Kos - Auf den Spuren des Hippokrates

Kos ist eine griechische Insel und liegt im Ägäischen Meer nahe des türkischen Festlands. Sie gehört zur Inselgruppe der Dodekanes. Die kürzeste Entfernung zum Festland beträgt etwa 5 Kilometer. Die Insel ist recht klein und hat lediglich eine Länge von 41 Kilometern sowie eine Breite von 8 Kilometern. Die Gesamtfläche beträgt in etwa 287,2 km². Es leben rund 31.000 Einwohner auf der Insel, von denen etwa die Hälfte in der gleichnamigen Hauptstadt Kos wohnt. Dort befindet sich auch der Haupthafen der Insel, der Mandraki. Es herrscht ein mediterranes Klima auf Kos mit heißen trockenen Sommern und milden regnerischen Wintern. In den Sommermonaten können die Temperaturen auf bis zu 40 °C ansteigen.

Entlang der Südküste zieht sich die einzige Gebirgskette der Insel, das Dikeos-Massiv (846 m). Nach Norden hin flacht die Landschaft stark ab und geht in eine fruchtbare, landwirtschaftlich genutzte Ebene über. Es werden hauptsächlich Gemüse und Getreide sowie Feigen, Mandeln, Trauben und Oliven angebaut. Am schönsten ist die Insel im Frühling, wenn sie mit einem Meer aus Wildblumen (Anemonen, Alpenveilchen, Geranien und Krokusse) überzogen ist. Sie ist ein wichtiger Lebensraum für viele Zugvögel sowie für zahlreiche Amphibien, Wirbellose und Fische. Die Insel besitzt zehn Feuchtgebiete, von denen acht natürlichen Ursprungs sind und zwei künstlich angelegt wurden. Es gibt viele Quellen, von denen einige sogar als Heilquellen bezeichnet werden. Bestes Beispiel dafür ist die Embros-Therme. Auch an schönen Stränden mangelt es auf Kos nicht. Darunter sind die Strände Agios Stefanos, Mastichari, Lambi, Tigaki, Agios Fokas, Paradeisos und Marmari, um nur einige zu nennen. Die Schildkröte Caretta caretta legt an ausgewählten sicheren Stränden ihre Eier ab. Nahe des Flughafens befindet sich ein Pfauenwald, in dem man zahlreiche Pfauen bewundern kann.

Kos war im Laufe der Geschichte vielfach besetzt, mitunter von den Persern, den Römern und den Osmanen. Die bedeutendste antike Kulturstätte auf Kos sind die Überreste des Asklepieion, einem antiken griechischen Sanatorium, das nach dem Gott der Heilkunst Asklepios benannt wurde. Es wurde von Hippokrates als das erste Kurbad der Antike gegründet. Direkt am Eingang der Festung von Neratzia, steht die Platane des Hippokrates - das älteste Naturdenkmal Europas, welches nach dem Begründer des medizinischen Eids benannt wurde. Zudem findet man in der Hauptstadt auch das römische Odeum, ein gut erhaltenes antikes Theater. Gleich gegenüber vom Odeum befindet sich das Hellenic Bath, eine Therme, die genau wie das Odeum frei zugänglich ist. Weitere interessante Sehenswürdigkeiten sind unter anderem die Basilika Agios Stefanos, das Kastell und die Windmühle von Antimachia, das verlassene Dorf Pyli, samt Burgruine sowie zahlreiche Ausgrabungen in Kos-Stadt. Auch die ursprüngliche Hauptstadt der Insel, Astypalea sowie das Bergdorf Zia sind einen Besuch wert. Das Archäologische Museum von Kos-Stadt bietet eine interessante Sammlung historischer Schätze.

Ein echtes Highlight auf der Insel Kos, vor allem für Reisende die Entspannung und Erholung suchen, ist die Therme von Embros. Das etwa 50 °C heiße und nach Schwefel riechende Gewässer ist eine beliebte Heilquelle, die bei regelmäßigen Bädern bei diversen Erkrankungen der Haut, Augen, Atemwege und Muskeln helfen soll. Zusätzlich soll die Quelle Symptome von Arthritis und Rheumatismus lindern. Eine echte kulinarische Köstlichkeit auf Kos sind die nach Stifadoart als Eintopf zubereiteten Tintenfische. Zwei weitere koische Spezialitäten sind zum einen in Sirup eingelegte Früchte und zum anderen der Rotkäse, ein in Rotwein gebackener Käse. Typische Speisen sind unter anderem Pittarida (Bandnudeln in Fleischsud), Katimeria (eine gerollte Käsepastete), Xismata (ein Weizenbrot mit Käse und Kräutern gebacken) und Kousafi (mit Gewürzen gekochte schwarze Rosinen). Reisende, die gerne Einkaufen, können dieser Leidenschaft vor allem in Kos-Stadt nachgehen. Es gibt zahlreiche Geschäfte, die verschiedenen Gold- und Silberschmuck, Lederwaren, Kleidung, Stickereien und Keramik anbieten. Natürlich ist auch ein gewisses Angebot für Nachtschwärmer vorhanden. So befinden sich in Kos-Stadt etliche Bars und Diskotheken, vor allem nahe des Dolphin Squares. Allerdings gibt es auch einige Bars in Kardamena und Tigaki.

Kos ist eine besonders fahrradfreundliche Insel. Dank ihrer geringen Größe kann man sie besonders gut mit dem Fahrrad erkunden. In der Hauptstadt gibt es sogar richtige Fahrradwege. Wer lieber mit dem Auto oder Roller unterwegs ist, kann auf den gut ausgebauten Straßen und Wegen die Insel näher kennenlernen. Reisende, die das Meer lieben, können an einem der schönen Strände wunderbar baden, Beachvolleyball spielen oder surfen. In den größeren Hotelanlagen werden zudem Aktivitäten wie Reiten, Tauchen und Fischen angeboten. Die Strände sowie das Dikeos-Massiv laden hingegen zum Wandern oder Spazieren ein. Ebenso beliebt ist ein Ausflug in die türkische Hafenstadt Bodrum.

Auf die Insel Kos gelangt man entweder mit dem Flugzeug über den Flughafen Kos-Hippokrates oder mit der Fähre. Es verkehrt täglich ein Schiff zur Insel Rhodos und weiteren griechischen Nachbarinseln sowie zum türkischen Hafen von Bodrum. Etwa dreimal wöchentlich gelangt man von Piräus auf dem Festland nach Kos. Eine Überfahrt dauert etwa 11 Stunden. Die Insel ist touristisch sehr erschlossen und die öffentlichen Verkehrsanbindungen sehr gut. Je nach Vorhaben unterscheidet sich die beste Reisezeit. Wer an den Strand und ans Meer will, der sollte in der Sommersaison anreisen. Wer sich mehr für die Natur und Kultur interessiert, für den eignen sich die Frühlings- oder Herbstzeit am besten.