Tasmanien
Einzigartige Inselwelt
Tasmanien - Einzigartige Inselwelt
Mark Twain bezeichnete Tasmanien als einen Ort, wo sich Himmel und Hölle zusammenschließen. Und tatsächlich, mit den weißen Stränden, der unberührten Natur, den einzigartigen Tieren und einer geheimnisvollen Geschichte trifft man auf zwei Welten, die auf faszinierende Art und Weise eine Einheit bilden.
Geografie - Größte Insel Australiens
Tasmanien ist eine Insel und ein Bundesstaat des Landes Australien. Das Eiland liegt ca. 240 Kilometer südlich vom australischen Festland entfernt, am Rande des Indischen Ozeans. Getrennt werden die beiden durch die Meeresenge der Bass-Straße, welche den Indischen Ozean mit dem Tasmansee verbindet. Mit knapp 65.000 km² Fläche (269 km maximale Länge, 315 km maximale Breite) ist Tasmanien ungefähr so groß wie Irland und somit die größte Insel des Landes. Die Hauptstadt und gleichzeitig größte Stadt ist Hobart. Der höchste Berg der Region ist der Mount Ossa mit 1617 Metern Höhe. Das Klima Tasmaniens ist ozeanisch, wobei dieses stark von den Strömungen der Westwindzone beeinflusst wird. Die aus Westen kommenden Winde wehen das ganze Jahr über und bringen sehr wechselhaftes Wetter mit sich. Zudem fällt auf der Westseite der Insel mehr Regen als im Zentrum und auf der Ostseite, was nicht unwesentlich mit den westlichen Bergketten zusammenhängt.
Natur - Einzigartige Flora und Fauna
Die Natur in Tasmanien übt mit ihrer außergewöhnlichen, zum Teil endemischen Flora und Fauna eine besondere Faszination aus. Nicht zuletzt aufgrund der geografischen Isolation wachsen bzw. leben hier einzigartige Tier- und Pflanzenarten. Im Osten dominieren trockene und lichte Wälder die Landschaft, welche überwiegend aus Eukalyptus- und Akazienbäumen bestehen. Hier wächst auch der höchste Laubbaum der Welt. Der Königs-Eukalyptus kann bis zu 95 Meter hoch und zum Teil über 400 Jahre alt werden. Im Nordwesten Tasmaniens prägen dichte, Regenwald ähnliche Wälder mit hohen Baumfarnen und undurchdringlichem Unterholz das Landschaftsbild. Des Weiteren sind violette Lavendelfelder, Gras- und Moorgegenden, herrliche Sandstrände sowie Gebirgslandstriche Teil der tasmanischen Natur. Diese ist die Heimat für zahlreiche einzigartige Tierarten, von denen das bekannteste wohl der Tasmanische Teufel (Beutelteufel) ist. Dieser ist auf dem australischen Festland bereits ausgestorben und verdankt seinen Namen dem schwarzen Fell, den roten Ohren sowie seinem unheimlichen Kampfgeschrei. Allgemein sind Beuteltiere wie Kängurus, Wombats und Koalas in dem australischen Bundesstaat häufig anzutreffen. Zudem zählt das Schnabeltier und der Ameisenigel zu der Fauna Tasmaniens.
Natürliche Sehenswürdigkeiten - Ursprüngliches Weltnaturerbe
In Tasmanien gibt es viele unberührte Landschaftsstriche, in denen die ursprüngliche Landschaft der Insel genossen werden kann. Insgesamt ist ca. ein Viertel des Eilandes durch Natur- und Nationalparks (18 an der Zahl) geschützt und als UNESCO-Weltnaturerbe ausgewiesen. Besonders beeindruckend sind die Cradle Mountains und der See St. Clair, tiefster Süßwassersee Australiens, im Cradle-Mountain-Lake-Saint-Clair-Nationalpark. Aber auch der Franklin-Gordon-Wild-Rivers-Nationalpark mit seinen Regenwäldern und die Wineglass Bay im Freycinet Nationalpark zählen zu den natürlichen Attraktionen Tasmaniens. Besonders letztere mit ihren weißen, feinen Sandstränden, den Granitfelsen und glasklaren Meereswasser gilt als eines der Wahrzeichen der Insel.
Kultur - Das Alcatraz Australiens
Tasmanien war ursprünglich mit dem australischen Festland verbunden und wurde erst nach der Eiszeit mit dem Ansteigen des Wasserspiegels zu einer Insel. Die tasmanische Urbevölkerung wurde demnach von den Aborigines des australischen Festlandes räumlich sowie kulturell isoliert. Bis zur europäischen Entdeckung durch den Niederländer Abel Jaszoon Tasman lebten die Tasmanier quasi wie in der Steinzeit, als Jäger und Sammler mit einfachen Stein-, Knochen- und Holzwerkzeugen sowie fehlender Technik. Im 19. Jahrhundert wurde sie jedoch von den britischen Siedlern vollständig ausgerottet, so dass deren Kultur und Sprache mit ihnen starb. Außerdem musste die Insel im 19. Jahrhundert als eine Strafkolonie herhalten. Zwischen 1803 und 1853 wurden ungefähr 75.000 sowohl männliche und weibliche als auch kindliche Straftäter nach Tasmanien gebracht, welche hauptsächlich zur Kohleförderung und zum Straßen- sowie Brückenbau eingesetzt wurden. Deren Handarbeit kann heute noch in Form der Richmond Bridge, der ältesten Brücke Australiens, und der Red Bridge besichtigt werden.
Kulturelle Sehenswürdigkeiten - Auf den Spuren ehemaliger Sträflinge
Hobart, die Hauptstadt Tasmaniens, ist unter Australienreisenden ein echter Geheimtipp. Die zweitälteste Stadt des Kontinents gelangte 2013 unter die Top 10 der sehenswertesten Orte des Reiseverlages Loneley Planet und besticht vor allem mit ihrem Altstadtviertel Battery Point, den zahlreichen Sandsteinlagerhäusern und den Kunstmuseen Mona (Museum of Old and New Art) sowie TMAG (Tasmanian Museum and Art Gallary). Die zweitgrößte Stadt der Insel, Launceston, ist mit ihren viktorianischen Gebäuden ebenfalls einen Besuch wert. Tasmaniens Hauptattraktion ist jedoch die historische Sträflingsstadt Port Arthur. Diese fungierte im 19. Jahrhundert als Gefängnis für britische Straftäter, welche nicht nur Schwerverbrecher, sondern zum Teil auch Kinder waren. Aufgrund der geografischen Lage war eine Flucht letztendlich unmöglich, weshalb Port Arthur als eines der sichersten Strafanstalten seiner Zeit galt. Obwohl die geschichtsträchtige Stätte nur noch in Form von Ruinen und einigen Cottages zu bewundern ist, hat sie nicht im Geringsten an Faszination verloren. Viele Besucher werden von der geheimnisvollen Stimmung der ehemaligen Strafvollzugsanstalt auf den ersten Blick gefangen genommen. Das ehemalige Gefängnisgelände kann im Rahmen mehrerer Touren (z. B. einer Ghost Tour) erkundet werden.
Erleben - Kunsttreiben und Kulinarik in Hobart
Um das kulturelle und lebendige Treiben der Insel kennenzulernen ist in jedem Falle die Hauptstadt Hobart eine passende Adresse. Der dynamische Hafen und der Wochenmarkt am Salamanca Place bieten eine rege, kreative und bunte Stimmung vor georgianischen Lagerhäusern. Viele einheimische Maler und Kunstdesigner präsentieren und fertigen hier ihre Ware, welche nicht nur auf dem Marktplatz, sondern auch in deren Studios oder Galerien bestaunt werden können. Regionale Speisen kann man anschließend in einem der zahlreichen Restaurants und Cafés am Hafen verköstigen. Insbesondere Meeresfrüchte, frisch gefangener Fisch, Langusten und Austern werden häufig bestellt. Dazu wird nicht selten ein Glas einheimischer Wein (z. B. Pinot Noir) gereicht.
Aktivitäten - Wandern durch die tasmanische Landschaft
In Tasmanien kann ganz entspannt der Müllers Lust nachgegangen werden. Insgesamt gibt es auf der Insel über 2000 Kilometer an ausgeschilderten Wanderpfaden, die an ursprünglichen Landschaften und atemberaubenden Naturdenkmälern vorbeiführen. An den Küsten des Eilandes kommen zudem Wassersportler auf ihre Kosten. Baden, Schwimmen, Segeln, Surfen, Tauchen oder eine Bootstour zur Wal- und Delphinbeobachtung sind häufige Freizeitaktivitäten nahe der tasmanischen Küste.
Informationen
In Tasmanien herrschen das ganze Jahr über gemäßigte Temperaturen. Von daher kann die Insel auch zu jeder Jahreszeit bereist werden. Jedoch sollte man das wechselhafte Wetter, hervorgerufen durch die Strömungen der Westwindzone, nicht außer Acht lassen. Am besten erreicht man Tasmanien über das australische Festland, zum Beispiel Melbourne. Der Flughafen in Hobart wird international lediglich von Neuseeland aus angeflogen.
Eine Reise nach Tasmanien ist vor allem für all diejenigen interessant, die Australien von einer etwas anderen Seite kennenlernen möchten. Aufgrund der geografischen Isolation hat die Insel zum Teil ihre eigenen Pflanzen und Tiere, welche sich hervorragend bei einem Tagesausflug durch die einzigartigen Landschaften und Nationalparks bewundern lassen.