Georgien - Natur- und Kulturschätze im Kaukasus

Georgien ist ein Staat, der genau am Übergang zwischen Europa und Asien liegt. Er wird im Westen durch das Schwarze Meer begrenzt, im Süden durch die Türkei und Armenien und im Osten durch Aserbaidschan. Im Norden bildet der Kaukasus eine natürliche Grenze zu Russland. Mit einer Fläche von 69.700 km² besitzt Georgien in etwa die gleiche Größe wie das deutsche Bundesland Bayern. Die Einwohnerzahl beläuft sich auf etwa 3,7 Millionen Menschen. Neben der Hauptstadt Tiflis sind auch Batumi und Kutaissi bedeutende Städte. Das Klima unterscheidet sich je nach Region. Der Westen weist ein warmes, subtropisch-feuchtes Klima auf, der Osten ist hingegen eher trocken und gemäßigt.

Mehr als ein Dreiviertel des Landes werden durch den Kaukasus geprägt. Das Gebirge unterteilt sich in den Großen Kaukasus im Norden und den Kleinen Kaukasus im Süden. Im Westen breitet sich wiederum die Kolchische Tiefebene aus. Die höchste Erhebung bildet mit 5.096 Metern der Schcharia. Ein Highlight ist hier jedoch die Höhle von Voronya, denn sie ist die tiefste bekannte Höhle der Welt. Aufgrund der unterschiedlichen Klimazonen besitzt Georgien eine große Artenvielfalt der Flora und Fauna. So zählt das Land zum Beispiel rund 6500 Pflanzenarten, von denen rund 1600 endemisch sind. Mehr als 40 Prozent der Landesfläche sind mit Wäldern bedeckt, etwa 4 Prozent sind davon noch Urwälder. In den niederen Gebieten findet man vorwiegend Laubwälder und in den höheren Lagen Nadelwälder. In den Wäldern leben unter anderem Kaukasische Leoparden, Braunbären, Wölfe und Luchse. Oberhalb der Baumgrenze finden sich weite alpine und subalpine Wiesen. Georgien ist insgesamt sehr kontrastreich, wovon auch die hübschen Täler mit den sprudelnden Wasserfällen, die Felslandschaften und die wüstenartigen Landstriche zeugen. Der größte Kontrast besteht jedoch wohl zwischen der subtropischen Schwarzmeerküste und den Gletschern im Kaukasusgebirge.

Georgien blickt auf eine sehr lange Geschichte zurück. Viele der kulturellen Sehenswürdigkeiten können bis ins 15. Jahrhundert vor Christus zurückdatiert werden. Geprägt wurde die heute Kultur durch die Einflüsse verschiedener Großmächte. Darunter sind unter anderem die Assyrer, die Perser und die Türken. Benannt ist das Land nach dem Heiligen Georg. Die Menschen sprechen georgisch, eine südkaukasische Sprache, mit einem eigenen Alphabet, welches aus 33 Buchstaben besteht. Georgien besitzt drei UNESCO-Weltkulturerben. Das ist zum einen die wunderschöne Stadt Mzcheta, die beiden Bergdörfer Ushguli und Mestia sowie die Kirchen von Gelati und Bagrati in der Stadt Kutaissi. Zudem finden sich hier zahlreiche Ruinen, die einst herrliche Schlösser waren. Weitere bedeutende Sehenswürdigkeiten sind die beiden Höhlenstädte Vardazia und Uplistsiche, das Kloster David Garedji sowie der mystische Berg Kazbegi. Nicht zu vergessen sei natürlich die Hauptstadt Georgiens selbst, Tiflis, die nur darauf wartet, entdeckt zu werden.

Bekannt sind die Georgier insbesondere für ihre Gastfreundschaft, ihre Herzlichkeit und ihre offene Art. Sie lieben es, das Leben zu genießen und dabei spielen vor allem das Essen und Trinken eine wichtige Rolle. Fremde werden gerne eingeladen und reichlich bewirtet. Die Georgier sind besonders stolz auf ihren Wein und das zu Recht. Auch die georgische Küche ist vielfältig und zählt zu einer der besten in Osteuropa. Typische Speisen sind beispielsweise mit Hackfleisch gefüllte Teigtaschen (Chinkali) sowie mit Käse gefülltes Brot aus Hefe oder Blätterteig (Chatchapuril). Fleisch hat eine große Bedeutung, doch auch Vegetarier kommen hier nicht zu kurz. Eine beliebte Süßspeise ist das Tschurtschchela, ein Trauben-Nuss-Snack. Dieser wird aufgrund seines Aussehens von Touristen häufig für Würstchen gehalten. Natürlich möchten Reisende auch kleine Souvenirs mit nach Hause nehmen. Beliebte Mitbringsel sind zum Beispiel Wein und Spirituosen, Keramikwaren, Strickwaren und lokales Kunsthandwerk.

Georgien strotzt nur so vor atemberaubenden Landschaften, die vor allem für Outdoor-Enthusiasten sehr attraktiv sind. Die Sport- und Freizeitaktivitäten umfassen hier insbesondere Wandern, Bergsteigen, Klettern und Radfahren beziehungsweise Mountainbiken. Die zahlreichen Flüsse bieten hervorragende Voraussetzungen zum Kanu fahren oder Rafting. Im Winter lockt der Kaukasus zahlreiche Wintersportler an. Reisende, die Georgien lieber von oben bestaunen möchten, haben beispielsweise die Wahl zwischen einer Ballonfahrt oder dem Paragliding.

Für die Einreise nach Georgien benötigen EU-Bürger einen Reisepass oder Personalausweis. Jedoch kommt es bei der Fluggesellschaft Georgian Airways/Air Zena häufig zu Problemen mit dem Personalausweis. Reisende, die diese Fluggesellschaft nutzen, sollten vorsichtshalber rechtzeitig einen Reisepass beantragen. Ein Visum wird bei einem Aufenthalt der weniger als ein Jahr dauert nicht benötigt. Lufthansa fliegt täglich von München nach Tiflis, aber auch die Anreise mit dem Auto über die Türkei ist problemlos möglich. Innerhalb des Landes gibt es gute Busverbindungen.