Kimberley - Die Faszination der Natur

Kimberley ist eine Region des australischen Bundesstaates West Australia. Das 424.517 km² große Gebiet wird vom Indischen Ozean, durch den Timorsee, die Tanami- und Great Sandy Desert sowie durch das Northern Territory begrenzt. Allgemein unterteilt man die Region in drei Bereiche (nördliche Kimberley, westliche Kimberley, östliche Kimberley), die umgangssprachlich auch die "Kimberleys" genannt werden. Das Klima der Gegend ist ein tropisches Monsunklima, welches in eine Regen- (Oktober bis November) und Trockenzeit (April bis September) unterteilt wird. Das Landesinnere zählt mit ca. 40 °C im Sommer und knapp 30 °C im Winter sowohl zu den heißesten Regionen Australiens als auch der gesamten Südhalbkugel.

Die abwechslungsreiche Landschaft der Kimberleys besteht unter anderem aus Steppen, Wüsten, weitläufigen Sandebenen, eindrucksvollen Wasserfällen, Steilklippen, tiefe Schluchten und weißen Sandstränden. Der australische Affenbrotbaum Boab (Adansonia gregorii), vorzufinden in der lokalen Savannenlandschaft, ist mittlerweile zu einem Symbol der Region geworden. Im Norden dominieren das Kimberley-Plateau sowie das Mitchell Plateau mit Eukalyptusbäumen, Akazien und Sandsteinschluchten die Natur. Weiter südlich trifft man zum einen auf Palmen und Farne, zum anderen auf die Wüstenlandschaft der Tanami und Great Sandy Desert. Im Westen überwiegen Buschland sowie Sandebenen, während im Osten der Süßwassersee Lake Argyle und der Ord River zu finden sind. Ein Highlight der Region und Weltnaturerbe der UNESCO ist der Purnululu Nationalpark mit der einzigartigen Felsformation Bungle Bungle. Diese ragt bis zu 300 Meter gen Himmel und bietet mit ihren orange-schwarz gestreiften sowie Bienenkorb-ähnlichen Kuppeln ein atemberaubendes Naturspektakel. Die regionale Fauna wartet beispielsweise mit mehreren Krokodilarten, Kängurus, Wallabys, Sumpfvögeln und Flughunden auf.

Die ersten europäischen Siedler ließen sich im 19. Jahrhundert in der Region Kimberley nieder, die vom Pionier Alexander Forrest nach dem Earl of Kimberley benannt wurde. Doch bereits tausende Jahre zuvor wurden die Kimberleys von den australischen Urvolk besiedelt. Allgemein ist Kimberley eine der von den Aborigines am frühsten besiedelten Regionen Australiens. Die Ureinwohner kamen vor über 40.000 Jahren aus Indonesien auf dem roten Kontinent an. Die Bradshaw Paintings (Gyorn Gyorn), einer der ältesten Felszeichnungen der Welt, sind eines ihrer kostbaren Erbstücke. Aber auch heute noch bewohnen verschiedene Aboriginal-Stämme (Bunuba, Djaru, Kija, Bardin, Wunambal, Worara) das Gebiet. Insgesamt sind ca. die Hälfte der lokalen Bevölkerung Aborigines. Deren einzigartige Kunst kann man unter anderem in den Ureinwohner-Gemeinden und in den Kunstgalerien von Broome, Kununurra und Derby bestaunen.

In der Region Kimberley kann man hervorragend die Ruhe und Gelassenheit des australischen Outbacks erleben, zum Beispiel während eines Road-Trips auf der Gibb River Road. Die einzigartige Outback-Straße führt von Derby nach Wyndham auf 660 Kilometer vorbei an atemberaubenden Gebirgszügen, eindrucksvollen Wasserfällen, Aborigine-Gemeinden und weitläufigen Rinderfarmen. Letztere sind nicht nur einen Tagesausflug, sondern einen ganzen Urlaub wert. Die riesigen Landsitze bieten in Form von Farmaufenthalten die Möglichkeit mehr über das Leben im Outback sowie auf einer australischen Rinderfarm zu erfahren. Dabei können beispielsweise Viehtreiber bei ihrer Arbeit beobachtet, Tiere gefüttert, Kühe gemolken, das umliegende Buschland erkundet sowie regionalen Geschichten am Lagerfeuer gelauscht werden.

Die Region der Kimberleys eröffnet unzählige Möglichkeiten seinen Urlaub aktiv zu gestalten. Am 22 Kilometer langen Sandstrand von Cable Beach kann unter anderem ein Kamelausritt unternommen werden und die Felsformationen des Purnululu Nationalpark laden zu einer einzigartigen Wanderung und einem Campingausflug ein. Aus einer anderen eindrucksvollen Perspektive erlebt man die Bienenkörbe zudem bei einem Hubschrauberrundflug. Ebenso lohnt es sich den Lake Argyle aus der Vogelperspektive heraus zu bewundern. Die dort lebenden Süßwasserkrokodile und Sumpfvögel können hingegen während einer Bootsfahrt bestaunt werden. Für Kanufahrer bietet der Lake Kununurra ein Paradies und Wassersportler kommen an der herrlichen Küste auf ihre Kosten. Baden, Surfen, Schnorcheln oder einfach nur Angeln sind nur einige der zahlreichen Freizeitmöglichkeiten in und am Wasser.

Die Hauptverbindungsstraße der Gegend ist der Great Northern Highway, der in einem langen Bogen durch die Region bis nach Wyndham verläuft. Eine weitere beliebte Hauptverkehrsroute ist die Gibb River Road, die zu einem einmaligen Road-Trip verführt. Die beste Reisezeit für die Kimberleys ist die Trockenzeit von Mai bis Oktober. Sonnige, warme Tage und kühle Abende überwiegen, während es in der Regenzeit (Oktober bis März) häufig zu monsunartigen Regenfällen sowie einer hohen Luftfeuchtigkeit kommen kann. Insbesondere die nicht asphaltierten Straßen sind in dieser Periode oft überschwemmt und nicht befahrbar.