Malta - Charmanter Inselstaat im Mittelmeer

Die Republik Malta zählt zur Gruppe der Zwergstaaten und liegt etwa 80 Kilometer südlich von Sizilien im Mittelmeer. Der Inselstaat besteht aus drei größeren bewohnten Inseln und mehreren kleinen unbewohnten Inseln. Die Hauptinsel Malta wird in zwei Regionen und diese wiederum in fünf Bezirke gegliedert. Schon bei der Überfahrt vom Meer aus, ragt der bebaute Archipel in imposante Höhen und hat schon so manchen Literaten oder Filmemacher inspiriert. Das Klima ist gemäßigt und warm, es gibt nur sehr wenig Niederschläge im Jahr. Im August ist es mit durchschnittlichen 26 °C am wärmsten.

Durch das subtropische Mittelmeerklima ist der gesamte Archipel sehr trocken. Es gibt so gut wie keine natürlichen Süßwasserquellen, keine Flüsse und keine natürlichen Seen. Dennoch finden sich auf den Inseln ungefähr 800 verschiedene Pflanzenarten, die sich diesen Bedingungen angepasst haben. Darunter Feigenbäume, der Johannisbrotbaum, Thymian, Orchideen und der Sandarakbaum - der Nationalbaum der Malteser. Insgesamt sind die Inseln sehr flach. Die höchste Erhebung ist der Ta'Dmejrek in den Dingli Cliffs mit einer Höhe von 253 Metern. Ein Großteil des Archipels ist Steppenland mit Sträuchern und Büschen, die der Sonne trotzen können. Sehr beeindruckend ist jedoch Maltas vielseitige Küste. Es gibt wundersame Felsenküsten mit herrlichen Grotten und Höhlen direkt am Meer aber auch traumhafte Sandstrände und Lagunen in verborgenen Buchten. 

Kein Zweifel, Malta verzaubert vor allem durch seine herrlichen Strände und das azurblaue Meer. Die Insel Comino wurde nach der Pflanze benannt, die dort an jeder Ecke zu finden ist: Kümmel. Doch die meisten Besucher kommen wegen der berühmten blauen Lagune der Insel. Diese ist ein wahrer Abenteuerspielplatz. In den Höhlen und Grotten können große und kleine Inselforscher auf Entdeckungstour gehen. Ein weiteres Naturhighlight befindet sich auf der Insel Gozo. Die Einheimischen nennen es das "Azure Window" - das azurblaue Fenster und meinen damit einen Felsenbogen im Meer, der entstanden ist, als eine der durchspülten Höhlen in sich zusammengebrochen ist. Ebenso erstaunlich wie diese Felsformation sind die Buchten von Marsalforn und Xlendi der Insel Gozo oder die Felseninsel Cominotto.

Die maltesischen Inseln sind seit etwa 6000 Jahren von Menschen besiedelt. Die Römer nannten den Archipel Melita, die Griechen Melite, beides bedeutet so viel wie Zuflucht. Großartige Megalithenanlagen und uralte Gräber zeugen von der Vergangenheit des Landes. Auch die zahlreichen Museen und Tempel bestätigen das reiche kulturelle Erbe der Malteser. Leidenschaftlich und stolz erinnern sich die Bewohner an heldenhafte Rittergeschichten ihrer Vorfahren und geben ihr Wissen an ihre Kinder weiter. Lange Zeit war Malta eine britische Kronkolonie, ihre Unabhängigkeit erlangten sie erst 1964 zurück. Doch das Bewusstsein ihrer eigenen Identität ging nicht verloren. Noch immer zeigen sich die echten Malteser engagiert in Sachen Politik, Glaube und Sport und beweisen dabei Witz und eine gewisse Selbstironie. Diese charmante Lebensart wird auch von den Touristen sehr positiv aufgenommen.

Troja, Monte Cristo, Gladiator und Alexander - diese und noch viele weitere Kinokassenschlager haben alle eines gemeinsam, sie wurden auf dem Inselstaat Malta gedreht. Kaum verwunderlich, so besticht das Land doch gerade durch seine bemerkenswerte Architektur auf kleinstem Raum. Über 300 Kirchen befinden sich auf den Inseln, die meisten davon auf der Hauptinsel Malta. Die Hauptstadt Valletta ist eine fabelhafte Barockstadt mit steinernen Palästen, anmutigen Gärten und einem eindrucksvollen Hafen. Diese erhabene Schönheit hat Valletta zum Weltkulturerbe der UNESCO gemacht. Nicht weit davon entfernt befindet sich die Stadt Mosta. Die freitragende Kuppel des Doms hat einen Durchmesser von 39 Metern. Nicht weniger beeindruckend ist die Kirchenkuppel der Xewkija auf der Insel Gozo. Diese wird auch die Insel der Freude genannt. Vor allem die Zitadelle, die Hauptstadt Victoria Rabat, die Megalithen und die Ġgantija-Tempel sind sehr beliebt bei den Besuchern. Abschließend soll noch das eindrucksvolle Hypogäum von Ħal-Saflieni, eine heilige Totenstätte des Neolithikums, genannt werden. Auch sie zählt zu den Weltkulturerbestätten der maltesischen Inseln.

Lampuki heißt das Nationalgericht der Malteser und meint damit eine Zubereitung der Goldmakrele. Die maltesische Küche schmeckt nach Italien, Frankreich, nach Griechenland und Spanien - die Einflüsse aus unterschiedlichsten Ländern werden hier köstlich kombiniert. Eine Leibspeise ist das Kaninchengericht Fenek, auch der Eintopf Stuffat wird sehr gerne gegessen. Kleine Leckermäuler schwören dagegen auf die Torta tal Marmurat, einen mit Mandeln gefüllter Kuchen. Zur Erfrischung gibt es Kinnie, eine spritzige Limonade aus Bitterorange und Wermut. Inmitten der urigen Straßen von Malta finden sich zahlreiche tolle Einkaufsmöglichkeiten. Einkaufspassagen gibt es in Sliema. Valletta gilt sogar als Shoppingparadies mit seinen schicken Modehäusern, den Boutiquen und den großen Märkten. Die beliebtesten Souvenirs sind Miniaturen der Inselarchitektur aus Kalkstein oder die maltesischen Süßigkeiten. Die Stadt Sliema ist bekannt für ihr pulsierendes Nachtleben und St. Julian's (San Ġiljan) gilt als Unterhaltungszentrum von Malta. Nachtclubs, Bars, Pubs und Restaurants locken vor allem in den Sommermonaten Einheimische und Touristen in die laue Inselnacht. Eine Besonderheit sind sowohl am Tag als auch bei Nacht die Luzzus, die bunt bemalten, traditionellen Fischerboote, mit denen Urlauber den Archipel erkunden können.

Beinahe überall auf den Inseln finden sich malerische Strandabschnitte - die einen sehr gut besucht, die anderen beinahe unberührt und geheim. Die längste Bucht ist die Ghadira Bay, hier können Sonnenhungrige entspannen und im Meer baden. Ebenso beliebt sind die Golden Bay und die Paradise Bay. Vielerorts gibt es Angebote zum Segeln, Wasserski und Wakeboarden. Auch Taucher und Schnorchler kommen in den unterirdischen Höhlen und Grotten voll auf ihre Kosten. Wer die Inseln auf dem Landweg erobern möchte, kann die wundervollen Wanderwege auf Malta oder auf Gozo erkunden. Auch Radfahrer sind hier keine Seltenheit. Die Einheimischen bevorzugen Rugby und Fußball und natürlich das Jahreshighlight - die Segelregatta Rolex Middle Sea Race.

Die Malteser behaupten von sich, sie "fahren weder rechts noch links, sondern dort, wo Schatten ist". Dies gibt einen leicht ironischen Blick auf die oftmals chaotischen Zustände im Straßenverkehr. Wer sich dennoch selbst hinters Steuer setzen möchte, sollte das britische Erbe, den Linksverkehr, unbedingt beachten.