Weißrussland

Der weite Binnenstaat in Osteuropa

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Weißrussland - Der weite Binnenstaat in Osteuropa

Weißrussland ist eines der letzten Refugien für seltene Tierarten wie Wisente, die hier in freier Wildbahn leben können. Daneben glänzen die Kathedralen und Burgen in Minsk und Brest im mittelalterlichen Charme und verraten viel über ihre offenherzigen Bewohner.

Minsk - Heilig-Geist-Kathedrale

Geografie - Das Tor zu Russland

Weißrussland, um Missverständnissen vorzubeugen wird auch von Belarus gesprochen, ist ein Binnenstaat im Osten Europas. Das Land liegt eingebettet zwischen Polen und der Ukraine, Lettland, Litauen und schließlich Russland. In seiner Blütezeit waren die Städte Weißrusslands die wichtigsten Knotenpunkte auf der Reise nach Russland. Heute ist es in sechs Verwaltungsbezirke geteilt und wird von der Hauptstadt Minsk im Herzen des Landes verwaltet. Minsk ist die größte Stadt und zudem das kulturelle Zentrum. Daneben sind auch die Städte Homel, Witebsk und Brest an der Grenze zu Polen interessant. Das Klima ist zwar gemäßigt, jedoch deutlich kontinental geprägt. Die Sommer sind vergleichsweise trocken und im Winter gibt es viel Schnee. Allgemein ist das Land über das ganze Jahr reich an Niederschlägen.

Witebsk - Städte in Weißrussland

Natur - Verborgene Landschaften

Da Weißrussland im Allgemeinen nur sehr dünn besiedelt ist, verwundert es kaum, dass beinahe ein Drittel des Landes von dichten Wäldern bewachsen ist. Sogar unberührte Urwälder gibt es zu entdecken. In dieser naturbelassenen Landschaft können auch die Tiere leben, die in den meisten anderen europäischen Ländern längst ausgestorben sind. Selbst die selten gewordenen Wisente können mit ein bisschen Glück neben Bären, Wölfen, Elchen und Störchen beobachtet werden. Inmitten der ausgedehnten Wälder befinden sich mehr als 10.000 große und kleine Seen, dazu breite und tiefe Flüsse. Die Landschaft ist flach bis hügelig. Es gibt fruchtbare Feuchtgebiete mit heimeligen Sümpfen und Mooren, aber auch weite Ebenen und den Weißrussischen Höhenrücken. In dieser Hügelkette befindet sich auch der höchste Berg - Dsjarschynskaja (345 m).

Fruchtbare Flusslandschaft in Weißrussland

Natürliche Sehenswürdigkeiten - Ungestörte Wildwanderungen

Zugegeben, Weißrussland ist nicht gerade das bekannteste Reiseziel. Generell ist der Bereich Tourismus bislang nur sehr stiefmütterlich behandelt worden. Doch wenn das Land mit etwas punkten kann, dann mit seiner authentischen Natur. Im Nationalpark Belaweschskaja Puschtscha können Reisende während einer Wanderung nicht nur Wisente in freier Wildbahn entdecken, sondern auch die über 500 Jahre alten Baumriesen des Parks bewundern. Längst wurde der Nationalpark zum Naturerbe der UNESCO erklärt. Ein weiteres beliebtes Ziel im Sommer ist der See Narac (Naratsch). Mit ungefähr 80 km² ist er der größte See des Landes und eines der meist besuchten Erholungsorte nördlich von Minsk. Wesentlich dichter an der Hauptstadt liegt das sogenannte "Minsker Meer". Dieser Stausee ist immerhin stolze 30 km² groß und besticht durch seinen 10 Kilometer langen Strand. Kurz vor der Grenze zu Litauen und Lettland befindet sich die Braslaver Seenplatte. Etwa 30 größere Seen, viele Flüsse und wild wuchernde Wälder laden zu spannenden Wanderungen durch die aufregende Landschaft ein.

Freie Wisente in Weißrussland

Kultur - Ein starkes Volk

Wie so viele Gebiete Osteuropas wurde auch die Region des heutigen Weißrusslands vermutlich als erstes von Slawen besiedelt. Die Blüte brachten das 14. und 15. Jahrhundert. In dieser Zeit einten sich die weißrussischen Fürstentümer mit dem Großfürstentum Litauen und bildeten die Union von Lublin - dem damals größten Staatsgebiet Europas. Wahre Tiefpunkte dagegen brachten der 1. und 2. Weltkrieg, bei denen beinahe alle Städte zerstört wurden. Einen weiteren herben Schlag erlitt das gebeutelte Land im Jahre 1986 - die Katastrophe von Tschernobyl. Durch anhaltende radioaktive Niederschläge wurden weite Teile Weißrusslands kontaminiert. Bis 1991 blieb das Land Teil der Sowjetunion. Auch heute noch ist das Land nur dürftig besiedelt. Dennoch bewahren sich die Bewohner ihre Traditionen und ihre Geschichte. Zudem pflegen sie ein erstaunlich reichhaltiges Kulturgut, das auch für Besucher sehr interessant ist. Staatstheater, Opern, der Zirkus und Konzerte gehören zum festen Programm der weißrussischen Kultur.

Geschichtsdenkmäler in Brest

Kulturelle Sehenswürdigkeiten - Kathedralen, Schlösser und Maler

Zu den beliebtesten Ausflugszielen gehört das schöne Schloss Mir, dieses steht auch auf der Liste des Weltkulturerbes. Die meisten Sehenswürdigkeiten befinden sich in der Hauptstadt Minsk, diese trägt ungerechter Weise auch den Beinamen "Schlechtwetterstadt". Völliger Unsinn, meinen die Weißrussen, in den anderen Städten regne es mindestens genauso viel. Doch selbst unter einer Wolkendecke machen die großartige Auferstehungskirche, das Opernhaus und die polyeder-geformte Nationalbibliothek einiges her. Weitere Highlights sind das Janka-Kapala-Theater, der Siegesplatz und der Republikpalast. Neben Minsk wird auch die an Polen grenzende Stadt Brest von Besuchern bevorzugt besucht. Hier steht natürlich die Brester Festung im Mittelpunkt. Darin befinden sich zahlreiche Statuen und Denkmäler, die an die verlustreichen Jahre der Weltkriege erinnern sollen. Die Stadt Witebsk ist die Geburtsstadt des Malers Marc Chagall und präsentiert dementsprechend dessen Geburtshaus und ein Kunstzentrum. Auch das Rathaus, die Maria-Verkündigungs-kirche und die Kasaner Kirche sind sehr sehenswert. Urlauber sollten außerdem nicht den 254 Meter hohen Sendeturm und die Altstadt von Hrodna, das Schloss Neswish oder das Museumsreservat von Polozk verpassen.

Schloss Mir in Weißrussland

Erleben - Kunstvolles Handwerk und lange Partynächte

Die weißrussische Küche bietet vieles, was auch aus der russischen Küche bekannt ist. Auch hier wird der Rote-Beete-Eintopf Borschtsch mit einem Klecks saurer Sahne zubereitet und serviert. Eine Besonderheit und beliebtes Souvenir ist der hochprozentige Likör Belovjeschkaja, der aus mehr als 100 Kräutern gebrannt wird. Wer nach einem weiteren passenden Mitbringsel sucht, sollte es entlang der großen Boulevards wie dem Skarina Prospekt in Minsk probieren. Dort gibt es mehrere große Kaufhäuser. Korbwaren, niedliche kleine Strohpuppen oder bemalte Holzschachteln zählen zu den typischen Produkten des Landes. Wer glaubt, in Weißrussland gäbe es keine Feierkultur, der irrt gewaltig. Allein in Minsk gibt es mehr als ein dutzend Casinos. Auch die Bars, Nachtclubs und Diskotheken sind geradezu geschaffen für Nachtschwärmer. Da es jedoch nicht allzu viele Touristen im Land gibt, lohnt es sich sehr, einen Einheimischen während der Kneipentour dabei zu haben.

Handgemachte Strohpuppen aus Weißrussland

Aktivitäten - Stadt und Land

Ausflüge in die Natur zum Wandern kommen in Weißrussland am besten an. Die Flüsse können mit Kanus oder während einer spannenden Raftingtour kennengelernt werden. Zudem eignen sich viele davon im Sommer zum Baden. Dies gilt auch für die Seen. Besonders beliebt sind das "Minsker Meer" und die Braslaver Seenplatte. Dort werden im Sommer auch einige Wassersportaktivitäten angeboten. Daneben lohnt es sich, die einzelnen Städte des Landes zu besuchen und so der Kultur etwas näher zu kommen.

Hauptstadt Minsk entdecken

Informationen

Weißrussland ist touristisch nicht sehr gut erschlossen und eine Reise muss gut vorbereitet werden. Die Einreise erfordert ein gültiges Visum und Gäste, die sich länger als fünf Tage an einem Ort aufhalten, müssen sich im Aufenthaltsort registrieren. Am unkompliziertesten sind die Angebote der Gruppenreisen von Reiseveranstaltern. Diese kümmern sich um die Formalia und machen die durchaus interessante Reise weitaus entspannter.

Auch wenn es sich um keines der typischen Urlaubsländer handelt, lässt Weißrussland vor allem das Herz von Naturliebhabern höher schlagen. Die unberührten Landschaften und seltenen Tierarten in freier Wildbahn machen Osteuropa zu einem ganz besonderen Erlebnis.