Jordanien
Baukünste am Toten Meer
Aktueller Hinweis: Das Auswärtige Amt rät derzeit dringend von Reisen in das syrisch-jordanische Grenzgebiet sowie den Nordosten, dem Grenzgebiet zum Irak, ab.
Jordanien - Baukünste am Toten Meer
Die Weiße Stadt Amman, das Tote Meer und die Felsenstadt Petra - Jordanien vereint gleich mehrere unverwechselbare Höhepunkte des Nahen Ostens und bietet seinen Gästen neben den Wundern des Orients auch viel Geschichte, Kultur und kulinarische Köstlichkeiten.
Geografie - Das Land am Toten Meer
Jordanien gehört geographisch betrachtet zu Vorderasien und wird von Israel, Syrien, Irak und Saudi-Arabien begrenzt. Zu einem geringen Teil bildet auch das Rote Meer im Südwesten eine natürliche Grenze. Neben seinen kulturellen Höhepunkten besticht Jordanien vor allem durch seine besondere Lage am Toten Meer. Das Land selbst ist in zwölf Gouvernements gegliedert. Die größten und wichtigsten Städte sind die Hauptstadt Amman, Zarqa und Irbid. Für Touristen und Besucher ist vor allem Aqaba am Roten Meer sehr zu empfehlen. Da Jordanien unterschiedliche Naturräume besitzt, gestalten sich auch die klimatischen Bedingungen sehr verschieden. Allgemein jedoch werden die Sommer im Wüstenstaat überall heiß und trocken, die Winter dagegen haben angenehme Temperaturen. Nur in wenigen Regionen wird es deutlich kühler und es gibt mehr Regen.
Natur - Von der Wüste ins Wasser
Jordanien hat ein breites Spektrum an interessanten und abenteuerlichen Naturräumen. Die wichtigsten drei sind das grüne und fruchtbare ostjordanische Bergland, die weiten und trockenen Wüstenebenen und der Jordangraben mit dem Toten Meer. In den Bergregionen leben wilde Bergziegen, Steinböcke oder Wildschweine doch auch Schakale und Hyänen können beobachtet werden. In den Wüsten sollten sich Besucher vor den Skorpionen in Acht nehmen. Der höchste Berg des Landes, der Jebel Rum, ist 1754 Meter hoch und ein beliebtes Revier für Kletterer. Das Land verdankt seinen Namen dem berühmten Fluss Jordan, er ist der wichtigste Fluss Jordaniens. Trotz der ausgedehnten Wüstenlandschaft, den Wadis, bestaunen Gäste immer wieder die mediterrane Flora, die in einigen Regionen üppig gedeiht. So wachsen neben Tamarisken und Akazien auch Rosmarin und Lavendel im Land des Nahen Ostens. Zudem bietet Jordanien traumhafte Strände am Roten Meer, aufregende Schluchten und Gräben im Süden und skurrile Felsformationen im ewigen Orange der Wüste.
Natürliche Sehenswürdigkeiten - Wadi Rum & Totes Meer
Das bekannteste Wüstengebiet Jordaniens ist das Wadi Rum. Touristen kommen immer wieder gerne in den Genuss, diese ganz spezielle Landschaft hautnah zu erleben. Mit dem Jeep oder Kamelen lassen sich die Wüstenpisten sehr gut erkunden. Vor allem bei Sonnenauf- und Sonnenuntergang sehen die imposanten Formen der Granitklippen und der Felsen besonders eindrucksvoll aus. Ein weiteres Highlight ist der Jebel Rum, der höchste Berg des Landes (1754 m). Obwohl der Berg vergleichsweise niedrig ist, hat er sich in der Welt einen Namen gemacht. Vor allem Kletterfreunde pilgern Jahr für Jahr zur steilen und zerklüfteten Felsspitze des Berges. Auch der Berg Nebo ist sehr zu empfehlen. Von oben haben Besucher einen herrlichen Blick auf das Tote Meer und bei guter Sicht sogar bis nach Jerusalem in Israel. Das Markenzeichen des Landes ist natürlich das Tote Meer. Dabei handelt es sich eigentlich weniger um ein Meer als um einen abflusslosen See, der aufgrund seiner hohen Verdunstung einen Salzgehalt von 27 Prozent aufweist. In keinem anderen Gewässer der Erde ist der Salz- und Mineralgehalt so hoch. Das Tote Meer ist der tiefste Punkt der Erde und vor allem deshalb berühmt, weil es schier unmöglich ist, darin unterzugehen. Der hohe Salzgehalt sorgt für den nötigen Auftrieb und gibt den Gästen ein Gefühl von Schwerelosigkeit. Hinzu kommt die heilende Wirkung des mineralhaltigen Schlamms und der salzigen Luft. Hier steht vor allem Erholung und Wellness auf dem Programm. Badespaß und Vergnügen bieten dagegen die wunderbaren Strände nahe der Palmenstadt Aqaba am Roten Meer. Die Küste ist etwa 30 Kilometer lang und bietet viele spannende Möglichkeiten für einen traumhaften Badeurlaub.
Kultur - Zauber der Hochkulturen
Jordanien ist einer der ältesten Siedlungsräume der Menschen und fasziniert seine Besucher bereits auf den ersten Blick. Kaum ein Land bietet so viel Geschichte und vereint den Zauber längst vergangener Hochkulturen, die Mythen und Legenden der Bibel und das orientalische Flair auf einem Fleck. Nur zu nennen sind die Spuren der alten Kreuzritter, die überall zu entdecken sind, grandiose Moscheen oder das geheimnisvolle Landkartenmosaik von Madabra. Jeder Ort des Landes erzählt seine eigene, uralte Geschichte und steckt voller Traditionen. Inzwischen bilden Amman und Aqaba die kulturellen Zentren des Landes. Doch auch hier wandeln Besucher auf den Spuren alter Mythen und zauberhafter Geschichten. So soll es sich bei Aqaba um die biblische Stadt Ezjon-Geber handeln, in der einst König Salomon seine Schiffe für eine mächtige Seehandelsflotte erbauen ließ. Doch auch die Römer haben dem Land ihren Stempel aufgedrückt und ein einzigartiges Erbe an Ruinen und Tempeln hinterlassen. Die Hauptattraktion schließlich ist natürlich die unnachahmliche Felsenstadt Petra - ein Ort, den man wahrhaft gesehen haben muss, um es zu glauben.
Kulturelle Sehenswürdigkeiten - Die Felsenstadt Petra
Eine ganze Stadt schlugen die Nabatäer in den Felsen und hinterließen ihrer Nachwelt somit eines der eindrucksvollsten Bauwerke der Erde - Petra. Bereits vor 5000 Jahren besaß das Volk der Nabatäer fundierte Kenntnisse über Architektur und Baukunst und so errichteten sie ihr Vermächtnis in Stein. Am eindrucksvollsten ist zweifellos das gewaltige Schatzhaus der Stadt. Dieses ist nur durch eine schmale Schlucht zu erreichen, die teilweise nicht einmal zwei Meter breit ist. Doch der Weg lohnt sich. Noch immer gibt das Gebäude Rätsel auf. Wofür wurde es gebaut? Hat dort tatsächlich jemand gelebt? Viele Fragen konnten bis heute nicht beantwortet werden und machen das Werk somit umso interessanter. Neben Petra zeigt sich auch die Hauptstadt Amman als Publikumsmagnet. Amman wird auch die Weiße Stadt genannt. Sie verdankt ihren Namen der weißen Häuser, die sich dicht an dicht drängen und keinen Zweifel an der orientalischen Gesinnung ihrer Bewohner lassen. Amman ist nicht nur das kulturelle Herz, sondern auch ein guter Ausgangspunkt zu allen sehenswerten Zielen des Landes. Wer sich für den Süden des Landes interessiert, sollte dagegen die lebendige Palmenstadt Aqaba besuchen. Diese liegt am gleichnamigen Golf von Aqaba und hat Zugang zum Roten Meer. Vor allem Badeurlauber kommen hier ganz auf ihre Kosten. Weitere Sehenswürdigkeiten wie die Kreuzritterburgen befinden sich in Kerak und Shobak. Die größten römischen Ruinen des Nahen Ostens liegen nahe der Stadt Jerash.
Erleben - Eine kulinarische Reise
Unter den Gourmets ist Jordanien noch ein Geheimtipp, doch auch Reisende kommen schnell dahinter, dass sie in Jordanien auch immer eine Reise der Sinne und Genüsse finden werden. Viele ausgezeichnete Restaurants, besondere Zutaten und exotische Gewürze sorgen für einen gelungenen Speiseplan. Natürlich dürfen hier, ganz wie es die Tradition verlangt, gefüllte Weinblätter, Kebab und Reis mit den Fingern gegessen werden. Auch der arabische Kaffee Mokka sucht seinesgleichen und wird nicht nur von den Einheimischen bevorzugt. Eine Besonderheit ist zudem das jordanische Bier Amstel. Liebhaber des Gerstensafts sollten sich diesen Genuss nicht entgehen lassen. Wer sich die spannenden Gewürzmischungen gerne für Zuhause mitnehmen möchte, der sollte einen der großen Basare, die Souks, besuchen. Neben Süßigkeiten und Gewürzen finden Besucher hier auch Schmuck aus Gold und Perlmutt, kleine Wasserpfeifen und allerhand Produkte für Schönheit und Wohlbefinden aus dem Toten Meer. Allgemein ist der Bereich Wellness sehr gut ausgebaut. Schlammkuren und die Behandlung von Hauterkrankungen sind sehr beliebt. Der enorme Salzgehalt und die Mineralien geben dem Körper das zurück, was er im aufreibenden Alltag verliert und sorgen für die nötige Entspannung. Erfrischt und munter brechen die Besucher schließlich ins Nachtleben auf. Viele Clubs und Diskotheken gibt es in Amman. Vor allem der Stadtteil Sweifieh ist sehr beliebt unter Nachtschwärmern.
Aktivitäten - Schwerelose Entspannung
Ein wenig bizarr wirkt es schon, wenn sich die Badegäste mit ihrer Zeitung oder dem Roman von ihrem Handtuch erheben und geradewegs ins Wasser marschieren. Doch dies hängt mit einem der berühmtesten Fotomotive Jordaniens zusammen: im Wasser schweben und dabei entspannt lesen. Durch den Auftrieb des Salzes treiben Menschen wie Korken auf dem Wasser. Selbst ein kurzes Nickerchen wäre möglich - so lange man sich nicht auf den Bauch dreht. Doch nicht nur das Tote Meer bietet Vergnügen. Auch am Roten Meer ganz im Süden wird den Besuchern einiges geboten. Wasserski und Windsurfen sind an der Küste vor Aqaba problemlos möglich. Taucher dagegen bewundern die umwerfende Artenvielfalt des Roten Meeres. Im Inland empfiehlt sich vor allem eine Klettertour zum Jebel Rum oder eine ausgedehnte Wüstensafari mit dem Geländewagen.
Informationen
Jordanien ist das ganze Jahr über bereisbar. Wer jedoch einen Sommerurlaub plant, sollte den Zeitraum von September bis April vorziehen, wenn das Wasser angenehme Badetemperaturen hat und nicht so extrem von der Sonne aufgeheizt wird. Arabisch ist die Amtssprache und wird überall verstanden, doch auch Englisch ist als Verkehrssprache sehr gebräuchlich und weit verbreitet.
Jordanien ist vor allem bei Abenteurern und Kulturfreunden sehr beliebt. Zudem spielen Nachhaltigkeit sowie Gesundheit und Wellness eine wichtige Rolle.