Kreta
Die Sonneninsel der Minoer
Kreta - Die Sonneninsel der Minoer
Die Kreter sind ein stolzes Volk und das zu Recht. Es gibt Sonne, Strand und Meer, eine einmalig schöne Landschaft, Überreste der ersten Hochkultur Europas, der Minoer sowie eine ausgezeichnete Küche. Nicht ohne Grund ist die Insel die beliebteste Reiseregion in Griechenland.
Geografie - Die größte Insel Griechenlands
Die Mittelmeerinsel Kreta (griech. Kriti) ist die südlichste Region in Griechenland, etwa 160 Kilometer vom Festland entfernt und bildet eine Grenze zwischen der griechischen Ägäis und dem Libyschen Meer. Nach Sizilien, Sardinien, Zypern und Korsika ist Kreta die fünftgrößte Insel im Mittelmeer, jedoch die größte Insel Griechenlands. Kreta hat insgesamt eine Fläche von 8.331 km² und ist landschaftlich in vier Regionen unterteilt: Chania, Rethymno, Heraklion und die Lasithi-Hochebene. Der Hauptort ist die Stadt Heraklion (Iraklio), die zusammen mit den Städten Chania, Rethymno und Agios Nikolaos im Norden sowie Ierapetra als einzige Stadt im Süden als Touristenhochburgen gelten. Weitere bedeutende Touristenstädte sind Georgioupolis, Loutri, Matala, Paleochora und Plakias. Es leben rund 625.000 Menschen auf der Insel. Geprägt ist Kreta von drei mächtigen Gebirgsmassiven, den Weißen Bergen oder auch Lefka Ori (2.452 m) im Westen, dem Dikti Gebirge mit dem Berg Spathi (2.148 m) im Osten und der höchsten Erhebung in der Inselmitte, dem Ida Gebirge oder auch Psiloritis (2.456 m). Die Insel besitzt ein gleichmäßiges Mittelmeerklima und hat über 300 Sonnentage pro Jahr. Die Sommer sind heiß und trocken, während die Winter sehr mild und regnerisch sind. In den Gebirgen fällt sogar Schnee.
Natur - Ein Meer aus Blumen
Das Landschaftsbild auf Kreta ist sehr vielfältig. Neben den kahlen Gebirgsmassiven ist die Insel auch von zahlreichen Hoch- und Tiefebenen geprägt. Beeindruckend ist vor allem die fast kreisrunde Lassithi-Hochebene im Dikti-Massiv. Die Tiefebenen erstrecken sich vor allem entlang der Küstenstreifen im Norden und werden intensiv bewirtschaftet. Die fruchtbarste Tiefebene, die Messara, befindet sich jedoch im Süden. Während die Küstenstreifen im Süden durch schroffe Steilküsten gekennzeichnet sind, fallen die Küsten im Norden dagegen sanft ins Meer ab. Die Flora der Insel zeichnet sich durch eine prächtige Blumen- und Pflanzenwelt aus. So gibt es etwa 170 endemische Pflanzenarten. Vor allem im Frühling ist die Insel mit einem Teppich aus Nickendem Sauerklee bedeckt. Typisch sind auch die zahlreichen Gewürz-Kräuter wie Thymian, Salbei, Oregano oder Diptam-Dost sowie Wälder aus Platanen, Eichen, Kastanien, Pinien und Zypressen. Zudem stehen auf Kreta mehr Olivenbäume als irgendwo anders in Griechenland. Im Vergleich zur Flora ist die kretische Fauna recht artenarm. Häufige Tierarten sind jedoch die für den Mittelmeerraum typischen Grillen, Zikaden, Eidechsen und Fledermäuse.
Natürliche Sehenswürdigkeiten - Ein kristallklarer Traum aus Türkis
Aufgrund der landschaftlichen Schönheit und Vielfältigkeit gibt es auch zahlreiche natürliche Sehenswürdigkeiten. So findet man beispielsweise den ältesten Olivenbaum Griechenlands auf Kreta. Der über 2000 Jahre alte Baum steht in der Ortschaft Vouves im Westen der Insel. Eine besondere Faszination üben neben den hohen Bergen vor allem die tiefen und steilen Schluchten aus. Davon ist die wohl berühmteste Schlucht die 18 Kilometer lange Samaria-Schlucht, die gleichfalls auch die längste Schlucht Europas ist. Ebenso begehrt sind die Sirikari-Schlucht, die Rouvas-Schlucht, die Agia Irini Schlucht sowie die Imbros-Schlucht. Entlang der Nordwestküste befindet sich die grüne Lunge der Insel und zusammen mit der Südwestküste bildet sie die Region mit den meisten Naturschutzgebieten. Natürlich gibt es auf Kreta auch zahlreiche schöne Strände. Der schönste Strand ist zweifelsohne der Dünenstrand von Elafonisi (Hirschinsel) im Südwesten der Insel. Was diesen Strand so besonders macht, ist das kristallklare türkisfarbene Wasser sowie der feine weiße Sandboden. Weitere traumhafte Strände findet man in der Bucht von Balos, in Agia Galini, Bali, Matala, Frangokastello sowie die Palmenstrände in Vai und Preveli. Der Strand in Vai hat sogar den größten natürliche Palmenhain Europas.
Kultur - Ein stolzes und freiheitsliebendes Volk
Die Kreter haben ein ganz eigenes Identitätsgefühl. Sie fühlen sich als etwas Besonderes, was daran liegen mag, dass die Insel viel reicher ist als andere Regionen Griechenlands und die Kultur viel älter als irgendeine andere in Europa. Denn Kreta war der Ursprung der ersten Hochkultur Europas, der minoischen Kultur. Dieses nach König Minos benannte Volk hatte bereits vor über 3.500 Jahren seine Blütezeit und kontrollierte unter anderem den Seehandel des gesamten östlichen Mittelmeerraumes. Erst nach dem Untergang der Minoer, durch den verheerenden Vulkanausbruch auf Santorini um 1450 v.Chr. folgte die Hochkultur der Mykener auf dem griechischen Festland. Die Geschichte der Insel ist von zahlreichen Eroberungsversuchen geprägt, vor allem durch die Venezianer und Türken. Im Jahr 1898 erlangten die Kreter endlich, ohne jegliche fremde Hilfe, ihre Unabhängigkeit, was den Stolz und die Freiheitsliebe besonders geformt hat. Genau dieses Gefühl von Freiheit und die traditionellen Lebensweisen bekommt man heute mitsamt der großartigen Gastfreundschaft der Kreter bei einem Besuch zu spüren. Ein weiterer Punkt, der Kreta von den anderen griechischen Inseln abgrenzt, ist das Vorhandensein mehrerer Großstädte, die alle ihren eigenen Charme besitzen. Chania im Westen wird als der "Juwel Kretas" bezeichnet, Rethymnon besitzt eine wunderschöne venezianische Altstadt, die Hauptstadt Heraklion beheimatet zwei wichtige Museen - das Archäologische Museum sowie das Geschichtsmuseum - und Ierapetra im Süden besitzt einen unvergleichlichen arabischen Charme.
Kulturelle Sehenswürdigkeiten - Auf den Spuren der Minoer
Kreta ist voll von kulturellen Sehenswürdigkeiten, die es alle wert sind entdeckt zu werden. Dafür braucht man allerdings auch genügend Zeit, weshalb eine Rückkehr nach Kreta bei Reisenden so begehrt ist. Am verbreitetsten sind die minoischen Kulturstätten und Funde. Dazu gehören unter anderem die minoischen Paläste von Knossos (dem größten), Phaistos, Kato Zakros und Malia. In der Nähe von Phaistos, in Gortys, hat man zudem die älteste Gesetzestafel der Welt gefunden. Im Hauptpalast Knossos kann man mehrere beeindruckende Malereien bestaunen, die über die Jahrtausende sehr gut erhalten geblieben sind. Minoische Siedlungen findet man derweil in Furnu Korfi, Karphi, Itanos, Palekastro, Gournia und Pyrgos. Faszinierende Klöster kann man in Chrissoskalitissa (Goldene Stufe), Arkadi, Preveli und Toplou besichtigen. Ein Highlight für viele Reisende ist weiterhin ein Besuch der Wohnhöhlen in Matala sowie ein Aufenthalt in dem hübschen Dörfchen Spili mit den 25 berühmten Löwenkopf-Brunnen.
Erleben - Eine Insel mit zwei Gesichtern
Wer nach Kreta reist, der wird ganz schnell bemerken, dass die Insel zwei Gesichter hat. Zum einen den urbanen Norden mit den Großstädten und Touristenhochburgen, zum anderen den ländlichen Süden, in dem man noch die traditionellen Transport- und Fortbewegungsmittel (Esel und Maultiere) nutzt. Die kretische Küche ist sehr einfach gehalten und besteht vor allem aus Zutaten, welche die Kreter selber angebaut oder erzeugt haben. Dazu gehören Getreide, Olivenöl, Wein, Honig, Kräuter, Gemüse und Milch. Forschungen haben bewiesen, dass die kretische Küche sehr gesund ist. Die Speisen werden meistens lauwarm verzehrt. Eine beliebte Delikatesse ist der kretische Käse. Das Nationalgetränk der Kreter ist nicht wie vielleicht erwartet der Ouzo oder Wein, sondern eisgekühltes Leitungswasser. Wein wird auf Kreta generell nur zum Essen getrunken. Bekannte Spirituosen sind der Anisschnaps Ouzo sowie der kretische Nationalschnaps Raki. Die Volksmusik der Kreter hat sich in eine ganz eigene Richtung entwickelt. Verschiedene Varianten des Bouzouki werden hauptsächlich mit der Lyra (eine Art Kniegeige) und Laouto (eine Art Laute) gespielt. Das Nachtleben ist je nach Region sehr unterschiedlich ausgeprägt. Während man in den großen Städten die ein oder andere Disco findet, zieht es jedoch immer mehr junge Leute in die diversen Tavernen und Lokale.
Aktivitäten - Die Samaria-Schlucht bezwingen
Kreta ist ein wahres Paradies für Naturfreunde und Wanderer. Reisende können wählen zwischen Bergen oder Schluchten und Hochebenen oder Tiefebenen. Die beliebteste Wanderstrecke ist die Durchquerung der Samaria-Schlucht. Wer sich dem nicht gewachsen fühlt sollte sich an der 8 Kilometer langen Imbros-Schlucht versuchen. Am Strand von Koutsounari gibt es eine atemberaubende Unterwasserwelt, die bei Tauchern und Schnorchlern aus der ganzen Welt beliebt ist. Überhaupt hat Kreta sehr viele Freizeit- und Sportaktivitäten zu bieten. Dazu gehören unter anderem Canyoning, Paragliding, Rad-Touren, Kanu und Kajak fahren sowie Reiten. Wer sich allerdings nicht sportlich betätigen möchte, sollte unbedingt einen Tagesausflug auf die Vulkaninsel Santorini machen oder bei einer Jeepsafari die Insel erkunden.
Informationen
Auf die Insel Kreta gelangt man auf zweierlei Art. Zum einen kann man mit dem Flugzeug bis Heraklion oder Chania fliegen, was nur knapp drei Stunden dauert. Auch wird der Flughafen von Heraklion von nahezu allen deutschen Flughäfen angeflogen. Zum anderen kann man auch vom Festland ab Piräus oder von den großen Häfen in Italien mit der Autofähre bis nach Kreta gelangen.
Kreta ist eine Mittelmeer-Insel, die mit ihrer landschaftlichen Schönheit und kulturellen Vielfalt schon so manchen Reisenden in ihren Bann gezogen hat. Wer einmal auf Kreta war, der kommt immer wieder, denn es gibt immer wieder neues zu entdecken und erleben.