Sankt Petersburg
Der Glanz der Zarenzeit
Sankt Petersburg - Der Glanz der Zarenzeit
Beeindruckende Palastbauten, prunkvolle Kirchen und herrschaftliche Schlösser reihen sich entlang der Mündung der Newa. Sankt Petersburg ist eine Stadt, die vor allem mit ihrer einzigartigen Architektur der russischen Zarenzeit, ihren romantischen Kanälen sowie einzigartigen Weißen Nächten bezaubert.
Geografie - Das Venedig des Nordens
Sankt Petersburg ist eine Stadt im Nordwesten Russlands, am Finnischen Meerbusen. Mit knapp 5 Millionen Einwohnern ist sie nach Moskau die zweitgrößte Stadt des Landes und viertgrößte des europäischen Kontinents. Die Kulturmetropole liegt an der Mündung des Newa-Flusses, in der Newabucht, sowie zwei bis vier Meter über dem Meeresspiegel und erstreckt sich über 42 Inseln. Aufgrund seiner zahlreichen Brücken und mehr als 60 Kanäle wird Sankt Petersburg auch als das Venedig Russlands bezeichnet. Das Verwaltungsgebiet der Stadt ist insgesamt 1.431 km² groß und schließt Vororte wie Peterhof und Puschkin mit ein. Das Klima ist ein typisches Seeklima mit starken Wetterumschwüngen, milden Sommern und kalten Wintern. Aufgrund der geographischen Lage werden die Nächte zur Sommersonnenwende (20.,21. oder 22. Juni) nicht richtige dunkel, sondern verfallen vielmehr in einen Dämmerzustand: die berühmten Weißen Nächte.
Kultur - Ehemaliger Zarensitz mit einzigartiger Architektur
Sankt Petersburg, benannt nach dem Apostel Simon Petrus, wurde 1709 vom russischen Zar Peter dem Großen auf Sumpfgebiet gegründet, um dem Land einen Zugang zur Ostsee zu ermöglichen. Heute beherbergt die Stadt einen der wichtigsten Ostseehäfen Russlands. Die Stadt, welche von 1914 bis 1924 als Petrograd und von 1924 bis 1991 als Leningrad bekannt war, hat als ehemaliger Zarensitz weltbewegende Ereignisse wie die Oktoberrevolution mit dem Sturm auf den Winterpalast erlebt und wurde von berühmten Herrschern wie Katharina der Großen maßgeblich beeinflusst. Obwohl für die Kulturmetropole Amsterdam als Vorbild diente, wird sie heute oft mit Venedig verglichen. Dabei werden derartige Vergleiche der Stadt nicht völlig gerecht, denn Sankt Petersburg hat einen ganz eigenen Stil. Die vorherrschende architektonische Mischung aus beeindruckenden Palästen, prunkvollen Kirchenbauten und herrschaftlichen Schlössern ist einzigartig, was die UNESCO 1991 dazu veranlasste das historische Zentrum ins Weltkulturerbe aufzunehmen. Die am meisten besuchten Sehenswürdigkeiten der nördlichen Metropole und seiner Umgebung sind unter anderem das Winterpalais, welches den weltberühmten Museums-Komplex Eremitage beherbergt, die Auferstehungskirche, die Isaakskathedrale, die Peter-und-Pauls-Festung, Schloss Peterhof sowie der Katharinenpalast mit dem nachgebildeten Bernsteinzimmer.
Erleben - Der Zauber der Weißen Nächte
In Sankt Petersburg gibt es eine Vielzahl an Restaurants, in denen nicht nur einheimische Kost wie Blini und Borschtsch, sondern auch internationale Gerichte auf der Speisekarte stehen. Für Shoppingfans bietet die Einkaufsmeile Newski-Prospekt alles, was das Herz begehrt. Auf einer der berühmtesten Straßen des Landes findet man nicht nur historische Palais- und Kirchenbauten, sondern auch das Kaufhaus Gostiny Dwor. Dort gibt es Haute-Couture ebenso wie geschmackvolle Souvenirs. Direkt gegenüber ist die nächste Versuchung für den Geldbeutel, der Einkaufstempel Passasch. Und falls das letzte Kleingeld nicht während der Shoppingtour zum Einsatz kam, spätestens am Abend beim Streifzug durch die zahlreichen Bars, Clubs und Diskotheken kann es herangezogen werden. Und obwohl jede der Sankt Petersburger Nächte etwas Besonderes hat, stechen die Weißen Nächte zur Sommersonnenwende doch am meisten vor. Bereits der Literaten Fjodor Dostojewski war begeistert von den Nächten im Jahr, in denen die Sonne nicht unterzugehen scheint und ein märchenhafter silberner Schimmer in der Luft schwebt. Zahlreiche Einrichtungen verlängern dann ihre Öffnungszeiten und veranstalten spezielle Programme, wie das Mariinski Theater mit ihrem Festival "Die Sterne der Weißen Nächte". Viele Menschen können und wollen gar nicht schlafen, sondern versammeln sich an den Ufern der Newa, um ausgelassen zu feiern, den Brücken beim Schließen zuzusehen und ein Meer aus Booten sowie Feuerwerken zu bestaunen.
Aktivitäten - Romantische Bootsfahrt auf der Newa
Neben der Besichtigung der Sehenswürdigkeiten im Zentrum der Stadt (Winterpalais, Isaakskathedrale, Peter-und-Pauls-Festung...) unternehmen viele Besucher einen Ausflug in die Vororte Peterhof und Puschkin, um Schloss Peterhof bzw. den Katharinenpalast zu bestaunen. Eine weitere beliebte Freizeitbeschäftigung, insbesondere für Verliebte, ist eine Bootstour auf der Newa und den unzähligen Kanälen der Stadt. Und wem die Fahrt zu teuer ist, der kann bei einem Spaziergang am Fluss entlang die herrliche Atmosphäre der Stadt genießen.
Informationen
Sankt Petersburg ist bei Touristen besonders beliebt Ende Juni, zu der Zeit der Weißen Nächte. Allerdings ist die Stadt an diesen Tagen auch sehr überlaufen. Wer es hingegen lieber etwas ruhiger mag, der sollte im Herbst anreisen. Die Temperaturen sind dann gemäßigt und noch nicht allzu kalt, während die Sonne die bunten Farben der Stadt in ein herrliches Licht taucht. Während eines Streifzuges durch die Straßen sollte man sich insbesondere vor Taschendieben in Acht nehmen. Vor allem im Gedrängel wie auf der Einkaufsstraße Newski-Prospekt, schlagen diese oft unbemerkt zu. Zudem kann es für den Urlaub hilfreich sein, sich ein paar vereinzelte Russischkenntnisse anzueignen. Gerade wer des Kyrillischen mächtig ist, hat es in der Stadt bei der Entzifferung von Schildern, Wegweiser und Plänen in der Metro wesentlich einfacher.
Eine Reise nach Sankt Petersburg ist vor allem für Romantiker, Kultur- und Geschichtsinteressierte geeignet. Die eindrucksvolle Architektur, die kulturellen Veranstaltungen und die historischen Schauplätze faszinierten bisher noch jeden Kulturliebhaber.