China
Fernöstliche Kultur im Reich der Mitte
China - Fernöstliche Kultur im Reich der Mitte
Die Chinesische Mauer, die Verbotene Stadt, die Terrakotta-Armee - all das sind Wahrzeichen Chinas. Unverwechselbare Karstberge, weite Terrassenfelder und unberührte Gletscherwelten treffen auf die modernen Megastädte Shanghai, Hongkong und Peking.
Geografie - Das Land der Superlative
Die Volksrepublik China ist der drittgrößte und gleichzeitig bevölkerungsreichste Staat der Erde. Über 1,3 Milliarden Menschen leben in den 22 Provinzen, fünf autonomen Gebieten und den vier regierungsunmittelbaren Städten. Hinzu kommen die Sonderverwaltungsgebiete Macao und Hongkong. Taiwan wird von China als eine "abtrünnige Provinz" des Staates betrachtet. Die meisten Menschen leben in der Metropole Shanghai, in der Hauptstadt Peking und in Guangzhou. Das mächtige Land grenzt an 14 verschiedene Nachbarländer. Im Norden sind das die Mongolei und Russland und im Osten Nordkorea. Im Süden grenzt China an Vietnam, Laos Myanmar, Indien, Bhutan und Nepal. Westlich wird das Land von Pakistan, Afghanistan, Tadschikistan, Kirgisistan und Kasachstan begrenzt. Wie auch die Landschaft ist in China das Klima extrem vielfältig. Insgesamt ist von 18 unterschiedlichen Klimazonen die Rede. Ganz grob kann das Klima von West bis Nordost als kontinental eingestuft werden. Im Süden herrscht vorwiegend tropisches bis subtropisches Klima, während in den Gebirgszonen von Tibet Hochgebirgsklima vorherrscht.
Natur - Exotische Landschaften aller Art
Auch die extrem umfangreiche Natur kann nur in sehr groben Zügen gezeichnet werden. Allgemein gibt es drei große Territorien. Der Osten zeichnet sich durch die dicht besiedelte Schwemmebene mit saftigen Flussdeltas aus. Die größten Flüsse Jangtsekiang (6.300 km) und der Gelbe Fluss (5.464 km) bilden einen Teil der üppigen Wasserlandschaft. China verfügt über einige zauberhafte Seen und Wasserfälle. Zu nennen wären der gigantische Salzwassersee Qinghai, der farbenprächtige Kanas-See oder der große Kratersee Tianchi. Etwa 36 Prozent des Landes sind Ackerland. Auf gigantischen Terrassenfeldern wird vorzugsweise Reis angebaut. Im Mittelwesten erstreckt sich die Hochebene mit ersten Gebirgszügen. Etwa 9 Prozent des Landes sind mit verschiedenartigen Wäldern bewachsen. Neben Fichten- und Pappelwäldern gibt es auch Bambuswälder und einige aufregende Regenwaldgebiete. Im Westen erstreckt sich das chinesische Hochgebirge. Hier befinden sich die höchsten Gipfel der Erde. Der Mount Everest misst 8.848 Meter und der heilige Berg im Kunlun Gebirge 7.724 Meter. Die Gesamtfläche aller chinesischen Gletscher beträgt beinahe 60.000 km². Der größte von ihnen liegt in einer Höhe von knapp 7.400 Metern im Tomur-Gebirge. Die wenigsten denken daran, dass China beinahe zu einem Fünftel aus Wüsten besteht. Eine der größten ist die Badain Jaran Wüste. Besonders ansehnlich sind die große Sandwüste Taklamakan und die singenden Sanddünen in Gansu. Etwa 14.500 Kilometer Küstenlandschaft besitzt China entlang des Gelben Meeres sowie des Ost- und Südchinesischen Meeres. China hält den dritten Platz der meisten Pflanzenarten weltweit. Pfingstrosen, Rhododendren und weit über 500 Bambusarten sind hier heimisch. Ebenso exotisch und vielfältig ist auch die Auswahl seltener Tierarten. Der beliebte Panda, der südchinesische Tiger, Kraniche, Fasane und der chinesische Flussdelfin können in vielen Teilen des Landes beobachtet werden.
Natürliche Sehenswürdigkeiten - Die Karstberge Chinas
Mehr als ein Dutzend der chinesischen Naturräume hat die UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt. Für Touristen hat jede einzelne von ihnen ihren besonderen Reiz. Nur eine Auswahl der schönsten Sehenswürdigkeiten bilden der Gelbe Berg Huang Shan in der Provinz Anhui, die atemberaubende Berglandschaft im Lushan Nationalpark in Jiangxi oder die weitläufigen Reisterrassen von Longsheng. Wie ein Gemälde erscheinen die Karstformationen entlang des Flusses Li in der Provinz Gungxi. Ein weiteres Wahrzeichen des Landes sind die Drei Schluchten von Sichuan am Fluss Jangtse. Landschaftlich herausragend sind zudem die Gärten Yuyuan in Shanghai mit der Architektur der Ming-Ära und die klassischen Gärten von Suzhou. Letztere lohnen sich besonders im Frühling und in den farbenfrohen Herbstmonaten.
Kultur - Die Hochs und Tiefs im Land des Lächelns
Die schriftlichen Aufzeichnungen zu China reichen weit über 3500 Jahre zurück, somit gehört die Kultur zu den ältesten Zivilisationen der Menschheitsgeschichte. Das Kaiserreich China wurde im Jahre 221 gegründet. Eine wichtige Zäsur in der chinesischen Geschichte ist der kriegerische Einfall von Dschingis Khan 1211. Der erste Reisende, der von den Wundern Chinas berichtete war Marco Polo persönlich. Dieser bereiste das Land im 13. Jahrhundert. Der Sturz der Ming-Dynastie 1644, die Opium-Kriege im 19. Jahrhundert und die gewaltsame Niederschlagung des Aufstandes auf dem Platz des himmlischen Friedens 1989 hielten international Einzug in die öffentliche Meinung über das Land und seine Politik. Da es mehr Bewohner als in Russland, Nordamerika und Europa zusammen gibt, gilt in China die Ein-Kind-Politik. Die verbreitetste Religion ist der Buddhismus. Somit verwundert es nicht, dass die größte Buddhafigur der Welt in China zu finden ist. Das bedeutende Pilgerziel misst unfassbare 71 Meter und befindet sich in Leshan in der Provinz Sichuan. China gilt als das Land des Lächelns. Dies hängt mit der Mentalität der Chinesen zusammen. Für den westlich geprägten Geschmack erscheint es oftmals befremdlich, wenn Chinesen selbst in dramatischen Situationen ein Lächeln im Gesicht haben. Dies dient vor allem dazu, einer Eskalation vorzubeugen. Wie so oft im asiatischen Raum, ist es den Chinesen wichtig, das Gesicht zu wahren. Öffentliche Kritik an Personen, Umständen oder gar der Politik sind verpönt und können mitunter drastisch geahndet werden.
Kulturelle Sehenswürdigkeiten - Die Meister asiatische Architektur
Kein Land der Welt zählt so viele UNESCO-Kulturerbestätten wie China. Dementsprechend reich ist das Land an kulturellen Sehenswürdigkeiten. Mit 12 Millionen Besuchern jährlich ist die 6350 Meter lange Chinesische Mauer ein Meisterwerk der menschlichen Baukunst. Ebenso viele Besucher zählt der aus der Ming-Zeit stammende Himmelstempel in Peking. Die Vebotene Stadt in Peking konnte über 500 Jahre von keinem Normalsterblichen besucht werden. Inzwischen ist der Kaiserpalast einer der touristischen Hotspots des Landes. Besonders prachtvoll ist auch der weiße Sommerpalast Yuan Mingyuan nahe Peking. 6.660 Stufen zählt die Treppe auf den heiligen Berg Tai Shan in Shangdong. Dieses Heiligtum des Taoismus ist eines der wichtigsten Pilgerziele. Mit dem Bau der 7.278-köpfigen Terrakotta-Armee in Xi'an waren insgesamt 700.000 Chinesen über 38 Jahre beschäftigt. Zu den modernen Wahrzeichen des Landes gehören der Oriental Pearl Tower und das Jin-Mao Gebäude in Shanghai.
Erleben - Die Chinesische Küche genießen
International geschätzt und weit verbreitet ist vor allem die Chinesische Küche - obwohl die westlichen Varianten nicht mehr viel mit dem chinesischen Original gemeinsam haben. Die typisch chinesische Esskultur hat drei Mahlzeiten. Zum Frühstück werden Teigtaschen - "Jiaozi" - gereicht und zum Mittag und Abendessen gibt es warme Speisen wie Hühnchen Kung Pao mit Erdnüssen oder Mapo Tofu. Eine Schale Reis und Stäbchen gehören zum guten Ton. Gewöhnungsbedürftig aber ein Ausdruck des guten Geschmacks ist das lautstarke Schmatzen und Schlürfen am Tisch. Die weltberühmte Peking-Ente wird vor allem in dafür ausgerüsteten Restaurants in Peking zubereitet. Für eine Einkaufstour lohnen sich die Nachtmärkte in der Temple Street von Hongkong, das große Super Brand Shoppingcenter in Shanghai oder der weltgrößte Sonntagsmarkt in Kaschgar. Zu den typischen Souvenirs gehören Kleidung aus Kaschmir, Jadeschmuck, chinesische Fächer, Kalligrafie oder Tee. Partymeilen in Peking und Shanghai sind hauptsächlich auf den Tourismus ausgerichtet und meist recht kostspielig. Vorsicht ist zudem beim Glücksspiel geboten. Bis auf Macao gilt in China ein strenges Glücksspielverbot.
Aktivitäten - Rikscha und Kampfkunst in Fernost
Mit einer Fahrradrikscha erleben Besucher die "Hutongs" (Gassen) von Peking auf sehr authentische Weise. Rafting- und Kajaktouren werden auf den Flüssen und auch auf der künstlichen Tausend-Seen-Insel angeboten. Ein chinesischer Badeurlaub ist zwar noch nicht sehr verbreitet aber durchaus möglich. Erholung und weiße Strände finden Gäste vor allem auf der Insel Hainan. Diese wird auch das "Hawaii des Ostens" genannt. Auch der Wintersport gilt in China noch als echter Geheimtipp. Ansehnliche Skigebiete gibt es um Peking in Nanshan, erwähnenswert ist auch der dort gelegene Snowboardpark. Das größte Skigebiet Yabuli in Harbin hat aufgrund seiner günstigen Lage bis in den April Saison. Freunde der asiatischen Kampfkunst sollten sowohl in den Städten als auch in den ländlichen Regionen die Augen offen halten. Auch viele Europäer nehmen sehr gerne an den Kampfkunst-Workshops und Lehrgängen in China teil.
Informationen
Für die Einreise nach China wird ein gültiges Visum benötigt. Zudem sollten Touristen die aktuellen Sicherheitshinweise des auswärtigen Amtes beachten. Obwohl China als Reiseland im Allgemeinen als sicher eingestuft wird, gibt es dennoch Regionen, in denen besondere Vorsichtsmaßnahmen gelten. Reisende, die mit Säuglingen und Kleinkindern unterwegs sind, sollten auf eine Impfung gegen Rotaviren nicht verzichten. Auch das Denguefieber und Malaria sind in einigen Regionen Chinas keine Seltenheit.
Das Land der Mitte ist immer noch eines der größten Mysterien und Geheimnisse der Erde. Kulturreisende und Abenteurer werden an der Fülle an Sehenswürdigkeiten und beeindruckenden Landschaftsbildern ihre Freude haben.