Bermuda - Geheimnisvolle Inseln im Atlantik

Weit draußen im Atlantik liegt das britische Überseegebiet Bermuda. Die Inselgruppe besteht aus 360 einzelnen Koralleninseln, allerdings ist nur ein Bruchteil davon bewohnt. Die wichtigste und größte der Inseln ist Grand Bermuda, diese ist in neun Parishes gegliedert. In der Hauptstadt Hamilton leben ca. 1000 Bewohner. Das Klima ist subtropisch und feuchtwarm. Die Niederschläge sind das ganze Jahr über recht hoch. Am wärmsten wird es im Sommer bei 27 °C. Wirklich frisch wird es nie, der kälteste Monat ist mit 17 °C der Februar. Reisende sollten unbedingt die Hurrikane-Saison im September abwarten.

Die stark zergliederten Bermudas liegen recht isoliert inmitten des Atlantiks und bilden einen Teil der Karibikinseln. Das ganze Jahr über sind die Inseln üppig grün bewachsen. Das günstige Klima sorgt für eine ausgeprägte Landwirtschaft. Karibische Früchte, Tabak, Kartoffeln und Lilien gehören zu den häufigsten Anbauprodukten. Daneben gedeihen Hibiskus, Palmen und Gummibäume. Eine Kuriosität der Bermudas bilden die Hausschweine. Vor Jahrhunderten setzten verwegene Seefahrer die europäischen Schweine auf den Inseln aus. So wollten sie sichergehen, dass sie bei ihrer Rückkehr etwas zu Essen vorfinden würden. Der Plan ging auf, die Hausschweine vermehrten sich prächtig. Heute erinnert vor allem die Ein-Penny-Münze an die alte Geschichte. Auf dieser ist noch immer das brave Hausschwein geprägt. Zur natürlichen Artenvielfalt zählen zahlreiche Vogelarten wie der Bermuda-Sturmvogel, eine blühende Unterwasserwelt und Schildkröten.

Noch immer sind die Koralleninseln von weitläufigen Riffsystemen und einer zauberhaften Unterwasserfauna umgeben. Taucher und Schnorchler haben die Bermudas längst als ideales Ziel entdeckt. Hier befinden sich die nördlichsten Korallenriffe der Erde. Ein weiteres Highlight sind die vielen Karsthöhlen der Inseln. Besonders faszinierend sind Crystal und Leamington Cave. Mehrere Nationalparks zu Lande und zu Wasser stehen dem Besucher zur Verfügung, ebenso ein herrlicher Botanischer Garten auf der Insel Paget. Wal- und Delfinfreunde sollten ihre Reise zwischen März und April planen.

Nur 20 der 360 Inseln sind heute dauerhaft bewohnt. 55 Prozent der Bevölkerung sind Afroamerikaner und 34 Prozent Weiße, vorwiegend aus Großbritannien. Die Nähe zum Vereinigten Königreich ist in dem Überseegebiet allerorts deutlich zu spüren. Nicht nur die Sprache verrät die Zugehörigkeit, sondern auch der Umgang mit Feiertagen, Paraden, der Inselküche und der Mode. Die Bermudas sind im Grunde eine kleinere Variante des Vereinigten Königreichs - allerdings mit deutlich besserem Wetter.

Auch die größte Stadt, Hamilton, zählt nur knappe 1000 Bewohner und zeigt sich im typischen Idyll der Inselarchitektur - farbenfroh, grün und gepflegt. Sehenswert sind das Kabinettsgebäude, die Kathedrale aus dem 19. Jahrhundert in der Church Street, das Fort Hamilton und Perots Postamt. Sehr zu empfehlen ist auch die Hafenrundfahrt der Stadt. Noch idyllischer wird es im Dorf Somerset, hier können gestresste Großstädter ganz in Ruhe abschalten und die Seele baumeln lassen. Die historische Stadt St. George's wurde bereits 1612 gegründet und steht samt Festungsanlage auf der Liste des Welterbes der UNESCO. Wer sich für versunkene Schiffe und alte Wracks begeistern kann, der ist im Maritime Museum auf der Insel Ireland genau richtig. Hier erfahren Besucher auch alles über die Mythen und Legenden rund um das verwunschene Bermuda-Dreieck, in dem - so die Legenden - immer wieder Schiffe und Flugzeuge spurlos verschwinden.

Eine kulinarische Reise lohnt sich auf jeden Fall von September bis April. Dann steht jedes Jahr der köstliche und viel gerühmte Bermuda-Hummer auf den Speisekarten. Aber auch den Rest des Jahres kann Bermuda kulinarisch punkten. Fischsuppen mit Sherry und Rum verfeinert, Seeschnecken und Haigerichte lassen Feinschmeckerherzen höher schlagen. Dazu gibt es frisches Obst von den Inseln und süße Drinks wie den Rum Swizzle. Da auf den Bermudas bislang keine Mehrwertsteuer erhoben wird, lohnt es sich die Auslagen der Geschäfte genauer in Augenschein zu nehmen. Vor allem in der Frontstreet in Hamilton gibt es viele Läden zum Bummeln und Shoppen. Badebekleidung, Bermuda-Shorts und Wellnessprodukte sind hier sehr beliebt. Am Abend geht es schließlich zur Grillparty direkt am Strand. Calypsomusik und fangfrischer Fisch begleiten die entspannte Stimmung bis tief in die Nacht. Auch Abenteurer finden hier viele heimelige Ecken zum Erkunden. Besonders eindrucksvoll sind die zahlreichen Höhlensysteme am Meer oder direkt unter Wasser.

Die Bermudas bieten einsame Traumstrände so weit das Auge reicht. Badespaß, Wassersport, Tauchen und Angeln gehören hier ganz selbstverständlich zum Lebensgefühl. Das glasklare Wasser, die Sonne und die entspannten Bewohner sorgen für einen rundum gelungenen Sommerurlaub.

Touristen können auf Bermuda kein Auto mieten, denn das Autofahren ist mit Rücksicht auf die Umwelt nur den Einheimischen vorbehalten. Da das Tempolimit jedoch überall bei 35 km/h liegt, dürfte es nicht schwierig sein, mit dem Fahrrad, Bussen oder Taxis schneller am Ziel zu sein. Mit den Fähren können die zahlreichen Bermuda-Inseln besucht werden. Zudem sind die Bermudas der Heimathafen für viele Kreuzfahrtschiffe und Luxusyachten.