Malediven - Ein romantischer Inseltraum

Der Begriff "Malediven" bedeutet übersetzt so viel wie "Inselkette" und beschreibt dabei sehr gut den Charakter des Staates. Wie an einer Perlenkette reiht sich Trauminsel an Trauminsel. Die Malediven sind ein wahr gewordener Inseltraum inmitten des Indischen Ozeans. Der islamische Inselstaat liegt ungefähr 450 Kilometer von der Südspitze Indiens entfernt und setzt sich aus 26 Inselatollen und über 1000 Einzelinseln zusammen. Nur etwa 220 Inseln sind von Einheimischen bewohnt, sie werden auch "local Islands" genannt. Knapp 100 Inseln sind dagegen nur den Touristen vorbehalten. Dazu gehören Kuramathi, Bandos oder Meerufenfushi. Die Hauptstadt Malé liegt auf der gleichnamigen Insel und ist die einzige richtige Stadt der Malediven. Das Klima ist tropisch und die Luftfeuchtigkeit ist recht hoch. Die durchschnittliche Jahrestemperatur hält sich konstant zwischen 25 °C und 30 °C. Auch die Wassertemperatur bleibt das Jahr über gleichmäßig bei 28 °C.

Wie gemalt reiht sich eine Trauminsel an die nächste, eine schöner als die andere. Die Inseln, die für den Tourismus zur Verfügung stehen, wurden zu exquisiten Resorts ausgebaut. Gigantische Hotelkomplexe und Bettenburgen gibt es auf diesen Luxusinseln freilich nicht, dafür die typischen Stelzenhäuser, die entlang der Insel ins Meer gebaut wurden. Kokospalmen und Brotfruchtbäume sind die häufigsten Pflanzen der Inseln und spenden an den weißen Sandstränden den nötigen Schatten. Geckos und ein paar Froscharten teilen sich die Inseln mit den Besuchern. Grandios ist vor allem die reiche und farbenprächtige Unterwasserwelt. Schildkröten, kunterbunte Fischschwärme und Korallen können hier direkt vor der Zimmertür beobachtet werden. Die Inseln selbst sind Koralleninseln und deshalb nicht sehr hoch. Im Durchschnitt liegen sie nur einen Meter über dem Meeresspiegel. Der höchste Punkt der Malediven befindet sich auf der Insel Vilingili und ist gerade mal 2,40 Meter hoch.

Ohne Zweifel, auf den Malediven befinden sich die schönsten Strände der Welt. Wer einen der zahlreichen puderweißen Strandabschnitte ganz für sich haben möchte, bricht einfach mit dem Boot zu einer der unbewohnten Inseln auf und sucht sich seine Lieblingsstelle. Türkise Lagunen, kristallklares, angenehm warmes Wasser und viel Sonnenschein machen den Inseltraum schließlich perfekt. Die größte Lagune befindet sich auf dem Kaafu-Atoll an der Insel Nakatcha Fushi, sie ist auch eine der beliebtesten Badestellen für Gäste. Um sich ganz wie Robinson Crusoe zu fühlen, empfiehlt es sich, einige Tage in einem der Stelzenhäuser zu verbringen. Nur mit Booten sind die Inseln zu erreichen. Ruhe, Entspannung und Erholung bestimmen hier den Alltag.

Wer den Inselarchipel tatsächlich als erstes entdeckte, lässt sich heute nur noch schwer rekonstruieren. Bekannt ist jedoch, dass die Malediven seit dem 12. Jahrhundert dem Islam zugehörig sind. Inzwischen sind beinahe ausschließlich alle Bewohner sunnitische Muslime. Etwa ein Drittel der Bevölkerung lebt auf der Hauptinsel Malé in der Hauptstadt. Diese kann auch von Touristen besucht werden. Ein Teil der Inseln ist jedoch allein der einheimischen Bevölkerung vorbehalten. Besucher und Reisende können diese nur in seltenen Fällen unter strengen Auflagen und einer Sondergenehmigung besuchen. Generell sind die Malediven extrem vom Islam geprägt, andere Religionen sind nicht gestattet.

Zugegeben, die wenigsten Urlauber besuchen die Malediven aufgrund seiner Kulturschätze. Im Vordergrund stehen natürlich die unberührte Natur, die sagenhaften Strände und die Erholung am Meer. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass im Inselstaat keine klassischen Sightseeingtouren angeboten werden. Wer dennoch einmal eine Pause von der einsamen Insel braucht und dem Leben der einheimischen Bevölkerung etwas näher kommen möchte, der sollte einen Tagesausflug in die Hauptstadt Malé auf die gleichnamige Insel machen. Im Nationalmuseum, auf dem Fischmarkt und in den Teehäusern können Reisende die Kultur der Malediven kennenlernen. Das älteste Gebäude der Stadt ist die Freitagsmoschee Hukuru Miskiiy.

In den luxuriösen Resorts zaubern die Sterneköche beinahe alles, was die Weltküche zu bieten hat. Authentische Gerichte der Malediven sind asiatisch geprägt. Reis und Curry gehören zu den landestypischen Zutaten. Daneben werden natürlich auch viele Meeresfrüchte und Fisch frisch und köstlich zubereitet. Da auf den Inseln kaum Landwirtschaft möglich ist, müssen die meisten exotischen Früchte und andere Speisen aus Nachbarländern importiert werden. Wer als Andenken eine der Muscheln oder Korallen mitnehmen möchte, die mitunter am Strand zu finden sind, sollte lieber auf die zu Schmuckstücken verarbeiteten Teile in den ausgewiesenen Shops zurückgreifen. Die Ausfuhr von Strandgut ist in den meisten Fällen nicht erlaubt. Im Vordergrund einer Maledivenreise steht natürlich die Erholung. Wellnessprogramme und Spas sind auf den meisten Touristeninseln selbstverständlich. Massagen, Schönheitskuren und Erholungsanwendungen in den Stelzenhäusern oder direkt am Strand sorgen für den richtigen Wohlfühlfaktor. Die Abende gestalten sich in der Regel als idyllische Grillpartys am Strand, die von den Resorts organisiert werden. Das richtige Inselfeeling entsteht durch die traditionelle Trommelmusik "bodu beru" und die einheimischen Tänze.

Surfen, Segeln, Bananenboote, Jetski, Wasserski, Kanufahrten und noch vieles mehr - die Malediven lassen bestimmt keine Wassersportwünsche offen. Zudem ist das Land ein wahres Taucherparadies. Farbenfrohe Riffe, Haifischfütterungen und perfekte Sichtweiten locken immer mehr Taucher und Schnorchler in das Inselreich. Auch Hochseefischer kommen hier ganz auf ihre Kosten und einige Hotels laden zu spannenden Nachtangeltrips unter einem sternenklaren Himmel ein.

Die wenigsten Regentage gibt es im Winter und im Frühling, deshalb erweisen sich die Monate von Dezember bis April als beste Reisezeit. Wer eine Reise auf die Malediven plant, sollte beachten, dass nicht alle Inseln für Touristen zugänglich sind.