Istanbul
Europa trifft Asien
Istanbul - Europa trifft Asien
Wo der Bosporus das Mittelmeer mit dem Schwarzen Meer verbindet und sich die Tradition sowie Modernität der Türkei vereinen, dort liegt Istanbul, eine Kulturmetropole der Extraklasse. Als weltweit einzige Stadt auf zwei Kontinenten besticht sie vor allem mit ihren einzigartigen Moscheen und Palästen, lebendigen Basaren wie auch einer ehrwürdigen Vergangenheit.
Geografie - Kulturmetropole am Bosporus
Istanbul ist sowohl wirtschaftlich als auch kulturell die bedeutendste Stadt der Türkei. Sie liegt am Marmarameer sowie zu beiden Seiten des Bosporus. Die Meeresenge trennt nicht nur Europa und Asien voneinander, sondern schafft gleichzeitig eine Verbindung zwischen dem Mittelmeer sowie dem Schwarzen Meer. Somit ist Istanbul weltweit die einzige Stadt, die sich über zwei Kontinente erstreckt. Insgesamt verteilt sich das Verwaltungsgebiet der Metropole sowie der Provinz Istanbul auf knapp 5.300 km², welche von ca. 12 Millionen Menschen bewohnt werden. Eine 30 Meter hohe Halbinsel beherbergt den historischen Stadtkern und wird von dem Goldenen Horn (Haliç), einer 7 Kilometer langen Meeresbucht, begrenzt. Aufgrund der geografischen Lage herrscht in Istanbul ein mild-feuchtes Seeklima.
Kultur - Von Byzantion, über Konstantinopel zu Istanbul
Istanbul wurde 660 v. Chr. von den Griechen unter dem Namen Byzantion gegründet. Schnell entwickelte sich die Kolonie zu einem bedeutenden Handelszentrum, was nicht zuletzt der geografischen Lage zwischen dem Mittelmeer und dem Schwarzen Meer zu verdanken ist. Unter dem römischen Kaiser Konstantin I. wurde die Stadt zum Neuen Rom (Nova Roma) und später in Konstantinopel umbenannt. Bis zum Jahre 1453 war Istanbul das Zentrum des Oströmischen Reiches bzw. Byzantinischen Reiches. Im 15. Jahrhundert wurde die Stadt unter Fatih Sultan Mehmet erobert und Hauptstadt des Osmanischen Reiches. Obwohl die Bezeichnung Konstantinopel erhalten blieb, nannten viele die Kulturmetropole im Alltag bereits Istanbul. Mit der Gründung der Türkischen Republik 1923 unter Mustafa Kemal Paşa (Atatürk) wurde dies ihr offizieller Name. Die historischen Stadtteile Fatih und Eminönü bilden das ursprüngliche Siedlungsgebiet des klassischen Byzantion und beherbergen Jahrhunderte alte Paläste und Gotteshäuser. So liegen beispielsweise die berühmte Blaue Moschee, die Hagia Sophia und der Neue Palast (Yeni Sarayı, seit dem 18. Jh. Topkapı Sarayı) in diesen Vierteln. Letzterer war über Jahrhunderte der Herrschaftssitz der Sultane und ist ebenso wie die zahlreichen Moscheen, Handelshäuser, Basare und Residenzen ein Teil der osmanischen Architektur. Aber auch die antike Baukunst ist in der Stadt anzutreffen, z. B. in Form der Konstantinsäule oder der Cisterna Basilica (Versunkener Palast), eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten der Metropole. Istanbul vereint auf einmalige Art und Weise die Baustile mehrerer Epochen (Antike, Mittelalter, Neuzeit, Moderne) und Kulturelemente (Griechen, Römer, Byzantiner, Osmanen, Türken), was die UNESCO 1985 dazu anhielt die historische Altstadt zum Weltkulturerbe zu erklären.
Erleben - Türkische Spezialitäten auf dem Großen Basar und Feiern in Beyoglu
In Istanbul sind, nicht zuletzt aufgrund der starken Landflucht, jegliche kulinarische Köstlichkeiten des Landes vertreten. In der Mehrzahl der Restaurants stehen vor allem Fisch und Meeresfrüchte sowie Lamm-, Rind- und Reisgerichte zur Auswahl. Neben den traditionellen herzhaften Speisen wie Kebab, Köfte oder Kokoreç erfreuen sich auch die türkischen Süßwaren in der Kulturmetropole großer Beliebtheit. Besonders Lokum, eine Art Konfekt aus Zucker, Honig, Weizenmehl, Pistazien, Mandeln und Nüssen wird vermehrt in der Stadt angeboten. Aber auch Baklava, ein Blätterteiggebäck mit Pistazien oder Nüssen, und das süßliche Weizengetränk Boza werden an unzähligen Orten der Stadt wie beispielsweise dem Großen Basar (Kapalı Çarşı) verkauft. Allgemein sind die Basare der Stadt ein eindrucksvolles Erlebnis, welches man sich in keinem Fall entgehen lassen sollte. Insbesondere der Große Basar zieht viele Touristen an und beherbergt zahlreiche Hallen, Straßen und Gassen, die zum großen Teil überdacht sind. Zudem bietet der Ägyptische Basar ein wahrhaftes Erlebnis für Augen und Nase. Die zahlreichen Gewürze sorgen nicht nur für ein abwechslungsreiches Farbschauspiel, sondern auch für ein einmaliges Geruchsabenteuer. Möchte man hingegen lieber in Einzelhandelläden schlendern, dann ist das Forum, das vermutlich größte Einkaufszentrum Europas, ein wahrhaftiges Paradies. Neben einem Ikea befinden sich ein Unterwasser-Zoo und eine Eisskulpturen-Galerie in der riesigen Shoppingmall. Und wer noch nicht geschafft ist vom vielen Einkaufen, der kann am Abend in den unzähligen Bars, Diskotheken, Clubs und Restaurants das Nachtleben von Istanbul entdecken. Überschwänglich und lebenslustig erlebt man die Partyszene der Stadt am besten im Stadtviertel Beyoglu. Der angesagte Stadtteil ist das Zentrum des nächtlichen Treibens der Metropole Istanbul und wartet angeblich mit dem intensivsten Nachtleben in Europa auf.
Aktivitäten - Sightseeing und anschließend Entspannen im Hamam
Zusätzlich zum klassischen Sightseeing in Istanbul, wollen viele Reisende es sich nicht nehmen lassen die Kultur des Nahen Osten in einem Hammam, einem türkischen Dampfbad, zu entdecken. Neben einem genussvollen Wellnesserlebnis ist der Aufenthalt in einem Hammam zudem architektonisch eindrucksvoll. Viele Dampfbäder in Istanbul sind mehrere hundert Jahre alt und ziehen die Besucher mit ihren herrlichen Kuppeln und eleganten Mamorböden automatisch in ihren Bann. Eine weitere beliebte und eindrucksvolle Freizeitaktivität in der Großstadt ist eine Schiffsrundfahrt auf dem Bosporus. Auf der bedeutenden Meeresenge kann man die Stadt von einer ganz anderen Perspektive heraus erleben. Zudem werden unter den Touristen häufig Ausflüge zu den nahegelegenen Prinzeninseln, südöstlich des urbanen Gebietes, unternommen. Die neun Inseln bieten gute Bedingungen für Wassersportler.
Informationen
Istanbul bietet sich als Reiseziel das ganze Jahr über an. Im Winter wird es nicht viel kälter als 7 °C und der Sommer wartet mit Maximaltemperaturen von ca. 30 ° C auf. Die Stadt besitzt zwei Flughäfen (Atatürk-Flughafen, Sabiha-Gökçen-Flughafen), die beide von Fluglinien aus der ganzen Welt angeflogen werden. In Istanbul sollte man zudem direkten Blickkontakt vermeiden, wenn man nicht unbedingt angesprochen werden möchte. Zahlreiche Verkäufer an Geschäften, Restaurants und Ständen zwingen einen ansonsten ein Gespräch bzw. eine Beratung auf. Diese ist in den meisten Fällen ohne Zweifel nett gemeint, wirkt auf viele westliche Touristen jedoch ein wenig befremdlich. Außerdem gilt: Wer Moscheen besuchen möchte, sollte auf lange Kleidung achten. Demnach sind für Männer lange Hosen und für Frauen lange Hosen bzw. ein langes Kleid sowie ein Kopftuch unumgänglich. Letztere können in einigen Gotteshäusern ausgeliehen werden.
Istanbul ist als Reiseziel vor allem für Kulturbegeisterte und Geschichtsinteressierte von Bedeutung. Jahrhunderte alte Kulturbauten, landestypische Basare und ein lebendiges Nachtleben bringen die Türkei in ihrer ganzen Pracht zum Vorschein. Aber auch für Naturfreunde hat die Kulturhauptstadt des Landes etwas zu bieten. Der Bosporus, das Schwarze Meer und die Prinzeninseln sorgen für das gewisse Naturerlebnis.