Italien – Römische Bauten und sonnige Küsten

Die stiefelförmige Halbinsel Italien liegt im Süden von Europa und wird vom Mittelmeer sowie dem Ägaischen Meer umschlossen. Rom als Hauptstadt befindet sich nahezu in der Mitte des Landes. Sizilien, Sardinien und mehrere kleine Inselgruppen gehören zu Italien. Das Land besteht aus zehn Regionen, die in 20 Provinzen unterteilt werden. Während der Norden vom kühleren Alpenklima geprägt ist, herrscht in Mittel- und Süditalien typisches mediterranes Wetter.

Das Apenninen-Gebirge zieht sich wie ein Rückgrat längs durch Italien. Im Norden prägen die Alpen mit dem Mont Blanc als höchster Erhebung (4.810 m) die Gestalt des Landes. Insbesondere in den 24 Naturparks finden sich solch rar gewordene Tierarten wie Steinböcke, Bären, Steinadler, Wölfe und Gämse. Auch seltene Orchideen, weiße Tannen, Myrten und viele andere Gewächse machen die Landschaft reizvoll. Ursprünglichkeit pur vermitteln einige der letzten erhaltenen Zeugnisse europäischen Urwaldes. Naturgewalten kann man dazu in der Nähe der aktiven Vulkanen Ätna und Stromboli oder am erloschenen Vulkan Vesuv erleben.

Die Gebirgskette der Dolomiten ist nicht ohne Grund Weltnaturerbe. Ihre raue, schroffe Bergwelt mit den einzigartigen bizarren Formationen lässt sich zum Beispiel gut von Bozen aus erleben. Unter den weiteren geschützten Arealen Italiens stechen der Nationalpark Gran Paradiso zwischen dem Aosta-Tal und Piemont sowie der Nationalpark Pollino hervor. Dort lässt sich die ursprüngliche Natur der Halbinsel kennenlernen. Dafür eignet sich auch ein Streifzug durch die Toskana mit ihrer malerischen Landschaft aus Zypressen, Pinien, Olivenbäumen und Weinreben (zum Beispiel im Parco dell'Uccellina oder im Nationalpark Arcipelago Toscano). Die letzten Stücke des dichten und artenreichen europäischen Urwaldes finden sich in der Foresta Umbra (Apulien). Wer dagegen die Unterwasserwelt von Italiens Meeren erkunden möchte, kann dies auf den Inseln Elba oder Isola del Giglio. Die Insel Ischia im Golf von Neapel lockt wiederum mit ihrer malerischen Landschaft aus Kastanien- und Pinienwäldern, Weinbergen, Steilküsten und Sandstränden sowie den vielen heißen Quellen, in denen man herrlich entspannen kann. Weiter südlich davon befindet sich die Insel Capri, die für ihr traumhaftes Mittelmeerflair und die weit verzweigten Höhlen bekannt ist.

Der Legende nach gründeten die bei einer Wölfin aufgewachsenen Söhne des Kriegsgottes Mars, Romulus und Remus, eine Siedlung. Romulus erschlug nach einem Streit seinen Bruder und nannte die Siedlung „Rom“. Mit der mythischen Stadtgründung im Jahr 753 v. Chr. begann der Aufstieg zum Weltreich. Dieses blieb lange Zeit das Machtzentrum der westlichen Welt, bis es im 5. Jahrhundert zerfiel. Eine neue Blütezeit erlebte das Land im 14./15. Jahrhundert als Handelsmacht mit Venedig im Zentrum. Damals nahm die Renaissance ihren Ursprung in Italien und es entstanden Gemälde und Skulpturen namhafter Künstler wie da Vinci, Michelangelo und Raffael. Auch heutzutage spielen die schönen Dinge im Leben der Italiener eine große Rolle. So nimmt man sich für die Familie viel Zeit. Gutes Essen ist den Menschen wichtig, wovon zahlreiche weltberühmte italienische Köstlichkeiten zeugen. Dazu kleiden sich die Italiener gern schick. Mit Vorliebe gehen die Italiener außerdem ihren Leidenschaften Fußballspielen und dem Radrennsport nach.

Italien lockt mit seinen rund 100.000 Sehenswürdigkeiten Kulturliebhaber aus der ganzen Welt an. Viele Denkmäler und Kulturstätten zeugen von der glorreichen Zeit Italiens als Zentrum des Römischen Reichs. Kolosseum, Forum Romanum, Pantheon oder Circus Maximus sind nur einige prominente Sehenswürdigkeiten allein in der Metropole Rom. Weithin sichtbar und prägend für deren Stadtbild ist zudem der Petersdom, der mit dem Vatikanstaat den Sitz der katholischen Kirche bildet. Auch die Spanische Treppe, der Piazza Navona mit dem Vierströme-Brunnen und der prächtige, barocke Trevi-Brunnen gehören zu den Highlights in der Hauptstadt. Florenz, das neben seinem Dom über zahllose architektonische Meisterwerke verfügt, und Venedig mit seinen einzigartigen Wasserkanälen und Palästen bilden weitere bedeutende kulturelle Zentren in Italien. Venedig ist dazu für den jährlich ab dem 6. Januar stattfindenden Karneval mit seinen typischen, aufwendigen Masken berühmt. In Pisa neigt sich wiederum der 56 Meter hohe Glockenturm durch den sandigen, schlammigen Untergrund immer weiter nach Südosten und bildet den berühmten schiefen Turm von Pisa. Die malerische Landschaft der Lombardei im Norden des Landes lockt ebenfalls mit zahlreichen kulturellen Schätzen. So beherbergt die Region viele zauberhafte Schlösser und Burgen. Außerdem liegt dort die Stadt Monza. Sie ist für ihre moderne Autorennbahn berühmt, auf der unter anderem Formel-1-Rennen ausgetragen werden. Mailand, die Hauptstadt der Lombardei, bildet eine der wichtigsten Modemetropolen der Welt, und zeichnet sich durch ihre moderne, trendige Natur aus. In Mailand lohnt sich ein Besuch des Doms und des Klosters Santa Maria della Grazie, in dem das „Letzte Abendmahl“ von Leonardo da Vincis ausgestellt ist. Ganz anders ist das Treiben in der südlichen Hafenstadt Neapel, die vom lauten Hupen der Vespas erfüllt wird und die sich durch ihre traumhafte Lage am Golf von Neapel auszeichnet. Unweit davon befindet sich die Ruinenstadt Pompeji. Sie wurde beim Ausbruch des Vulkans Vesuv im Jahre 79 verschüttet und besitzt heute faszinierend gut erhaltene Zeugnisse vom Alltag im Römischen Reich.

Nicht nur wegen Pasta, Pizza und Eis ist die italienische Küche weltberühmt. In den zahlreichen Pizzerias, Ristoranti, Trattorien und Kaffeebars kommen Feinschmecker voll auf ihre Kosten. Schinken aus Parma, ligurisches Pesto, Trüffel aus Alba und viele Käse- und Wurstspezialitäten bilden kulinarische Raffinessen des Mittelmeerlandes. Bereits seit Jahrhunderten ist Italien zudem für seine exquisiten Weine bekannt. So laden erlesene Tropfen wie Chianti, Barolo und Lambrusco zum Verweilen ein. Wer nicht nur genießen, sondern Einblick in die Herstellung der Spezialitäten bekommen will, kann eine Käserei besuchen oder an einer Trüffelsuche in der Toskana und im Piemont teilnehmen. Shoppen lässt es sich in ganz Italien erstklassig. In den Modemetropolen Mailand, Florenz und Rom gibt es die angesagtesten Designs und die trendigsten Produkte. Daneben kann man auch in den Kleinstädten gut einkaufen. Schöne Souvenirs stellen dabei die mundgeblasenen Glaswaren Venedigs dar oder der Gold- und Silberschmuck aus Florenz. In Süditalien bieten sich Keramikwaren und Teppiche als Mitbringsel für zu Hause an. Auch bei Nacht steht Italien nicht still. In allen großen Städten und den Urlaubsgebieten ziehen Bars, Restaurants und Clubs Nachtschwärmer an. Eine lange Tradition besitzt vor allem auch die Oper in Italien, die eine wichtige Wurzel in dem Mittelmeerland hat und von namhaften italienischen Komponisten wie Verdi, Bellini und Rossini geprägt wurde. Neben den zahlreichen Opernhäusern und Theatern finden ganzjährig immer wieder Literatur- und Musikfestivals statt. Vom bunten Treiben des italienischen Lebens kann man sich auch auf den Märkten einen Eindruck verschaffen. Dabei stellt der Campo de Fiori in Rom einen der berühmtesten dar. Die Stadt Cremona ist wiederum für die Herstellung grandioser Geigen wie der Stradivari bekannt. Wie sonst kaum kann man dort in die Welt dieser kostbaren, erstklassigen Musikinstrumente eintauchen – sei es beim Lauschen berühmter Geigen im Museum, während eines Besuchs in einer Geigenbauwerkstatt oder beim Anblick der frisch lackierten, trocknenden Musikinstrumente auf den Dächern. Regelmäßig finden in Cremona dazu Musikfestivals, Konzerte und Geigenbauwettkämpfe statt. Ein Erlebnis stellt auch ein Bad in den schwefligen Thermen von Saturnia dar, wo man wie die Etrusker vor tausenden Jahren entspannen kann.

Rund 7.500 Kilometer Küste aus Sandstrand, Buchten, Landzungen und Felsen sind das Ziel vieler Meeresfreunde. Sie laden vor allem zum Baden, Sonnen und Erholen ein. Im Mittelpunkt von Spaß und Sport am Wasser steht dabei die Region um Rimini, unweit der touristischen Perle San Marino. Darüber hinaus bieten die meisten Urlaubsorte am Meer Möglichkeiten zum Segeln, Tauchen und Ähnlichem. Auch über Wellnessangebote verfügen viele Pensionen und Hotels. Ein Tipp für Angler: Viele Fischerboote nehmen nachts Touristen zum Hochseefischen mit auf die Boote. Wandern lässt es sich zum Beispiel hervorragend an der hügeligen Küste Liguriens oder in den Nationalparks der Abruzzen, Umbriens oder Kalabriens mit ihrer traumhaften Bergkulisse. Wer lieber auf zwei Rädern unterwegs ist: An der Adriaküste, im Po-Delta oder im Gebirge mit Mountainbikes kommen Radsportfans auf ihre Kosten. Unter den Rennradfahrern und den Wassersportlern ist der Gardasee eines der beliebtesten Ziele. Die gesamte Alpenregion, besonders die 4.000er im Aosta-Tal, bietet sich für abwechslungsreiche Klettertouren an. Auch für Wintersport jeglicher Art ist das Aosta-Tal perfekt geeignet. Daneben gibt es in Südtirol, Trentino, Veneto sowie der Lombardei traumhafte Pisten und Strecken. Sie bieten tolle Bedingungen für Langlauf, Abfahrt und Snowboard-Fahren.

Die Amtssprache ist italienisch. In touristisch erschlossenen Gebieten funktioniert die Verständigung auch gut über Englisch. Von Mitteleuropa aus erfolgt die Anreise mit dem Auto meist über den Brennerpass. Eine zentrale Zugverbindung führt ebenfalls über den Brenner, die zweite durch die Schweiz (St.-Gotthard-Tunnel). Die wichtigsten Flughäfen Italiens befinden sich in Rom (FCO, CIA), Mailand (MXP, LIN), Venedig (VCE) und Neapel (NAP). Das Verkehrsnetz im Land ist gut ausgebaut und ermöglicht Reisen per Auto, Flugzeug oder Bahn (Autobahnen teilweise mautpflichtig).