Vereinigte Arabische Emirate - Orientalischer Luxus im Wüstensand

Die Vereinigten Arabischen Emirate liegen im Südosten der Arabischen Halbinsel am Persischen Golf. Sie werden im Osten vom Oman und im Süden und Westen von Saudi-Arabien begrenzt. Das Land besteht aus sieben Scheichtümern: Abu Dhabi, Dubai und Schardscha, Adschman, Fudschschaira, Umm al-Quaiwan und Ra's al-Chaiman. Die größten und bedeutsamsten Städte sind Dubai und Abu Dhabi. Das Klima bewegt sich in den Bereichen subtropisch und tropisch. Das Wüstenklima ist sehr heiß und trocken und auch die Küsten sind heiß und schwül. Im ganzen Jahr liegt die Niederschlagsmenge bei nur 100 Millimeter, der Großteil des Regens verdunstet noch in der Luft bevor er den Boden erreicht.

Über zwei Drittel des Landes sind Wüste. Die Emirate haben Anteil an der großen arabischen Sandwüste Rub al-Chali. Die gigantischen Wanderdünen bedrohen immer wieder die mühsam errichteten Städte und können nur durch aufwendige Bepflanzungen zurückgedrängt werden. Zwischen der Sandwüste und der Küste befindet sich ein etwa 15 Kilometer breiter Streifen einer Salzpfanne. Weniger als drei Prozent der Landesfläche können landwirtschaftlich genutzt werden. In der vegetationslosen Wüste gibt es einige bedeutende Oasen, darunter Al-Ain und Liwa. Dort wachsen Akazien, Dattelpalmen und Eukalyptusbäume. In den großen Städten wurden viele Oasen, Kanäle und Parks künstlich angelegt. Vor der Küste befinden sich zahlreiche Inseln und Korallen. Die höchste Erhebung ist der Berg Jabal Yibir (1.527 m) auf der Halbinsel Ruus Al Dschibal. Die Fauna der Region ist extrem artenarm. Allerdings hat sich die Falknerei zu einer bedeutenden Freizeitbeschäftigung der Emiratis entwickelt.

Die Strände der Emirate sind vor allem in den Wintermonaten zu empfehlen, wenn es nicht ganz so heiß ist. Besonders schön sind der Strand Saadiyat Island von Abu Dhabi, der Jumeirah-Strand von Dubai und der Strand von Ras al Khaimah. Auch ein Ausflug in die Dünen des Hinterlandes von Dubai lohnt sich allemal. Die Liwa-Oase in der großen Sandwüste besteht eigentlich aus knapp 40 kleinen Dörfern und bildet einen fruchtig grünen Kontrast zu den staubigen Dünen der Wüste. Von dort aus können auch sehr spannende Wüstensafaris organisiert werden.

Nur ein Prozent der gesamten Landesfläche ist tatsächlich besiedelt, der Verstädterungsgrad liegt jedoch bei sagenhaften 87 Prozent. Nur ein Viertel der Bevölkerung sind einheimische Emiratis. Der Rest der Bevölkerung setzt sich aus Gastarbeitern zusammen. Noch vor wenigen Jahrzehnten lebten in den Emiraten nur arme Fischer und Perlentaucher, in den Wüsten zogen Nomadenstämme umher. Von den Nomaden sind heute nur noch knapp fünf bis zehn Prozent übrig. Den großen Wandel brachte der Ölboom in den 1970er Jahren. Inzwischen ist bekannt, dass die Emirate über zehn Prozent der weltweiten Erdölreserven verfügen. Diese unverhoffte Quelle hat das Land so reich gemacht. Der Lebensstandard ist binnen kürzester Zeit drastisch gestiegen. So ist es heute selbstverständlich, dass jedem Staatsbürger das Recht auf kostenlosen Wohnraum, Wasser, Strom und eine Altersversorgung zugesagt wird. Etwa 96 Prozent der Bevölkerung sind Muslime. So verwundert es nicht, dass eine der größten Moscheen der Welt in den Emiraten zu finden ist: die Scheich-Zayid-Moschee. Obwohl die Emirate spürbar liberaler mit Alkohol und dem Nachtleben umgehen als vergleichsweise Saudi-Arabien, sollten sich Besucher an die Sitten und Bräuche vor Ort halten und diese respektieren.

Wer auf der Suche nach alter Architektur ist, wird in den Emiraten nicht sehr viele Anlaufstellen finden. Vor allem in den großen Städten Dubai und Abu Dhabi gibt es kaum Bauwerke, die merklich älter als 30 Jahre sind. Die Hauptstadt Abu Dhabi existiert seit 1761 und noch vor bis 60 Jahren standen dort nur kleine Hütten von Perlentauchern. Inzwischen gehört sie zu den modernsten Städten der ganzen Welt und ist mit Abstand das reichste der sieben Emirate. Imposanter, größer und überlaufener ist die Metropole Dubai. Gigantische Wolkenkratzer und Megabauprojekte wie der Burj Al Arab, Burj Khalifa, die Palmeninseln oder Ferrari-World haben die Wüstenstädte weltweit berühmt gemacht. Auch Dubai ist eine sehr junge Stadt und besticht durch ein abwechslungsreiches Freizeitprogramm. Die Wasserspiele der Dubai-Fontänen, das Dubai-Museum oder das Aquarium sind vor allem an heißen Tagen einen Besuch wert. Die UNESCO jedoch hat vor allem die älteren Bauwerke im Blick und erklärte 2011 die Kulturstätte von Al Ain zum Kulturerbe.

Die Emirate sind ein Shoppingparadies. Regelmäßig eröffnen neue, großartige und imposante Malls, die sich gegenseitig zu übertreffen versuchen und einen herrlich klimatisierten Ort zur Abkühlung bieten. In Dubai sind vor allem die Dubai Mall und die Mall of Emirates zu empfehlen, in Abu Dhabi lohnt sich die Marina Mall. Vor allem Kleidung und Elektronikartikel sind besonders günstig zu erhalten. An die Schmugglervergangenheit der Region erinnert der legendäre Gold-Souk von Dubai. Auf diesem größten arabischen Markt bieten über 300 Juweliere ihre kostbaren Schätze feil. Ebenfalls authentisch für den arabischen Raum sind die Gewürz- und Kamelmärkte in Al Ain oder der Fischmarkt von Abu Dhabi. Vor allem die beiden Großstädte bieten ihren Gästen ein aufregendes Nachtleben mit orientalischen aber auch internationalen Köstlichkeiten in den Restaurants, Bars und Diskotheken. Gewürze, Honig, Mandeln und Pistazien spielen in der heimischen Küche eine wichtige Rolle. Statt Alkohol sollten auch Touristen unter der heißen Sonne lieber zu einem Glas Chai (Tee) greifen.

Wer denkt, in der Wüste gäbe es nichts zu tun, der irrt - zumindest, so lange er sich in den Vereinigten Arabischen Emiraten aufhält. Parasailing, Segeltörns, Wasserski, Banana-Boots, Bodyboarding und Windsurfen - all das und noch viele weitere Wassersportmöglichkeiten werden an den Küstenorten angeboten. Selbst eine Wildwasserfahrt im Wadi-Abenteuer-Park ist möglich. Viele Hotels bieten Hoch- und Tiefseeangebote für Freizeit- und Profiangler im Golf an. Taucher sollten lieber die Wintermonate nutzen, wenn die Sichtweiten etwas besser sind. Dann jedoch können sie mit Meeresschildkröten, Clownfische und Barrakudas rechnen. Fans des großen Motorsports werden in den Emiraten ihr Herz verlieren. In der Ferrari World erfahren sie alles über ihren Lieblingsrennsport und können im Anschluss mit der schnellsten Achterbahn Formula Rossa in die Tiefe stürzen. Weitere sehenswerte Freizeitparks sind das Adventureland Sharjah und das Stargate Dubai. Wer selbst im Wüstenstadt nicht auf sein Skivergnügen verzichten möchte, der kann einen Blick in den Ski Dubai Snow Park werfen.

Die beste Reisezeit umfasst die Monate November bis April, wenn es nicht ganz so heiß ist. In den Sommermonaten müssen Urlauber mit Temperaturen jenseits der 40 °C rechnen. Reisende sollten sich noch vor Reiseantritt mit den Hinweisen des auswärtigen Amtes zu den strafrechtlichen Vorschriften beschäftigen. Dies betrifft vor allem die Bereiche Alkohol, Fotografieren von öffentlichen Gebäuden, Austausch von Zärtlichkeiten und Äußerungen zu Glauben und Religion. All diese Lebensbereiche können mitunter drakonisch geahndet werden.