Kiribati
Das nächste Atlantis?
Kiribati - Das nächste Atlantis?
Wer das ozeanische Inselreich Kiribati erleben möchte, der sollte sich beeilen. Durch den ansteigenden Meeresspiegel bleiben Besuchern noch geschätzte 70 Jahre, bevor die Inseln gänzlich im Meer verschwunden sein sollen. Die vergängliche Schönheit macht Kiribati vor allem für Abenteurer besonders reizvoll.
Geografie - Ein Riese unter den Zwergen
Kiribati ist ein Inselstaat im Pazifik, der sich auf eine extreme Fläche ausdehnt. Die Inseln liegen sowohl im Gebiet Mikronesiens als auch in Polynesien. Dadurch ergeben sich riesige Entfernungen zwischen den einzelnen Inseln. Flächenmäßig gehört Kiribati somit zu den größten Staaten der Erde. De facto ist Kiribati jedoch einer der kleinsten Staaten weltweit, da die Landfläche gerade einmal 811 km² umfasst. Den Löwenanteil macht mit einer Fläche von über 5,2 Millionen km² zweifellos die Wasserfläche des Pazifiks aus. Die Inseln und alles Leben darauf waren seit jeher stark von den Launen des Ozeans geprägt und beeinflusst. Die bekanntesten Inseln Kiribatis sind die Gilbert-Inseln, die Phönix-Inseln, die Linien-Inseln, die Insel Banaba (Ocean Island). Das Klima ist tropisch mit reichlich Regen im Zeitraum von November bis März. Die Temperaturen liegen bei schwülen 28 °C im jährlichen Durchschnitt.
Natur - Das vergängliche Paradies
Grüne Kokospalmen, seltene Meeresschildkröten, weiße Strände - all das bieten die malerischen Inseln von Kiribati. Und all das soll es in weniger als 70 Jahren nicht mehr geben. Die weißen Koralleninseln liegen allesamt nicht mehr als zwei Meter über dem Meeresspiegel und sind dementsprechend besonders stark gefährdet. Einige Inseln sind bereits in den Fluten versunken, in nur wenigen Jahrzehnten soll es keine einzige mehr geben. Der Präsident und die Bevölkerung sind sehr darum bemüht, die Welt auf ihr Schicksal aufmerksam zu machen. Doch der geringe Zeitraum von weniger als 100 Jahren macht es quasi unmöglich, noch Maßnahmen zu ergreifen, die Kiribati retten würden und somit scheint das Schicksal des Inselstaates längst besiegelt zu sein.
Kultur - Ein Volk im Bann des Meeres
Die sehr homogene Bevölkerung Kiribatis setzt sich zu fast 100 Prozent aus Mikronesiern zusammen. Nur ein kleiner Teil stammt aus Polynesien oder gar Europa. Die Kiribati besiedeln ihre Inseln seit 3000 Jahren und haben sie in weiten Teilen dennoch kaum verändert. Jüngste Versuche einzelne Inseln durch aufgeschüttete Landstraßen zu verbinden, sollen sogar zu einer Veränderung der Meeresströmungen geführt haben, die zur Folge hatte, dass einige Inseln im Meer versanken. Generell ist das Leben der Kiribati extrem vom Meer geprägt. Die enormen Entfernungen zwischen den Inseln machen es den Bewohnern schier unmöglich, ihr gesamtes Land kennenzulernen. Alle eint jedoch ihr Glaube und ihre Religiosität. Ein Großteil der Menschen ist christlich geprägt. Dies spiegelt sich auch in den zahlreichen Kirchen wider, die es auf allen Inseln zu entdecken gibt.
Aktivitäten - Wassersport das ganze Jahr
Wie auch alle anderen Bereiche des Lebens ist auch die Freizeit stets vom Ozean gezeichnet. Die meisten Freizeit- und Sportaktivitäten spielen sich auf, am oder unter der Wasseroberfläche ab. Wassersportarten wie Surfen, Kajakfahren oder Tauchen sind weit verbreitet. Daneben spielt der Angelsport eine entscheidende Rolle. Besonders aufregende Fischgründe gibt es rund um die Weihnachtsinsel. Hierher reisen Touristen aus der ganzen Welt, um den großen Fang zu machen.
Informationen
Eine Reise nach Kiribati sollte gut geplant und vorbereitet werden, da nicht viele Airlines dieses außergewöhnliche Ziel im Programm haben.
Kiribati ist ein einzigartiger Schauplatz für die Natur im Wandel. Die paradiesischen Inseln wirken nur auf den ersten Blick so ruhig und friedlich. Doch bei genauerem Hinsehen erkennt auch das ungeübte Augen, welch vergänglichen Schatz er gerade vor sich hat.