Curaçao - Farbenfrohe Inselidylle

Curaçao ist neben Aruba und Bonaire eine der ABC-Inseln und liegt etwa 60 Kilometer vor der Küste von Venezuela. Die Karibikinsel ist seit dem 10.10.2010 ein autonomes Land im Königreich der Niederlande. Zuvor gehörte sie zu den Niederländischen Antillen. Curaçao hat eine Fläche von 444 km² und beheimatet rund 149.800 Einwohner. Die meisten davon leben in und um die Hauptstadt Willemstad im Südwesten der Insel. Südöstlich von Curaçao liegt eine kleine unbewohnte Insel namens Klein Curaçao. Auf ihr steht lediglich ein Leuchtturm. Das Klima ist trocken. Die Temperaturen unterliegen das gesamte Jahr über keinen größeren Schwankungen. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei etwa 27 Grad. Durch den direkten Einfluss des Nordost-Passats weht ständig eine angenehme Brise über die Insel.

Landschaftlich hat die südliche Karibikinsel viel zu bieten. Die Vegetation besteht aufgrund des trockenen Klimas zwar zum Großteil nur aus Kakteen, Agaven und Dornenbüschen, jedoch überzeugen die beiden Nationalparks umso mehr. Der Christoffel Nationalpark im Nordwesten von Curaçao besticht mit einer beeindruckenden Flora und Fauna, die man sonst nirgends auf der Insel findet. Darunter sind verschiedene Arten wilder Orchideen, die Patabrua, eine Eulenart und das Curaçao White Tailed deer, eine Hirschart. Hier befindet sich mit 375 Metern auch die höchste Erhebung der Insel, der Sint-Christoffelberg, während der Rest der Insel eher flach ist. Der Shete-Boka-Nationalpark im Nordosten der Insel zeichnet sich hingegen durch seine dramatischen Steilküsten und das wilde Meer aus. Die besten Sandstrände findet man an der West- und Südküste, jedoch handelt es sich dabei nicht um lange Strände, sondern eher um idyllische Buchten, die man aber meistens für sich alleine hat. Einige sind komplett naturbelassen, andere sind für den Tourismus ausgebaut. Atemberaubende lange Sandstrände findet man hingegen auf der kleinen unbewohnten Nachbarinsel Klein Curaçao.

Schon seit etwa 6000 Jahren ist Curaçao nun besiedelt. Mit der zweiten Besiedlungswelle, um 1500 v. Chr. entstand eine höher entwickelte indianische Kultur, dessen Spuren man heute anhand von Zeichnungen in den Hato-Höhlen nachvollziehen kann. Im Laufe der Zeit stand Curaçao unter spanischer, niederländischer, britischer und schließlich wieder niederländischer Herrschaft. Zur Kolonialzeit wurden auf Curaçao Baumwollplantagen von afrikanischen Sklaven betrieben, bis die Niederländer die Sklaverei 1863 endlich abschafften. Obwohl die Bevölkerung heute aus einer Vielzahl von Ethnizitäten besteht, stammen die meisten Einwohner von den ehemaligen afrikanischen Sklaven ab. Ein kleiner Anteil ist tatsächlich niederländischer Abstammung oder stammt von den Arawak-Indianern ab. Die Amtssprache ist Niederländisch, jedoch ist auch das Papiamentu, eine im 17. Jahrhundert auf Curaçao entstandene Kreolsprache weit verbreitet. Es gibt mehrere Kunstgalerien, die die farbenfrohe Kunst der Insulaner ausstellen. Sehr farbenfroh ist jedoch auch der berühmte Straßenzug mit Häusern im Kolonialstil in Willemstad, den man wunderbar von der Ponton-Brücke (Königin-Emma-Brücke) bestaunen kann. Insgesamt weist die Stadt rund 750 bonbonfarbene Häuser auf, die von der UNESCO in die Liste der Weltkulturerben aufgenommen wurden. Eine besondere Attraktion sind zudem die ehemaligen Plantagenhäuser, die Landhuis genannt werden. Viele von ihnen sind stark verfallen, einige sind jedoch gepflegt und gut erhalten. Sie dienen als Museum oder Restaurant. Weitere Sehenswürdigkeiten sind unter anderem die Curaçao Winery, das Curaçao Sea Aquarium, das Fort Amsterdam und die Beekenburg Festung.

Curaçao hat seinen Besuchern allerhand zu bieten. Lassen Sie sich in einem der vielen Spas oder Schönheitssalons verwöhnen oder gehen sie in den zahlreichen Casinos dem Glücksspiel nach. Das Nachleben ist in Willemstad recht gut ausgeprägt und auch die Einkaufsmöglichkeiten sind sehr gut. Markennamen wie Tommy Hilfiger, Ralph Lauren, Guess, Citizen, Seiko und noch mehr bekommt man auf Curaçao wesentlich billiger als in Europa. Beliebte Souvenirs sind unter anderem der Likör Curaçao, handgearbeitete Puppen, Holzschuhe und Keramik mit Abbildungen historischer Häuser. Das Einführen von Schmuck mit schwarzen Korallen ist in Deutschland verboten. Des Weiteren kann man auf Curaçao hervorragend essen. Zu den kulinarischen Spezialitäten gehören mitunter Keshi Yena, Funchi, Sopi de bananas und Callalou Soup. Aus den hier wachsenden Schalen der Bitterorangen wird der Likör Curaçao hergestellt. Die Likörfabrik kann man besichtigen und dort auch gleich die verschiedenen Mischungen (Kaffee, Schokolade, Rum) verköstigen. Mit dem Blue Curaçao aus Deutschland ist dieser Likör jedoch nicht zu vergleichen. Ein Highlight ist die Dolphin Academy, in der man alles über die Meeressäuger erfährt und sogar mit ihnen Schwimmen oder Tauchen kann.

Mit seinen spektakulären Korallenriffen und den vielen bunten Fischen ist Curaçao ein echtes Tauch- und Schnorchelparadies. Das Meer bietet sich aber auch hervorragend für andere Wassersportarten wie Segeln, Surfen, Windsurfen, Kitesurfen sowie Kajak oder Boot fahren an. Ebenso beliebt ist das Hochseefischen. Die wunderschönen Strände laden zum Baden, Sonnen und Entspannen ein. An Land bieten die beiden Nationalparks fantastische Wanderrouten mit atemberaubenden Ausblicken an. Aber auch Fahrrad- oder Mountainbikestrecken sind ausreichend vorhanden. Des Weiteren lässt sich die Insel sehr gut bei einem gemütlichen Ausritt erkunden oder aber mit dem Quad, für all diejenigen, die auf der Suche nach mehr Nervenkitzel sind. Liebhaber des Golfsports werden von den beiden Golfplätzen und ihrer paradiesischen Atmosphäre mehr als begeistert sein.

Nach Curaçao gibt es Direktverbindungen ab Düsseldorf beziehungsweise Amsterdam in Europa. Für die Einreise benötigt man einen für die Dauer des Aufenthaltes gültigen Reisepass sowie ein Touristenvisum. Das Visum wird während des Fluges ausgehändigt und muss ausgefüllt werden. Es ist 90 Tage gültig. Des Weiteren ist die Anreise mit dem Kreuzfahrtschiff äußerst beliebt, vor allem während der Wintermonate. Curaçao befindet sich außerhalb der Hurricane Zone, deshalb kann die Insel das gesamte Jahr über problemlos bereist werden.