Bulgarien
Charmante Schwarzmeerküste
Bulgarien - Charmante Schwarzmeerküste
Im Sommer verspricht der Goldstrand mediterranen Sonnenschein und Partystimmung. Im Winter verheißen die schneebedeckten Abfahrten des Pirin-Gebirges eine aufregende Skisaison. Der Zauber des Schwarzen Meeres lockt jedes Jahr zahlreiche Touristen in das schöne Küstenland.
Geografie - Das schöne Land am Schwarzen Meer
Bulgarien liegt im Südosten Europas und grenzt im Norden an Rumänien, im Westen an Mazedonien und Serbien, im Süden an Griechenland und die Türkei und im Osten schließlich an das Schwarze Meer. Verwaltungstechnisch ist Bulgarien in 28 Provinzen geteilt. Allgemein ist das Klima gemäßigt bis kontinental, dennoch können durch die großen Höhenunterschiede bis zu vier Klimazonen unterschieden werden. In Nordbulgarien ist das Klima deutlich kontinental. Die Sommer sind heiß und trocken, die Winter dagegen schneereich und kalt. Deutlich gemäßigter ist das Klima in der Marizaebene. Allerdings sind hier die Niederschläge in den Frühlings- und Sommermonaten wesentlich heftiger. In der Küstenebene des Schwarzen Meeres ist das Klima maritim. Die Sommer sind angenehm warm und im Winter fällt viel Regen. An der südwestlichen Grenze zur Türkei und zu Griechenland ist das Klima schließlich mediterran.
Natur - Die vier Landschaftszonen
Das Balkangebirge (2300 m) durchschneidet das Land von West nach Ost. Bulgarien kann durchaus als bergiges Land bezeichnet werden. Das Strandscha-Gebirge, das Sakar-Gebirge und die Rhodopen bilden nur einen kleinen Teil der üppigen Gebirgslandschaft. Für Touristen sind vor allem das Rila- und das Pirin-Gebirge interessant. Im letzteren befindet sich auch der höchste Berg Musala (2925 m) des Landes. Allgemein kann Bulgarien in vier Landschaftszonen gegliedert werden. Neben dem Balkangebirge und der Thrakischen Gebirgskette im Süden gibt es noch das Mittelbulgarische Becken und die Nordbulgarische Platte im Süden der Donau. Mit 500 Kilometern ist die Donau der längste Fluss des Landes, der Fluss Iskar ist ebenfalls stattliche 368 Kilometer lang. Hinzu kommen zahlreiche weitere kleinere und auch größere Flüsse. Etwa ein Drittel der heutigen Landesfläche ist noch mit dichten Buchen- und Eichenwäldern bedeckt. Bis ins Mittelalter war diese Fläche noch weitaus größer. Dennoch besitzt Bulgarien noch immer eine breite Flora und Fauna und glänzt mit 124 endemischen von insgesamt 3.600 verschiedenen Pflanzenarten und über 40.000 Tierarten. In den Wäldern leben heute Hirsche, Luchse, Wildkatzen und Wölfe. Zudem gibt es über 350 Vogelarten. Darunter Falken und Steinadler.
Natürliche Sehenswürdigkeiten - Hohe Berge, Sieben Rila-Seen und das Schwarze Meer
Bulgarien besitzt ungefähr 354 Kilometer Küste am Schwarzen Meer, viele sehen darin das größte touristische Potential des Landes. In der Tat ist vielen Urlaubern der Goldstrand und der Sonnenstrand Bulgariens ein Begriff. Der weiße Pulversand und das blaue Wasser werden vor allem in den Sommermonaten zu einem Hotspot für Familien und die Jugend. Doch neben den bekannten Strandabschnitten gibt es auch zahlreiche kleinere Buchten und Strände, die nicht so überlaufen sind. Die drei Nationalparks des Landes erstrecken sich über eine Fläche von insgesamt 1920 km². Der Nationalpark Zentralbalkan gilt bislang noch als Geheimtipp, deutlich bekannter sind die beiden Parks Rila und Pirin. Zu den Nationalparks kommen zehn Naturparks und über 50 Naturreservate. Sehr schön sind auch die Seenlandschaften, darunter der 27 km² große Burgas-See, der Mandra-See oder die herrlichen Sieben Rila-Seen. Auch die großen Wasserfälle Bulgariens sind einen Besuch wert. Zu nennen wäre der 125 Meter hohe Raysko Wasserfall, der Krushuma-Wasserfall und der Skakavitsa Wasserfall (70 m).
Kultur - Das Herz der Bulgaren
Bereits in der Jungsteinzeit sollen die Gebiete des heutigen Bulgariens besiedelt gewesen sein, allerdings ist darüber nur wenig bekannt. Deutlich mehr Spuren haben die Karanowo- und die Varna-Kultur hinterlassen. Letztere hüteten einen der berühmtesten Goldschätze der Welt. In der Bronzezeit eroberten die germanischen Thraker die Region. Aus dieser Zeit ist vor allem die antike Kulturstätte des Orakels von Perperikon bekannt. Im 29. Jahrhundert v. Chr. eroberten schließlich die Römer das Land und hinterließen zahlreiche Bauwerke in ihrer typisch römischen Architektur. Erst im Jahre 681 gelang es den Bulgaren das Bulgarische Reich zu gründen und hielten dieses bis ins 14. Jahrhundert. 1393 fielen die Osmanen in Bulgarien ein. Bis zur erneuten Unabhängigkeit sollten 500 Jahre vergehen. Trotz dieser enormen Zeitspanne bemühte sich die Bevölkerung sehr, ihre Bräuche und ihr Nationalgefühl zu bewahren. Auch heute noch bildet Bulgarien eine Schnittstelle zwischen der orientalischen Welt des Ostens und der westlich geprägten Moderne. Sie alle eint jedoch die Liebe zu ihrem Land. Ihr schönstes Bauwerk befindet sich in ihrer Hauptstadt Sofia. Ihr ganzer Stolz ist die Aleksander-Newski-Kathedrale, der prächtige Bau aus dem 20. Jahrhundert. Sie befindet sich auf dem höchsten Punkt der Stadt und bietet 5.000 Menschen Platz.
Kulturelle Sehenswürdigkeiten - Der kulturelle Reichtum Bulgariens
Neben der Hauptstadt Sofia sollten sich Besucher keinesfalls die Küstenstadt Varna entgehen lassen. Da sie im 2. und 3. Jahrhundert Teil des Römischen Reiches war, finden sich dort zahlreiche römische Thermen und Bauwerke. Zudem befindet sich in Varna das Archäologische Museum Bulgariens mit über 50.000 Exponaten aus der Vorgeschichte bis ins Mittelalter. Eine der ältesten Städte ist Veliko Tarnovo, sie blickt auf eine 5.000 Jahre alte Geschichte zurück und ist sicher einer der schönsten Orte des Landes. Dort befindet sich auch das berühmte Freilichtmuseum Tsarevets - eines der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Bulgariens. Ebenfalls berühmt ist die Festung Belogradtschik im Bezirk Widin. Das Bauwerk - halb Festung, halb Felsen - wurde erst 1850 fertiggestellt. Wer sich für authentische, bulgarische Kultur interessiert, der wird im Freilichtmuseum Arhitekturno-Etnogr. Kompleks Etar seine Freude haben. Auf dem Gelände werden über 26 traditionelle Handwerke dargestellt. Die UNESCO zeichnete u. a. das Ivanovo-Höhlenkloster mit seiner umfangreichen mittelalterlichen Kunst, das Monumental-Relief Madara aus dem 8. Jahrhundert und die aus dem 11. Jahrhundert stammende Kirche von Boyana zum Weltkulturerbe aus.
Erleben - Rakija, Rosenöl und Ballermann
In Bulgarien geht die Liebe durch den Magen. Deftige Kost, begleitet von viel frischem Gemüse und saftigen Früchten decken den Tisch. Doch bevor das Essen serviert wird, genießen Einheimische und Besucher schon vorab ein Gläschen des bulgarischen Nationalgetränks Rakija. Dieser hochprozentige Obstschnaps aus Trauben oder Pflaumen wird in vielen Fällen selbst gebrannt. In der Tat kann die Schnapsbrennerei als eine Art bulgarischer Volkssport betrachtet werden. Dies ist nicht nur weit verbreitet, sondern zudem auch erlaubt. Eine weitere Tradition ist der bulgarische Wein. Die schweren Roten mit dem herben Aroma blicken auf eine 5.000 Jahre alte Geschichte zurück. Wer die Möglichkeit hat, der sollte sich keinesfalls die in Bulgarien wachsenden Melonen, Tomaten oder Kürbisse entgehen lassen, die es in den entsprechenden Jahreszeiten an jeder Straßenecke gibt. Zu den typischen Gerichten zählen die Banica (Schafskäse in Blätterteig), Kjufte (gegrillte Hackfleischbällchen) oder Skumri (gegrillte Makrele). Neben den Schnapsvariationen gehören auch die bestickten Blusen, Trachtenpuppen und die farbenfrohen Süßigkeiten zu beliebten Souvenirs aus Bulgarien. Ein besonderes Highlight ist zudem das Rosenöl, welches im Tal der Rosen gewonnen wird. Dies ist das wichtigste Anbaugebiet für Rosenblüten und versorgt vor allem die Parfum- und Kosmetikindustrie. In Bulgarien brauchen Urlauber nicht auf das typisch westliche Shoppingerlebnis zu verzichten. Auch die Bulgaren haben ihre Malls und die in Sofia sind sogar mit WLAN ausgestattet. Ein wirklich authentisches Einkaufserlebnis bieten jedoch die Fußgängerzone von Varna und die kunterbunten Basare. Auch nachts hat das Land am Schwarzen Meer viel zu bieten. Nicht umsonst ist der Goldstrand als der "Ballermann am Balkan" bekannt. Lebhafte Bars, viele Kneipen und Tanzclubs gibt es in den Urlaubsorten und in den größeren Städten wie Sofia, Burgas und Varna.
Aktivitäten - Im Sommer ans Meer, im Winter in die Berge
Neben dem Gold- und dem Sonnenstrand eignen sich auch die Strände von Obzor und der Hafen Sozopol für einen ausgedehnten Badeurlaub. Zudem hat sich die Schwarzmeerküste sehr gut auf unterschiedliche Wassersportarten eingestellt. Bananenboote, Jetski, Wasserski, Tretboote und Parasailing werden in der Badesaison flächendeckend angeboten. Doch nicht nur an der Küste finden Urlauber eine große Bandbreite an Freizeitmöglichkeiten, auch das Inland hat einiges zu bieten. Tennis, Bogenschießen und Rafting in den Flüssen gehören zu den bevorzugten Angeboten. Zudem verbringen Kinder und Erwachsene sehr gerne ihre Ferien auf dem Rücken der Pferde. Am Strand entlang oder über grüne Wiesen können sogar Anfänger ihre Liebe zu den schönen Tieren ausleben. Reitunterricht wird zudem in den zahlreichen Reitställen angeboten. Die großen Gebirgszüge locken zudem mit gut ausgebauten Wander- und Kletterrouten. Wer sich nicht allein an den Berg wagt, kann sich auch einer Gruppe anschließen. Im Winter verwandelt sich Bulgarien in ein Wintermärchenland und bietet gleich mehrere attraktive Ski- und Wintersportgebiete. Zu den beliebtesten zählen Bansko am Fuß des Pirin-Gebirges und Aleko im Vitosha-Gebirge.
Informationen
Die beste Reisezeit für Bulgarien fällt in die Monate Mai bis September. Ruhiger wird es bereits im September, wenn die meisten Touristen schon wieder in ihre Heimat zurückgekehrt sind. Jetzt haben die letzten Reisenden das schöne Land für sich und können das noch warme Wetter genießen. Allerdings müssen sie nun damit rechnen, dass die Wassertemperatur des Schwarzen Meeres deutlich abnehmen wird. Im Oktober liegt die Temperatur nur noch bei frischen 16 °C.
Bulgarien ist eines der bekanntesten und schönsten Urlaubsziele Europas. Im Sommer wie im Winter hat das Land einige sehr aufregende Freizeitmöglichkeiten zu bieten und auch Kultur- und Geschichtsfreunde werden in Bulgarien viele spannende, Museen, Bauwerke und Denkmäler entdecken können.