Baikalsee

Das heilige Meer Sibiriens

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Baikalsee - Das heilige Meer Sibiriens

Der Baikalsee, der tiefste und älteste See der Erde, ist eine beeindruckende Naturschönheit im Südosten Sibiriens. Die einzigartige Fauna, die atemberaubende Landschaft und eine fesselnde Kultur üben heute wie damals eine ungeheure Faszination aus.

Eiland im Baikalsee

Geografie - Tiefster und ältester See der Erde

Der Baikalsee ist ein 1642 Meter tiefer und 25 Millionen Jahre alter See im Südosten von Sibirien. Er bildet sowohl den tiefsten als auch den ältesten Süßwassersee der Welt. Außerdem zählt er mit einer Wasseroberfläche von 31.722 km², einer maximalen Länge von 673 Kilometern und einer maximalen Breite von 82 Kilometern sowie einem Wasservolumen von  23.615,39 km³ zu den größten Seen der Erde. Insgesamt fließen 336 Flüsse und Bäche in den Baikalsee. Die größten Zu- bzw. Abflüsse sind die Obere Angara, die Angara, die Selenga und der Bargusin. Geografische Besonderheiten des Sees stellen vor allem die umliegenden Gebirge (Baikalgebirge, Stanowoihochland, Bargusingebirge, Ulan-Burgassy-Gebirge, Chamar-Daban-Gebirge, Ostsajan), der Baikalgraben und die im See befindlichen Inseln dar. Letztere sind 22 an der Zahl, von welchen die Insel Olchon die größte ist. Das Klima am Baikalsee ist ein kontinentales Nadelwaldklima. Während im Sommer gemäßigte bis warme Temperaturen vorherrschen, werden die Wintermonate von Temperaturen um die -20 °C und Dauerfrost bestimmt. Die komplette Seeoberfläche ist in der kalten Jahreszeit mit einer dicken Eisschicht bedeckt.

Baikalsee im Winter

Natur - Endemische Fauna im glasklaren Gewässer

Die Landschaft des Baikalsees zeichnet sich durch ein atemberaubendes Bergpanorama, herrliche Küsten, schöne Strände sowie eine einzigartige Fauna aus. In den umliegenden Wäldern aus Lärchen, Zedern, Tannen und Birken leben Tiere wie Füchse, Wildschweine, Elche, Hirsche, Wölfe, Braunbären sowie Luchse in freier Wildbahn. Das extrem saubere Wasser beherbergt zudem eine hohe Anzahl an Fischarten (vor allem Groppen, Karpfen, Lachse), von denen nicht wenige sogar ausschließlich hier beheimatet sind. Dazu zählt unter anderem der Omul, eine Art Lachsfisch, und der Baikal-Ölfisch. Eine andere endemische Tierart des tiefsten Sees der Erde ist die Baikalrobbe, die weltweit einzige Südwasserrobbe. Zum Schutz dieser besonderen Fauna hat man zahlreiche Naturschutzgebiete, Naturreservate sowie Nationalparks eingerichtet. Überdies wurde der Baikalsee 1996 ins Weltnaturerbe der UNESCO aufgenommen.

Fauna des Baikalsees

Kultur - Der Schamanismus der Burjaten

Das Gebiet um den Baikalsee wurde ursprünglich von den Burjaten, einem mongolischen Volk, besiedelt. Diese praktizierten eine uralte Schamanen-Kultur, welche sich später mit dem Buddhismus und dem Christentum vermischte. Es war angeblich auch ihre Sprache, die dem ältesten See der Erde seinen Namen gab: Baikal – die erhabenste Schöpfung der Natur. Und auch heute noch sind die Burjaten mit ihrer Tradition, ihren Bräuchen sowie ihrem Glauben in der Gegend um den Baikalsee präsent. Insbesondere auf der Insel Olchon ist dies in Form von Säulen aus Steinen und Holz entlang der Straßen sowie des Schamanenfelsens am Kap Burchan zu spüren. Letzterer ist eine ehemalige Kultstätte des mongolischen Volkes, Opferstelle sowie Ruhestätte des höchsten Gottes und wurde einst für Rituale genutzt. Die auf der Insel anzutreffenden und mit bunten Bändern oder Stoffstücken behangenen Säulen stellen ebenfalls eine heilige Stätte der Burjaten dar. Die Bitte um Glück, Gesundheit oder Vergebung sowie die Ehrung von Verstorbenen verbirgt sich dahinter.

Kultstätte am Baikalsee

Erleben - Regionale Küche genießen

Den Baikalsee erlebt man vor allem als einen Ort der Ruhe und der Stille, an welchem man die eindrucksvolle Natur Sibiriens genießen kann. Etwas lebendiger geht es im Dorf Listwjanka zu, dem Tor zum Baikalsee, welches man unter anderem mit der Baikalringbahn, erreichen kann. Die Ortschaft ist eines der beliebtesten Ferienorte am See und beherbergt mehrere Hotels, Geschäfte, Souvenirläden sowie Restaurants. Letztere servieren neben sibirischer und typisch russischer Küche, auch burjatische Speisen. Diese bestehen zum großen Teil aus Fleischgerichten. Eine kulinarische Spezialität der Region ist außerdem der im Baikalsee vorkommenden Omul. Der Süßwasserfisch ist in geräucherter, gegrillter oder gedünsteter Form ein beliebter Snack für zwischendurch.

Kulinarik am Baikalsee

Aktivitäten - Campingabenteuer und Schlittschuhwanderung

Der Baikalsee ist ein wahrhaftiges Paradies für Aktivurlauber, die die herrliche Landschaft und beeindruckende Stille sowie die unendliche Weite Sibiriens genießen möchten. In naher Umgebung, nicht zuletzt auf dem Great Baikal Trail, gibt es zahlreiche Möglichkeiten für Wanderungen und Trekkingtouren. Ein intensives Naturerlebnis ist außerdem ein Zeltabenteuer am Seeufer, bei dem eine erholende Stille, eine herrliche Berglandschaft sowie ein atemberaubender Ausblick auf einen warten. Freizeitbeschäftigungen in oder auf dem Wasser sind unter anderem das Angeln und das Baden. Jedoch sollte man sich bewusst sein, dass selbst im Sommer die Wassertemperatur kaum über 10 °C steigt, so dass Schwimmen im Baikalsee sicherlich nicht mit dem Plantschen im Mittelmeer vergleichbar ist. In den Wintermonaten kann man außerdem auf der meterdicken und glasklaren Eisschicht des Sees spazieren gehen, Eisangeln, Schlittschuhwandern oder eine Schlittenfahrt unternehmen.

Camping am Baikalsee

Informationen

Der beste Zeitpunkt für eine Reise an den Baikalsee liegt zwischen Juni und August. Zu dieser Zeit herrschen angenehm warme Temperaturen und die Wassertemperatur kann in Buchten bis zu 16 °C erreichen. Wer allerdings Wintersportarten wie Schlittschuhwandern oder Eisangeln betreiben möchte, der sollte die Wintermonate Dezember, Januar und Februar als Reisezeit wählen. Allerdings muss man sich in dieser Jahreszeit auf Temperaturen zwischen -20 °C und -35 °C gefasst machen. Die Anreise zum Baikalsee kann zum einen mit dem Flugzeug, zum anderen mit der Transsibirischen Eisenbahn nach Irkutsk erfolgen. Von dort aus sind es noch mal knapp 70 Kilometer Fahrtweg, die ohne Probleme mit dem Bus zurückgelegt werden können.

Eine Reise an den Baikalsee reizt vor allem Aktivurlauber und Abenteuerlustige. Zelten an den herrlichen Seeufern, Wandern in den umliegenden Bergen oder Schlittschuhwandern auf der meterdicken, glasklaren Eisdecke - der Baikalsee verführt sowohl im Winter als auch im Sommer zu einzigartigen Naturabenteuern und -erlebnissen.