Thessalien - Malerische Felsen und faszinierende Klöster

Thessalien (auch Thessalia) ist eine Region im Zentrum von Griechenland. Im Norden grenzt die Region an Makedonien, im Süden an Mittelgriechenland und im Westen an Epirus. Im Osten ist die Region durch das Ägäische Meer begrenzt. Thessalien ist mit einer Fläche von 14.036 km² und einer Bevölkerung von rund 733.000 Einwohnern eine der größten und bevölkerungsreichsten Regionen des Landes. Der Hauptort ist die Stadt Larissa. Politisch ist Thessalien in 4 Regionen geteilt: Larissa, Magnisia, Trikala und Karditsa. Des Weiteren gehören noch einige Inseln der nördlichen Sporaden zu Thessalien, wie Skopelos und Skiathos. Das Klima ist überwiegend kontinental, außer im Gebirge von Pelion, wo ein mediterranes Klima vorherrscht. Die Winter sind zumeist sehr kalt, während die Sommer sehr heiß sind. Bedeutend sind auch die regelmäßigen Regenstürme im Sommer in der thessalischen Ebene, die dazu beitragen, dass diese sehr fruchtbar ist. Die Region wird daher auch der "Brotkorb Griechenlands" genannt.

Thessalien zeichnet sich durch eine vielfältige und wunderschöne Landschaft aus. Es gibt imposante Berge, eine riesige weite grüne Ebene, dichte Wälder, wunderschöne Strände entlang der gesamten Küstenlinie und große Flüsse. Die thessalische Ebene ist die größte in Griechenland und besteht aus dem Tiefland von Larissa sowie dem Tiefland von Trikala. Diese fruchtbare Ebene ist von den Bergen Pindos, Olymp, Pelion (auch Pilio), Othris, Ossa sowie Agrafa umgeben. Die bedeutendsten Flüsse der Region sind der Titarisios und der Pinios. Letzterer ist einer der längsten Flüsse des Landes und zieht sich durch die gesamte Region, bis er schließlich durch eine enge Schlucht, das Tempi-Tal, bis in die Ägäis fließt. Er ist verantwortlich für die Entstehung der thessalischen Ebene. In jener wird intensiv Landwirtschaft betrieben. Dabei ist eines der wichtigsten Erzeugnisse die Baumwolle. Die üppigen Wälder, die Thessalien bedecken, bestehen vorwiegend aus Pinien- und Kastanienbäumen. In der Region Trikala befindet sich zudem das weltbekannte Meteora-Gebirge, ein Gebiet in dem unzählige Felsen steil in die Höhe ragen. Einen ebenso imposanten Anblick bietet der Plastiras-Stausee bei Karditsa, in dessen Hintergrund sich die majestätische Kulisse des Agrafa-Gebirges erhebt.

Thessalien ist eng mit der mythologischen Vergangenheit des Landes verbunden. Die Region liegt zu Füßen des Olymp, dem Sitz der griechischen Götter, und ist Heimat der Zentauren. Auch Jason und die Argonauten sollen der Legende nach ihre Suche nach dem Goldenen Vlies dort begonnen haben. In Trikala, am Westende der thessalischen Ebene, wo das Pindos-Gebirge in die Höhe ragt, hat die Natur ein einzigartiges Phänomen geschaffen. Dies wurde von byzantinischen Mönchen als der perfekte Ort für ihre Klosterrepublik befunden. Seit nunmehr 600 Jahren stehen auf den steil abfallenden Felsen vierundzwanzig Klöster, die Meteora-Klöster, welche Pilger und Besucher gleichermaßen in ihren Bann ziehen. Besonders sehenswert ist in dieser Region auch die hübsche Stadt Kalambaka unterhalb der majestätischen Felsen. Das Archäologische Museum der Hafenstadt Volos zählt wegen seiner vorgeschichtlichen Funde zu den interessantesten des Landes. Die Region Karditsa hat ebenfalls viele archäologische Sehenswürdigkeiten zu bieten, wie die Heilbäder von Smokovo und Kaitsa sowie ein mykenisches Kuppelgrab bei Georgiko. Auch in der Hauptstadt Larissa gibt es viele Ausgrabungsstellen, die eine Besiedlung bis in die Altsteinzeit zurück bezeugen. Bei einem Stadtbummel sollte man sich die mittelalterlichen Befestigungsanlagen, den Alkazar-Park und das antike Theater anschauen. Im Archäologischen Museum gibt es hochinteressante altsteinzeitliche und archaische Funde. Berühmt für ihre umfangreiche Gemäldesammlung ist auch die Städtische Pinakothek.

Thessalien ist besonders für Naturliebhaber geeignet. Die vielfältigen Landschaften warten nur darauf erkundet zu werden und mit ihrer Schönheit zu beeindrucken. Aber auch die Städte haben vieles zu bieten. Volos ist beispielsweise eine heitere, lebendige Stadt mit großzügiger Straßenführung und breiten Boulevards. Vor allem die Uferpromenade ist noch immer ein beliebter Treffpunkt bei Einheimischen und Fremden zugleich. Dort gibt es viele Eiscafés, Restaurants und Cafeterien. Auch Tavernen findet man zur Genüge, in denen man die typisch griechische Küche genießen kann. Dazu gibt es natürlich Ouzo oder Wein, denn aus Thessalien kommen einige der besten Weine Griechenlands. Das Nachtleben findet in dieser Region hauptsächlich in den Tavernen statt.

Das malerische Örtchen Stomio mit dem sanft ins Meer abfallenden Strand sowie die Stadt Agiokampos mit dem endlos weiten Sandstrand sorgen für einen unvergesslichen Badeurlaub in idyllischer Atmosphäre. Ebenso schön sind die Strände der beiden Sporanden-Inseln Skopelos und Skiathos. In der Region Trikala gibt es eine gut asphaltierte Straße die sich zwischen den Meteora-Klöstern hindurchzieht. Die Klöster sind etwa 21 Kilometer von Kalambaka entfernt. Von den ehemals vierundzwanzig Klöstern sind heute nur noch fünf bewohnt: das Große Meteoron, das Varlaam- und das Agia Triada-Kloster, das Agios Stefanos- sowie das Roussanou-Kloster. Die atemberaubenden Landschaften können mit dem Fahrrad oder zu Fuß erforscht werden. Des Weiteren kann man in der Region Bogenschießen, Kajak fahren, Canyoning, Felsen-Klettern, Wandern, Segeln sowie Tauchen.

Thessalien erreicht man per Flugzeug, entweder über die internationalen Flughäfen in Athen (ATH) und Thessaloniki (SKG) oder über den Flughafen Nea Anchialos (VOL) bei Volos am Pagasäischen Golf. In Volos befindet sich zudem einer der bedeutendsten Häfen von Griechenland, über den man mit der Fähre anreisen kann. Ab Athen oder Thessaloniki kann man über die gut ausgebaute Autobahn A1 mit einem Mietwagen zu seinem Ziel in Thessalien gelangen.