Mauritius
Afrikas Inselreich im Indischen Ozean
Mauritius - Afrikas Inselreich im Indischen Ozean
1700 Kilometer liegen die Inseln von Mauritius vom afrikanischen Festland entfernt. Kein Wunder also, dass dieses herrliche Inselparadies erst so spät entdeckt wurde. Doch seit dem hat Mauritius kaum etwas von seinem Inselcharme verloren. Farbenfrohes Vulkangestein und lebensfrohe Menschen machen das Eiland auch für Besucher immer interessanter.
Geografie - Der entlegene Inselstaat
Mauritius ist ein Inselstaat im Indischen Ozean und bildet mit La Réunion und Rodrigues die Gruppe der Maskarenen. Die Hauptinsel liegt ungefähr 870 Kilometer von Madagaskar und 1700 Kilometer vom Festland Afrika entfernt. Der Staat selbst besteht aus zwei größeren Inseln, eine davon heißt ebenfalls Mauritius und ist der Sitz der Hauptstadt Port Louis. Die zweite große Insel ist Rodrigues und liegt mit 600 Kilometern sehr weit von Mauritius entfernt. Dazu kommen mehrere kleinere Inseln, die teilweise unbewohnt sind. Zu nennen wären Amber Island, Gunner's Coin und Round Island. Die Hauptinsel wird in neun Bezirke gegliedert. Touristisch interessant sind vor allem Black River, Grand Port, Pamplemousses, Moka, Riviere du Rempart und natürlich Port Louis. Das Klima ist deutlich tropisch geprägt. Der wärmste Monat ist mit 26 °C der Februar. Am kühlsten wird es im August bei immer noch angenehmen 20 °C im Durchschnitt. Wer seine Mauritiusreise plant, sollte die Zyklonsaison von November bis Mai beachten.
Natur - Riff- und Vulkaninseln
Die Hauptinsel Mauritius ist eine Vulkaninsel und auch ihre bemerkenswertesten Sehenswürdigkeiten wie die farbenfrohen Siebenfarbige Erde lassen sich auf den vulkanischen Ursprung der Insel zurückführen. Die einst ausgedehnten Waldbestände wichen mit der Zeit immer mehr den Zuckerrohrfeldern und Kaffeeplantagen. Die letzten noch ursprünglichen Waldgebiete gibt es nur noch im Nationalpark. Zu den endemischen Tierarten zählen verschiedene Fledermausarten und Riesenschildkröten. Daneben gibt es auf der Insel auch Wildschweine und Hirsche. Das Wappentier, der Dodo, ist bereits 1690 ausgestorben. Die Landschaft im Landesinneren ist geprägt von zerklüfteten Vulkanschluchten und der Black-River-Bergkette. Die höchste Erhebung ist der Gipfel Piton de la Petite Rivière Noire (828 m). An der Küste sind vor allem die weißen Sand- und Tropenstrände hervorzuheben - ein Paradies für Badenixen und Sonnenanbeter. Anders als die Hauptinsel sind viele der kleineren Inseln nicht vulkanischen Ursprungs, sondern aus großen Korallenriffen entstanden. Vor allem in diesen Gebieten sind die Fischbestände sehr arten- und zahlreich. Auch Delfine und Wale lassen sich hier gerne blicken.
Natürliche Sehenswürdigkeiten - Einzigartige Naturphänomene
Zwei der außergewöhnlichsten Naturhöhepunkte der Insel befinden sich in der Region um Chamarel. Die Rede ist von dem eindrucksvollen Chamarel-Wasserfall, der über eine steile Felskante 100 Meter in die Tiefe fällt. Wer sich dieses Schauspiel aus der Nähe anschauen möchte, sollte an einer Wasserfalltour mit einem erfahrenen Guide teilnehmen. Nicht weit davon entfernt liegt bereits das Highlight von Mauritius - die Siebenfarbige Erde. Violett und blau, orange, rosa und blassgrün leuchtet die Erde des Hügellandes von Chamarel. Vor allem in den Morgen- und Abendstunden strahlen die Farben besonders deutlich. Ursache für dieses besondere Phänomen liegt im Vulkangestein der Insel. Die Einheimischen schwören darauf, dass selbst der starke Tropenregen der bunten Erde nichts anhaben kann. Anfassen können Besucher das farbenfrohe Erdreich zwar nicht, doch ganz neugierige können im Souvenirshop ein kleines Fläschchen mit einer "Sandprobe" erstehen. Neben dem Chamarel-Wasserfall ist auch der Wasserfall von Tamarin sehr beliebt. Viele Einwohner und auch Besucher gönnen sich in der Mittagshitze gern ein kühles Bad am Fuße des Wasserfalls. Viel Entspannung bietet auch die Île aux Cerfs ("Hirschinsel") mit ihren traumhaften Sandstränden und einer blauen Lagunenlandschaft. Der botanische Garten von Pamplemousses zählt zu den schönsten Gärten der ganzen Welt. Neben der nur einmal blühenden Talipot-Palme gedeihen hier auch die riesigen Wasserlilien "victoria regia" mit Seerosenblättern so groß wie Wagenräder. Natürlich sollte auf einer Mauritiusreise auch der Besuch des Vulkankraters Trou aux Cerfs nicht fehlen. Von oben bietet dieser einen herrlichen Blick über die Insel. Der wichtigste See, Grand Bassin, ist eines der bedeutendsten Heiligtümer und wichtige Pilgerstätte der Hindus. Der natürliche Kratersee ist auch bei Besuchern sehr beliebt.
Kultur - Hindutempel und Lebensfreude
Mauritius wurde erst spät zu Beginn des 16. Jahrhunderts von Portugiesen entdeckt, umso begehrter war die afrikanische Insel dann jedoch bei den mächtigen Nationen dieser Zeit. Abwechselnd regierten Niederländer, Franzosen und Briten über das schöne Inselreich. Die Unabhängigkeit erlangte das Land erst 1968. Durch seine außergewöhnliche Natur und seinen ausgebauten Tourismussektor gehört Mauritius inzwischen zu den reichsten Ländern Afrikas. Etwa zwei Drittel der Bevölkerung sind Indo-Mauritier, sie stammen also aus Indien. Weitere 27 Prozent sind Kreolen und eine kleine Minderheit stammt aus China - die Sino-Mauritier. Die präsenteste Religion ist der Hinduismus. Viele Tempel und Statuen zeugen von der Spiritualität des Volkes. Doch auch das Christentum ist im Land weit verbreitet. Die Mauritier zeichnen sich durch ihre besondere und ansteckende Lebensfreude aus. Ihre Stärken und ihren Sinn für Schönheit drücken sie zum Beispiel in Volkstänzen wie dem Sega-Tanz aus.
Kulturelle Sehenswürdigkeiten - Port Louis und Grand Baie
Wer sich für die kulturellen Höhepunkte der UNESCO interessiert, kann die Aapravasi Ghat, die ehemalige Einwanderungsgrenze in Port Louis oder die Kulturlandschaft von Le Morne bewundern. Daneben bietet die Hauptstadt Port Louis noch weitere interessante Sehenswürdigkeiten. So befindet sich in dem nach König Louis XIV. von Frankreich benannten ehemaligen Kolonialort ein bezaubernder Hafen, das Fort Adelaide und die zweitälteste Pferderennbahn der Welt. Neben der Hauptstadt sticht auch der Ort Grand Baie an der Nordküste hervor. Hier finden Urlauber herrliche Restaurants, weitläufige Einkaufsmöglichkeiten und ein aufregendes Unterhaltungsprogramm für den Abend. Die Kultur des Volkes ist auch in den zahlreichen farbenprächtigen Hindutempeln gut spürbar. Diese befinden sich nicht nur in Port Louis, sondern überall auf der Insel.
Erleben - Köstliche Inselküche im tropischen Paradies
Inder, Franzosen, Briten, Chinesen und Kreolen - sie alle haben ihre Spuren in der heute typischen Landesküche hinterlassen. Scharfe Currygerichte, Daube oder Cari genannt, schmackhaft zubereitete Flusskrebse (Camarons), die Biryani-Reispfanne und der herrlich saftige Kuchen Gâteau patate aus Süßkartoffeln machen eine Mauritiusreise auch kulinarisch besonders interessant. Dazu gibt es stets das indische Brot Naan und erfrischende Fruchtmixgetränke. Jadeschmuck, Modellschiffe und Textilien gehören zu den begehrtesten Souvenirs des Landes. Besondere Einkaufsmöglichkeiten gibt es in den Städten Port Louis, in Grand Baie oder im Textilmuseum des Floreal Square. Auch das Nachtleben findet hauptsächlich in den Städten statt. Beim Sega-Tanz in den Clubs und Diskotheken können Besucher der inseleigenen Lebensfreude ganz nahe kommen.
Aktivitäten - Tauchgänge im Riff
Bademöglichkeiten gibt es sowohl auf der Hauptinsel als auch auf den kleineren Inseln überall. Zu einem besonderen Erlebnis werden die Strandtage inmitten von Delfinen und großen Fischschwärmen. Die Riffinseln werden bei Tauchern und Schnorchlern immer beliebter, ebenso die Katamaranfahrten hinaus aufs offene Meer. Doch auch das Land hat einiges zu bieten. Ausgedehnte Wandergebiete, Skydiving, Golf und Canyoning zählen zu den beliebtesten Freizeitmöglichkeiten von Mauritius. Wer auf der Suche nach dem afrikanischen Safari-Gefühl ist, der nimmt an einer der spannenden Jeeptouren durch den Nationalpark des Landes teil.
Informationen
Mauritius liegt unterhalb des Äquators, damit sind die Jahreszeiten entgegengesetzt der Nordhalbkugel. Wer also die warmen Temperaturen besonders schätzt, sollte von Dezember bis März nach Mauritius aufbrechen. Obwohl die meisten Sehenswürdigkeiten für Touristen recht gut erschlossen sind, haben Reisende auch die Möglichkeit, mit einem Mietwagen ins Landesinnere aufzubrechen. Beachten sollten diese dabei unbedingt den Linksverkehr.
Mauritius ist ein traumhaft schönes Inselparadies vor den Toren Afrikas. Naturliebhaber und Erholungssuchende werden hier zahlreiche Möglichkeiten zum Entdecken und Entspannen finden. Daneben wird das Inselreich auch bei Hochzeitsreisenden immer beliebter.