Zentralschweiz
Tradition und Ruhe am Vierwaldstättersee
Zentralschweiz – Tradition und Ruhe am Vierwaldstättersee
In der Zentralschweiz treffen traditionelle Konventionen und Moderne aufeinander. Zum einen kann man in den malerischen Landschaften rund um den Vierwaldstättersee und in den Bergen wunderbar entspannen, zum anderen erlebt man in Städten wie Luzern die Schweizer Kultur hautnah.
Geografie - Vom Mittelland bis in die Alpen
Die Zentralschweiz, oder auch Innerschweiz genannt, ist eine der sieben Großregionen der Schweiz. Sie liegt teilweise in den Alpen sowie dem Mittelland und hat eine Fläche von 4485 km². Die Zentralschweiz umfasst die sechs Kantone Luzern, Uri, Zug, Schwyz, Obwalden und Nidwalden, von denen Luzern das städtische Zentrum bildet. Das geografische Zentrum der Schweiz ist die Älggialp und befindet sich im Kanton Obwalden. Es leben etwa 771.296 Menschen in dieser Region. Das Klima in der Zentralschweiz unterliegt starken Schwankungen und wird vor allem vom Atlantik aber auch den kontinentalen Strömungen beeinflusst. Obwohl sich die Niederschläge über das ganze Jahr verteilen, liegt die Hauptregenzeit im Monat Juli.
Natur - Der Vierwaldstättersee umgeben von Bergen und Tälern
Das wohl bekannteste und beliebteste Naturgebiet in der Zentralschweiz ist der Vierwaldstättersee in den Luzerner Voralpen. Die Seenlandschaft ist im Norden durch das Bergmassiv Rigi, im Westen durch das Bergmassiv Pilatus und im Süden durch den 3238 Meter hohen Berg Titlis eingegrenzt. Im Osten des Vierwaldstättersees liegt das Muotatal, welches das längste Höhlensystem Europas, das Hölloch, sein eigen nennt. In der Nähe von Luzern befindet sich das UNESCO-Biosphärenreservat-Entlebuch, welches mit seiner natürlichen Schönheit überzeugt.
Kultur - Traditionelle Konventionen und Moderne
Die Zentralschweiz grenzt sich nicht nur geographisch von den anderen sechs Großregionen ab, sondern auch vor allem politisch und religiös. Sie ist die Geburtsstätte der Eidgenossenschaft und besonders die vier Urkantone (Schwyz, Uri, Obwalden, Nidwalden) sind bis zum heutigen Tage katholisch. Im Allgemeinen ist die Mentalität der Innerschweizer sehr von den geschichtlichen Geschehnissen des 17. bis 19. Jahrhunderts geprägt. Während der Rest des Landes für die Errichtung eines Bundesstaats stimmte, weigerten sich die Innerschweizer dagegen und forderten einen lockeren Staatenbund mit einer starken Stellung der katholischen Kirche. Die Kantone Zug und Luzern sind in ihrer Mentalität jedoch mehr vom Mittelland geprägt und halten weniger an den traditionellen Konventionen fest. Von der Zentralschweiz, genauer gesagt dem Kanton Uri, gehen die Ursprünge der Sage um Wilhelm Tell aus. Historische Stätten aus der Sage, wie die Hohle Gasse, in der Tell den Habsburger Despoten Gessler ermordet haben soll, sowie die Ruine der Gesslerburg befinden sich in Küssnacht am Rigi. Kunstliebhaber sind in Luzern am richtigen Ort, denn dort kann man sich in der Sammlung Rosengart die Werke von Pablo Picasso und Paul Klee sowie von 20 weiteren Künstlern des 19. und 20. Jahrhunderts anschauen. Auf jeden Fall sollte der berühmte Wasserturm, das Wahrzeichen von Luzern an der Kapellbrücke, auf dem Reiseplan stehen. Die Zentralschweiz gehört zur deutschsprachigen Schweiz und die in den Urkantonen gesprochenen Dialekte zählen zu den ursprünglichsten der Schweiz. Die Dialekte der Kantone Zug und Luzern unterscheiden sich wesentlich von denen der Urkantone, da sie mehr vom Mittelland geprägt sind und weniger archaische Laute und Wörter benutzen.
Erleben - Schweizer Kultur aus nächster Nähe
Typisch für die Schweiz bekommt man an vielen Orten die weltbekannten Schweizer Uhren- und Schmuckmarken. Die Luzerner Altstadt ist verkehrsfrei und lädt so zu einem entspannten Spaziergang oder einer gemütlichen Shopping-Tour ein. Besonders empfehlenswert sind die mehrmals wöchentlich stattfindenden Lebensmittel-, Pflanzen- sowie Kunsthandwerk-Märkte. Auch die Feinschmecker unter den Reisenden kommen in Luzern auf ihre Kosten. Spezialitäten wie der Birnweggen oder der Luzerner Lebkuchen sollten auf jeden Fall einmal probiert werden.
Aktivitäten - Ein vielfältiges Freizeitangebot auf dem Wasser, an Land und in der Luft
In der Zentralschweiz bekommen Reisende ein breites Angebot an Erholungsmöglichkeiten, atemberaubenden Landschaften, historischen Stätten sowie Freizeit- und Sportaktivitäten. Auf dem großen See, der eine ausgezeichnete Wasserqualität besitzt, kann man hervorragend rudern, Kanu fahren, Wasserski laufen, segeln und surfen. Die See bietet sich aber vor allem auch sehr gut zum schwimmen an. In den Bergen kann man dagegen wunderbar wandern. Es gibt eine große Anzahl an Alpin-Schulen die Bergsteigerkurse für Anfänger und Fortgeschrittene anbieten sowie sich auf die beliebten Tandemflüge spezialisiert haben. Zudem sollten sich Reisende auf keinen Fall eine Schifffahrt auf dem Vierwaldstättersee entgehen lassen. Dabei kann man wunderbar entspannen und die atemberaubende Natur entlang der Luzerner Riviera genießen.
Informationen
Die beste Reisezeit um besonders Land und Leute, Kunst und Küche kennenzulernen sind die Monate Mai bis Juni sowie September oder Oktober. In der Zentralschweiz gibt es keinen Flughafen. Der nächstgelegene Flughafen befindet sich in Zürich (ZRH). Ansonsten kommt man gut mit dem Auto von Ort zu Ort.
Eine Reise in die Zentralschweiz gibt tiefe Einblicke in die Mentalität der traditionellen Schweiz, gepaart mit einer Prise Moderne in den beiden Kantonen des Mittellands, Luzern und Zug. Hier können sich Reisende entspannen oder aktiv betätigen und dabei eine beeindruckende Kulisse genießen.