Harz - Das sagenumwobene Mittelgebirge

Der Harz ist das höchste Mittelgebirge im nördlichen Teil von Deutschland und liegt auf der Grenze der Bundesländer Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Thüringen. Seine höchste Erhebung ist der Brocken mit einer Höhe von 1.142 Metern. Weitere wichtige Höhenzüge sind der Wurmberg (971 m), der Bruchberg (927 m) und die Achtermannshöhe (925 m). Unterteilen lässt sich der Harz in die Regionen Unterharz, Oberharz sowie Hochharz. Letzterer bezeichnet die Region rund um den Brocken im Nationalpark Harz. Seine Ausdehnung beträgt etwa 110 Kilometer in der Länge und 30 bis 40 Kilometer in der Breite. Im Harz befinden sich bedeutende größere und kleinere Ortschaften. Darunter sind beispielsweise Bad Harzburg, Braunlage, Thale, Quedlinburg, Wernigerode, Schierke, Stolberg und St. Andreasberg. Das Klima ist im Allgemeinen gemäßigt, unterscheidet sich jedoch je nach Höhenlage relativ stark.

Der Name Harz leitet sich vom mittelhochdeutschen Wort "Hart" ab, was so viel bedeutet wie Bergwald. Dieser Begriff ist eine treffende Beschreibung der Landschaft des Harzes. Während der Unterharz vor allem mit dichten Buchenwäldern bewachsen und von landwirtschaftlich genutzten Flächen geprägt ist, zeichnet sich der Oberharz besonders durch seine tiefen Nadelwälder (hauptsächlich Fichten) aus. Im Harz finden sich weiterhin sanfte Täler, rauschende Wasserfälle und wilde Flüsse. Es gibt zahlreiche Stauseen, von denen die Rappbodetalsperre die größte ist. Ein Highlight der Region Harz ist der gleichnamige Nationalpark, in dem alle sechs Vegetationszonen eines Gebirges vertreten sind. Zudem findet man dort unterschiedliche Arten von Biotopen wie Hochmoore und Niedermoore. Zusätzlich zum Nationalpark befinden sich im Harz noch drei weitere Naturparks, in denen verschiedene Natur- und Landschaftsschutzgebiete zu finden sind. Insgesamt ist die Flora und Fauna des Harzes sehr artenreich. Über 5000 Tierarten sind im Harz beheimatet, die meisten davon sind Insekten. In den Wäldern sind jedoch auch Rehe, Hirsche, Wildschweine, Wildkatzen, das Europäische Mufflon und seit einiger Zeit wieder der Luchs zu Hause.

Die Kulturlandschaft des Harzes zeichnet sich vor allem durch seine vielen Sagen und Mythen aus. Zu den berühmtesten Sagen zählen die Teufelsmauer, die Roßtrappe, der Regenstein und der Kaiser Barbarossa. Die bekannteste Veranstaltung im Harz ist zweifelsohne die Walpurgisnacht am 30. April. Dieses Volksfest zieht jedes Jahr tausende von Menschen in den Harz, die als Hexe oder Teufel verkleidet um ein riesiges Feuer tanzen und ihren Spaß haben. Obwohl die Feuer in mehr als 20 Orten entfacht werden, gelten der Brocken und der Hexentanzplatz in Thale als beliebteste Veranstaltungsorte. Die Hexe ist heute ein Wahrzeichen des Harzes und verschiedenartige Hexenpuppen werden gerne als Andenken mit nach Hause genommen. Der Harz wartet allerdings nicht nur mit Sagen und Mythen auf, sondern auch mit zahlreichen sehenswerten Städten, die alle ihren eigenen besonderen Reiz besitzen. Vor allem am Harzrand kann man einige wunderschöne Klöster, Burgen und Schlösser bestaunen. Zu den beliebtesten touristischen Attraktionen der Region gehören mitunter das Josephskreuz bei Stolberg, das Oberharzer Bergwerksmuseum in Clausthal-Zellerdfeld, die Wurmberg-Seilbahn in Braunlage, das Besucherbergwerk "Grube Samson" in St. Andreasberg, die Baumanns- und Herrmannshöhle in Rübeland sowie das Weltkulturerbe Oberharzer Wasserwirtschaft.

Der Harz weist eine hohe Dichte an Luftkurorten auf, die zum Entspannen einladen. Die frische Luft, die Nähe zur Natur und die unzähligen Wellness- und Verwöhnangebote ermöglichen einen Erholungsurlaub der Extraklasse. Sehr gut geeignet ist der Harz auch für Familien, denn hier gibt es für Groß und Klein viel zu erleben. Neben dem Nationalpark Harz gelten die zahlreichen Märchenparks, Tiergehege, Erlebnisbäder und Kletterwälder als bedeutende Anziehungspunkte. Ebenso auf ihre Kosten kommen im Harz die Feinschmecker. Die Küche ist überwiegend deftig mit Gerichten wie Hackus, Rösterknister, Harzer Brotlaibsuppe, Harzer Käse mit Schmalz und frischem Brot sowie Harzer Bachforelle. Um die Verdauung anzuregen, sollte man einen echten Harzer Likör probieren. Der bekannteste ist in diesem Fall der Schierker Feuerstein. Ein weiteres beliebtes Getränk ist das Hasseröder Bier, welches sich am besten kalt genießen lässt. Auf keinen Fall fehlen darf ein Besuch des Brockens, den man entweder zu Fuß bezwingen oder ganz bequem mit der berühmten Brockenbahn erreichen kann. Bei klarer Sicht hat man einen atemberaubenden Blick über den gesamten Harz. Einen tollen Blick hat man aber auch vom Hexentanzplatz, den man mit dem Auto, zu Fuß oder mit der Seilbahn erreichen kann.

Der Harz ist im Sommer wie Winter ein beliebtes Ziel für Aktivreisende. Die Möglichkeiten sind hier beinahe grenzenlos. Im Winter gibt es vielerorts die Gelegenheit sich beim Rodeln, Snowboarden, Ski fahren oder Langlauf auszutoben. Im Sommer eignet sich der Harz besonders gut zum Wandern, Mountainbiken, Klettern oder Nordic Walking. Die vielen Seen und Flüsse rufen wiederum zum Wassersport (Kanu, Kajak, Segeln, Tauchen) oder Schwimmen auf. Reisende, die auf der Suche nach einem Adrenalinkick sind, haben die Chance diesen beim Ziplining über die Rappbodetalsperre oder Tandemflug über die Berge zu finden. Des Weiteren bietet der Harz zahlreiche Golfplätze in schönster Umgebung und lässt mit seinen vielen Kurven sogar das Herz von Motorradfahrern höherschlagen.

Den Harz erreicht man am besten mit dem Auto oder Zug. Für Reisende, die von weiter herkommen und mit Flugzeug anreisen möchten, eignen sich die nächstgelegenen Flughäfen in Hannover und Leipzig.