Molise
Ursprüngliches Landleben
Molise – Ursprüngliches Landleben
Molise ist eine Region, welche ihre Ursprünglichkeit bewahrt hat und durch ihren ländlich-rustikalem Charme sowie der sauberen, unberührten Natur die Menschen begeistert. Mit geschichtsträchtigen Kulturstätten sowie bäuerlichen Traditionen ist die Gegend eine der bodenständigsten in Italien.
Geografie - Die zweitkleinste Region Italiens
Molise ist eine Region im Süden Mittelitaliens und ist mit 4438 km² und 313.341 Einwohnern die zweitkleinste Region des Landes. Als gleichzeitig jüngste Region Italiens erlangte sie ihre Unabhängigkeit erst im Jahre 1963, da sie vorher der heutigen Nachbarregion Abruzzen angehörte. Die Geografie von Molise wird geprägt von der 38 Kilometer langen Adriaküste und der Gebirgslandschaft des Apennin. Der höchste Berg der Region ist der 2050 Meter hohe Monte Miletto. Das Klima an den Küstenabschnitten nimmt äußerst mediterrane Züge an (milde Winter und heiße Sommer), wohingegen in den höheren Gegenden der Region in den Wintermonaten durchaus unter -5 °C und Schneefall eintreten können.
Natur - Die sauberste Landschaft Europas
Die Landschaft der Region lässt sich in Alto Molise (bergige Gegend) und Basso Molise (flache Gegend) unterteilen. Letztere bietet mit ihren sanften Hügeln, den malerischen Weinbergen und traumhaften Küstenabschnitten Entspannung und Erholung. Die langen und herrlichen sowie nicht überlaufenen Sandstrände der Küstenorte Termoli und Campomarino sind für ihre gute Wasserqualität bekannt und wurden mit der Blauen Fahne ausgezeichnet. Weiter hinein ins Landesinnere, in der Alto Molise, stößt man hingegen auf Berge, Schluchten und Wälder, welche zum großen Teil unberührt sind und als Europas sauberste Landschaft gelten. Der Nationalpark Abruzzen-Latium-Molise, das Flusstal des Volturno mit dem Lago di Castel San Vincenzo und die Naturschutzgebiete L'Oasi naturale di Guardiaregia sowie L'Oasi di Bosco Casale sind Teil der von der UNESCO ausgezeichneten Biosphärenlandschaft.
Kultur - Bäuerliche Traditionen einer "kleinen alten Welt"
Die lange und wechselseitige, zum Teil mit Abruzzen übereinstimmende, Historie ist unverkennbar an den Sehenswürdigkeiten der Region auszumachen. Uralte Schlösser und Burgen, Klöster, Kathedralen, Kirchen, kleine Bergdörfer sowie archäologische Ausgrabungen zeugen von der Geschichte und bäuerlichen Kultur der Gegend. Alte Traditionen und Handwerke, die in anderen Teilen des Landes längst vergessen wurden, leben hier weiter, weshalb Molise auch als "kleine alte Welt" betitelt wird. In den Ortschaften Agnone und Scapoli beispielsweise werden noch Kirchenglocken (in einer fast 1000 Jahre alten Gießerei, Pontificia Fonderia Marinelli) bzw. Zampogne, eine Art italienischer Dudelsack, hergestellt. Eine weitere traditionelle Besonderheit und Zeugnis einer antiken Kultur sind die Tratturi, Landwege, die Teil eines 2500 Jahre alten Wegenetzes sind, das von den Schäfern und ihren Herden gebraucht wurde. Im Parco dei Tratturi del Molise kann auf diesen uralten Pfaden durch die unberührte Natur gewandert und in die Vergangenheit der Region eingetaucht werden. Die Ruinen des Klosters San Vincenzo al Volturno, die zweitälteste Benediktinerabtei Italiens, das Schloss Manforte in Campobasso, das Castello Svevo und der romanische Dom in Termoli oder die Wallfahrtskirche in Castelpetroso sind ebenfalls beliebte Anlaufstellen für einen Ausflug in die Geschichte Molises. Aber auch die verbreiteten archäologischen Ausgrabungen wie in Pietrabbondante, Isernia, Sepino oder Larino belegen die Jahrhunderte alte Kultur der Region.
Erleben - Ländlicher Charme
In Molise ist die Küche, gemäß der Kultur der Bauern und Hirten, eher rustikal und ländlich geprägt. Da Ackerbau und Viehzucht Hauptbestandteil der Wirtschaft sind, sind Produkte aus Schafs- oder Ziegenmilch, selbstgemachte Pasta, frisches Gemüse, Gewürze sowie Fleischwaren ein häufiger Bestandteil molisischer Gerichte. Die regionalen Waren wie Provolone (ein italienischer Hartkäse mit geschützter Herkunftsbezeichnung), Büffelmozzarella, getrocknete oder geräucherte Wurst aus Rionero Sannitico und scharfe Salami aus Montenero di Bisaccia sind demnach ein schönes Mitbringsel für die Daheimgebliebenen. Ein weiterer Bestandteil der ländlichen Kultur sind die zahlreichen Dorffeste und traditionellen Veranstaltungen in Molise wie das internationale Dudelsackfestival in Scapoli, das Trüffelfest in San Pietro Avellana, der Trachtenumzug in Agnono sowie die Pezzetta (eine Art Lammschlachtfest) in Capracotta.
Aktivitäten - Vielseitige Freizeitmöglichkeiten
Die Region Molise bietet dem Reisenden zahlreiche Freizeitaktivitäten. Naturliebhaber können auf unzähligen Wanderwegen, Trekkingpfaden sowie den historischen Tratturi eine Wanderung, Ausritte, Fahrad- oder Mountainbiketouren unternehmen. Auch in den Wäldern und Schluchten des Nationalparks Abruzzen-Latium-Molise kann der Wanderlust nachgegangen werden. An der Küste sind an den nicht allzu überlaufenen Stränden von Termoli oder Campomarino Wassersportarten wie Surfen, Tauchen, Schwimmen, Kanufahren, Segeln oder Parasailing möglich. In den Gipfeln des Apennin, in den Wintersportgebieten Campitelle Matese und Caprocotta, können hingegen die Pisten unsicher gemacht werden.
Informationen
Da es im Herbst die meisten Regentage in der Region gibt, ist ein Urlaub in dieser Zeit, zumindest im Hinterland, nur bedingt zu empfehlen. An den Küsten hingegen gibt es auch im Herbst mehr Sonnenstunden, so dass ein Badeurlaub in den Herbstmonaten durchaus schön sein kann. Auch im Frühling ist Molise für einen Strandurlaub sehr gut geeignet. Überhaupt favorisieren im Herbst und im Frühling viele der Touristen die Region, da das Wetter noch bzw. schon warm, aber nicht zu heiß ist.
Eine Reise in die ursprüngliche Region verspricht Entspannung, Erholung und kulturgeschichtliche Eindrücke. Ein Urlaub in Molise ist daher für all diejenigen geeignet, die die Ruhe und das Landleben Italiens genießen und zu sich selbst finden wollen.