Portugal
Das Land des ewigen Frühlings
Portugal - Das Land des ewigen Frühlings
Erlesene Reben reihen sich entlang der grünen Weinhügel der Doura, ockerfarbene Felsformationen bilden einen interessanten Kontrast zum türkisblauen Wasser des Atlantiks und über allem schwebt der melancholische Klang des Fado.
Geografie - Immer warm mit frischer Brise
Portugal bildet den westlichen Teil der Iberischen Halbinsel und wird im Norden und Osten auf einer Gesamtstrecke von 1.214 Kilometern von Spanien begrenzt. Im Süden und Westen grenzt der Atlantik. Zu Portugal gehören politisch auch die autonomen Inselregionen Madeira und die Azoren. Die Verwaltungsgliederung des Landes ist sehr komplex. Auf der ersten Ebene wird Portugal in 18 Distrikte geteilt, diese wiederum gliedern sich in hunderte Kreise und mehrere tausend Gemeinden. Zur Vereinfachung kann Portugal jedoch auch in fünf Großregionen gegliedert werden: Nordportugal, Mitte, Alentejo, Algarve und den Hauptstadtbereich Lissabon. Aufgrund des ganzjährig milden Klimas und der daraus folgenden floralen Bandbreite wird Portugal auch als das Land des ewigen Frühlings bezeichnet. Der Süden ist vor allem wegen seiner vielen Sonnenstunden und der leichten Atlantikbrise während der heißen Sommermonate sehr beliebt. Der Norden ist etwas kühler und sehr feucht. Die Gegend wird auch als "grüner Garten Portugals" bezeichnet.
Natur - Die hügelige Heimat des Portweins
Liebling der Touristen ist zweifellos die im Süden gelegene Algarve. Die attraktive Südküste mit den steilen Felsen und den bezaubernden Stränden locken jedes Jahr unzählige Urlauber und Sonnenanbeter an. Die ebenfalls im Süden gelegene Region Alentejo ist vor allem trocken und heiß. Endlose Kornfelder dominieren die Landschaft. Das Mittelland Portugals ist bereits deutlich hügeliger. In der Gebirgsregion Serra de Estrela befindet sich das einzige Skigebiet Portugals. Der höchste Berg Torre ist 1993 Meter hoch. In den fruchtbaren Tälern der Region werden Wein, Sonnenblumen und verschiedene Gemüsearten angebaut. Im Nordosten schließt sich das Gebirgsmassiv Peneda-Gerês mit dem gleichnamigen Nationalpark an. Dieser beinhaltet die noch naturbelassenen Waldregionen des Landes mit Steineichen und Kastanien. Der Norden schließlich ist sehr fruchtbar und gut geeignet für den Weinanbau. Auch Olivenbäume und Pinien fühlen sich in dieser Region gut aufgehoben. Die Tierwelt Portugals unterscheidet sich kaum von der spanischen. Typisch sind Geckos, Chamäleons und Skorpione.
Natürliche Sehenswürdigkeiten - Vom Wald zum Strand und ans Ende der Welt
Die Wälder von Sintra sind eine wahrlich märchenhafte Erscheinung. Bewaldete Hügel, versteckte Klosteranlagen und Burgruinen laden zum Spazieren und Picknicken ein. Der Wald von Buçaco in Coimbra ist eigentlich kein Wald im eigentlichen Sinne. Mönche haben diese alte Baumkultur bereits vor Jahrhunderten angelegt und pflegen sie bis heute. Auf die Fans von Asterix und Obelix wartet eine ganz besondere Überraschung rund um die Region von Évora. Unzählige Megalithen, die nur zu sehr an die Hinkelsteine der Gallier erinnern, stehen dort dicht an dicht und haben bislang ihr mystisches Geheimnis nicht preisgegeben. Wer die Steine dort aufgestellt hat und was sie für eine rituelle Bedeutung hatten, kann bis heute nicht sicher gesagt werden. Der südwestlichste Punkt des europäischen Festlandes befindet sich oberhalb der Klippen von Cabo de São Vicente. Auf dem Kap befindet sich heute ein großer Leuchtturm, eine Burg und das Seefahrermuseum. Portugal ist bekannt für seine unglaublichen Strandkulissen. Neben den langen Goldstränden der Ilha de Tavira bilden vor allem die bizarren Höhlenstrände Ponte da Piedade der Algarve ein einzigartiges Fotomotiv.
Kultur - Die Melancholie des Fado
Erste Siedler kamen bereits 500.000 Jahre v. Chr. in die Region des heutigen Portugals. Seitdem wurde das Land stets umkämpft, bewacht, bevölkert und wieder neu strukturiert. Ab dem 8. Jahrhundert v. Chr. siedelten die Phönizier, es folgten kurz darauf die ersten Griechen. Ab den 6. Jahrhundert v. Chr. kamen die Kelten und etwas später die Lusitaner hinzu. Im 8. Jahrhundert herrschten schließlich die Mauren bis das Land zur Kronkolonie erklärt wurde. Eine wichtige Zäsur in der Landesgeschichte ist das Erdbeben von 1755 bei dem Lissabon zu einem großen Teil zerstört wurde. Die Spuren dieser Katastrophe sind bis heute sichtbar. Die Portugiesen unterscheiden sich mental von der so oft genannten Leichtigkeit der Südländer. Stattdessen haben sie den Begriff "Saudade" geprägt. Diese portugiesische Sehnsucht kann am ehesten mit der melancholischen Grundstimmung des Weltschmerzes verglichen werden. Das Wort an sich gilt als unübersetzbar. Bestes Ausdrucksmittel dieser Gefühlslage sind die Gesänge des Fado. Nichtsdestotrotz sind die Portugiesen sehr gesellig, vor allem, wenn es ums Essen geht. Fremden und Besuchern gegenüber treten sie meist sehr freundlich und hilfsbereit gegenüber.
Kulturelle Sehenswürdigkeiten - Eine Reise durch die Zeit
Die Hauptstadt Lissabon ist ein Spiegel der Geschichte des Landes und allemal sehenswert. Wenigstens einmal sollte jeder Besucher eine Fahrt mit der gelben Funicular durch die engen Gassen der Stadt erlebt haben. Besonders schön ist auch das Viertel Alfama mit seinen verschlungenen Pfaden und Tavernen sowie seiner aufstrebenden Kunstszene. Romantiker sollten die Tore Lissabons hinter sich lassen und nach Porto aufbrechen. Die hübsche Fußgängerzone, das UNESCO-Viertel Ribeira und die Brücke sind die Wahrzeichen der Stadt. Mittelalterlichen Charme bietet die Universitätsstadt Évora in Alentejo. Die Stadtmauer und Kathedrale lassen das längst vergangene Zeitalter wieder auferstehen. Die älteste Universität des Landes befindet sich jedoch in Coimbra. Wer vor allem die ländliche Seite des Landes kennenlernen möchte, der sollte sich die historischen Dörfer der Beira oder das malerische Dorf Castelo de Vide nahe Marvão anschauen.
Erleben - Cataplana und ein Glas Port
Cataplana nennt sich eines der besten Gerichte aus der portugiesischen Küche. Wie in den meisten Südländern ist auch Portugals Landesküche von Meeresfrüchten und Fisch geprägt. Die Cataplana enthält in unzähligen Varianten verschiedene Schalentiere, die in Wein und Tomaten mit viel Knoblauch geschmort wurden. Auch die Süßschnäbel kommen hier auf ihre Kosten. Die Pastel de nata ist ein leckeres Puddingtörtchen mit einer Prise Zimt. Natürlich ist in Portugal vor allem eines kulinarisch besonders wertvoll: der Wein. Auf einer Weintour durch das Doura-Tal, die wohl älteste ausgewiesene Weinregion der Welt, erfahren Gäste alles über die Herstellung und den Zauber des schweren Portweins. Dieser gehört neben dem Marzipan der Algarve und den hübschen Keramikarbeiten zu den beliebtesten Mitbringseln für Zuhause. Große Shoppingcenter befinden sich in Lissabon. Zu nennen wären das Armazens do Chiado und das Amoreiras. Im Minho-Gebiet ist vor allem der Barcelos-Markt einen Bummel wert. In Porto lohnt sich die Rua Santa Catarina.
Aktivitäten - Ein Paradies für Strandnixen
Das ganzjährig herrliche Wetter lädt vielerorts zum Baden, Schwimmen und diversen Wassersportaktivitäten ein. An der Küste vor Sagres kommen vor allem Surfer ganz auf ihre Kosten. Auch Taucher finden rund um die Algarve ein beeindruckendes zerklüftetes Höhlenreich unter Wasser vor. Wer eine Angelreise machen möchte, ist in Portugal genau richtig. Direkt am Strand, auf den Klippen oder auf den Booten im Atlantik und an den großen Flüssen lassen sich Angler nicht aus der Ruhe bringen und hoffen auf den Fang des Tages. Mit den Rabelo-Booten können Besucher eine Bootsfahrt auf dem Douro unternehmen. Ein bisschen mehr Action bieten jedoch die Wildwasser- und Raftingtouren entlang des Rio Minho oder des Rio Paiva. Radfahren, Wandern und Reiten sind im Nationalpark Peneda-Gerês problemlos möglich. Das Klettergebiet Sagres gilt bislang noch als Geheimtipp. Die Region um den Gipfel Torre ist die einzige Wintersportregion des Landes und dennoch recht gut ausgebaut. Vier Skilifte führen auf die etwa acht Kilometer langen Pisten.
Informationen
Portugal kann das ganze Jahr über bereist werden und bietet immer angenehme Temperaturen. In den Sommermonaten können vor allem im Süden schnell Temperaturen über 40 °C erreicht werden. Reisende sollten auf einen geeigneten Sonnenschutz achten, vor allem, wenn sie ins Meer gehen. Portugal kann sowohl mit dem Flugzeug, dem Zug oder per Eigenanreise mit dem Auto erreicht werden. Etwas exklusiver ist die Anreise mit dem Kreuzfahrtschiff oder der eigenen Yacht.
Portugal ist eine geschichtsträchtige Nation mit besonderen Menschen und einer bemerkenswerten Kultur. Auch die eigenwillige Landschaft ist ein Muss für jeden Naturliebhaber und Aktivurlauber.