt der Region. Letzteres ist das größte Gräberfeld Dänemarks und über tausend Jahre alt. Aber auch der Bade- und Künstlerort Skagen mit seinen gelben Häusern und das Kloster Børglum nahe Løkken an der Jammerbucht gelten unter vielen Touristen als sehenswert. Hinzu kommen die vielen Mythen und Märchen, die vor allem dem Hinterland eine mystische Atmosphäre verleihen.

Wer glaubt, in Nordjütland dominiert die Einsamkeit, der hat noch nie eine Nacht in Aalborg verbracht. Die viertgrößte Stadt des Landes wartet nicht nur mit einer lebendigen Hafenfront auf, sondern angeblich auch mit Dänemarks längster Restaurant- und Barstraße (Jomfru Ane Gade). Auf der Flanier- und Partymeile reihen sich Diskotheken, Pubs, Cafés und Restaurants dicht an dicht und verbreiten sowohl bei Tag als auch bei Nacht eine ausgelassene Stimmung. Live-Musik, Modenschauen, Themenfeste und kulturelle Veranstaltungen stehen an der Tagesordnung, ebenso wie die geschmackvolle Küche der Region. Letztere begeistert vor allem mit geräuchertem Fisch, Krabben, Aal, Lachs, Austern, Miesmuscheln, Hummer, luftgetrocknetem Schinken und gesiedetem Salz von Læsø.

Nordjütland ist wie so viele Regionen in Dänemark ein Traum für Fahrradfahrer. Aber auch Wanderfans, Kanufahrer, Taucher, Segler oder Wasserratten kommen bei einem Urlaub im Norden Jütlands auf ihre Kosten. Zusätzlich stellt Nordjütland eines der besten Surfgebiete Europas dar. Dass die Gegend um Klitmøller und Vorupør auch Hawaii des Nordens genannt wird, kommt nicht von ungefähr. Die idealen Wind- und Wellenverhältnisse machen das Gebiet zu einem international bekannten Surferhotspot, welcher bereits mehrmals der Austragungsort der europäischen Surfmeisterschaften war. Zudem werden alljährlich die dänischen Meisterschaften im Windsurfen sowie der Cold Hawaii PWA World Cup vor Ort ausgetragen. Neben den Wellenreitern finden auch Angelfans ihr Eldorado in Nordjütland. Das Gelbe Riff nahe Hanstholm ist bekannt für seinen außergewöhnlichen Fischreichtum und hat schon so manchem Hochseeangler den Fang seines Lebens beschert.

Die Hauptsaison für die Region ist während der Sommermonate. Aber auch die Winter- und Herbstmonate haben ihre schönen Seiten. Die Anreise erfolgt für viele mit dem Flugzeug über den internationalen Flughafen in Aalborg, den drittgrößten Flughafen des Landes. Überdies ist die Anreise mit dem Auto oder per Fähre möglich.