Region Freiburg - Zwischen Tradition & Moderne

Die Region Freiburg (auch Kanton Freiburg), amtlich Staat Freiburg oder französisch État de Fribourg, liegt im Westen der Schweiz. Der Hauptort ist die gleichnamige Stadt Freiburg (Fribourg). Der Kanton hat eine Fläche von 1671 km² und zählt 291.395 Einwohner. Er grenzt an die Kantone Waadt, Bern und Neuenburg. Geografisch lässt sich die Region in zwei Bereiche einteilen, nämlich das Schweizer Mittelland im nördlichen und westlichen Teil sowie die Schweizer Voralpen (auch Freiburger Alpen) im südlichen Teil des Kantons. Die höchste Erhebung ist der Vanil Noir (2389 m) im Süden an der Grenze zum Kanton Waadt. Der tiefste Punkt liegt mit 430 Metern im Neuenburger See. Ein sehr symbolträchtiger Berg ist der Moléson mit einer Höhe von 2002 Metern. In den Freiburger Alpen haben die meisten Berge eine Höhe von 1600 bis 2000 Metern. Das Klima ist im Allgemeinen weitgehend gemäßigt. Jedoch ist der Norden an den Seen etwas wärmer und vermittelt ein fast mediterranes Klima. In den Alpen ist das Klima hingegen etwas kühler und führt in den Wintermonaten zu sehr niedrigen Temperaturen und viel Schnee.

Der Kanton verzückt mit einer wunderschönen landschaftlichen Vielfalt, besonders um La Gruyère. In dieser facettenreichen Natur findet man unter anderem ausgedehnte Wiesen und Wälder, Naturschutzgebiete, Hochmoore, Sümpfe und Schluchten. Weiterhin gibt es die sanften Hügellandschaften des Mittellandes, die einen besonderen Charme versprühen. Zum anderen gibt es die mächtigen Berge der Freiburger Alpen, in denen man des Öfteren Steinböcke beobachten kann. Die Region Freiburg gehört mit zur Großregion Drei-Seen-Land und liegt immerhin an zwei der drei Seen. Hinzukommend trägt der Kanton selbst auch noch einmal stolz den Beinamen Drei-Seen-Land, aufgrund der drei Seen: Neuenburgersee, Murtensee und Greyerzersee. Die beiden Regionen sind jedoch nicht miteinander zu verwechseln, da statt des Greyerzersees der Bielersee zur Großregion gehört. Wichtige Flüsse sind die Saane und die Sense. Die Saane fließt mitten durch die Stadt Freiburg und macht sie damit zum wichtigsten Zentrum der Region. Ein Highlight für Naturliebhaber ist das Papiliorama mit seiner beeindruckenden Flora und Fauna. Ebenfalls einen Besuch wert ist das Naturschutzgebiet La Grande Cariçaie.

1481 war Freiburg der erste französischsprachige Kanton, der der Schweizerischen Eidgenossenschaft beitrat. Heute ist der Kanton offiziell zweisprachig mit den Amtssprachen Deutsch (etwa 29 %) und Französisch (etwa 63 %). Deutsch wird vor allem im Norden und Nordosten des Kantons gesprochen. Während der Süden eher ländlich ist, sind der Norden und Nordwesten relativ stark urbanisiert. Freiburg ist der Kanton mit der durchschnittlich jüngsten Bevölkerung, aber ebenso der Kanton mit dem schnellsten Bevölkerungswachstum in der Schweiz. Wichtige Anlaufpunkte für Reisende sind vor allem die Städte Freiburg und Murten sowie die historischen Orte Tafers (franz. Tavel), Bulle, Romont und Châtel-Saint-Denis. Die Stadt Freiburg ist vor allem als Universitäts- und Bildungsstadt, aber auch als Kunst- und Kulturperle bekannt. So befindet sich zum Beispiel die einzige zweisprachige Universität der Schweiz in Freiburg. Kulturell hat die Region sehr viel zu bieten. Die Stadt Freiburg hat eine der besterhaltensten Altstädte, die bei den Reisenden sehr beliebt ist. Sie verzaubert mit über 200 gotischen Fassaden aus dem 15. Jahrhundert. Besonders sehenswert ist die St.-Nikolaus-Kathedrale, welche 1283 begonnen und 1639 fertiggestellt wurde. Ebenso sehenswert sind das Espace Jean-Tinguely - Niki de Saint Phalle (ein Kunstmuseum) und das Schweizerische Museum für Glasmalerei in Romont. Ein weiteres Highlight ist die Altstadt von Murten mit der historischen Ringmauer mit ihren zwei Türmen und den gotischen Handwerkshäusern. Das mittelalterliche Städtchen Gruyère beeindruckt besonders mit dem fantastischen Schloss Gruyère, das imposant auf einem Hügel über der Stadt thront. Heute ist das Schloss ein Museum, welches über 800 Jahre regionaler Kultur, Geschichte und Architektur ausstellt. Das nahegelegene Schloss St. Germain wurde 1997 von H. R. Giger, einem der Schöpfer des Films "Alien", erworben. Es beherbergt mittlerweile das Giger Museum, in welchem der Oscar-Preisträger und Künstler seine private Sammlung fantastischer Werke ausstellt. In dem Städtchen Gruyère befindet sich ebenfalls der 2009 eröffnete Tibet-Tempel mit einer Ausstellung von über 300 buddhistischen Skulpturen, Bildern und verschiedenen rituellen Werken.

In der Region Freiburg gibt es den Retro-Zug La Gruyère (auch Fondue-Zug), mit dem man einen doppelten Genuss erfährt. Zum einen kann man die wunderschöne Landschaft genießen, zum anderen erlebt man ein kulinarisches Highlight mit dem Freiburger Fondue. Anschließend gibt es noch einen süßen Nachtisch. Der Name des Zuges und des Käses kommt von der Region, in welcher der köstliche Hartkäse Gruyère (oder Greyerzer Käse) beheimatet ist. Die Wurzeln des Gruyères gehen dort bis ins Jahr 1113 zurück. Ein Highlight ist auch der Käsekuchen nach Greyerzer Art. Zudem sollte man sich den Besuch in einer der Schaukäsereien nicht entgehen lassen. Hier empfiehlt sich besonders das La Maison de Gruyère. Reisende können sich nach einer aktiven Betätigung mit einer typisch kräftigen Bergsuppe stärken. Sehr zu empfehlen sind vor allem auch die traditionellen Freiburger Brezeln (Sensler Bräzzele) aus Mehl, Butter, Zucker und Sauerrahm sowie der Pot-au-Feu, ein Rindfleisch- und Gemüseeintopf. Wer es etwas süßer mag, sollte die traditionellen Anisbrötchen kosten. Im Sommer wie Winter sprüht der Kanton vor mittelalterlichem Charme und verzaubert mit seinem reichen kulturellen Erbe. Die Region hat eine reiche Festtradition. Ein Highlight ist der jährlich stattfindende Alpzug, bei dem die Kühe festlich geschmückt werden und dann von den Sommerweiden im Hochland mit einem riesigen Festumzug ins Unterland getrieben werden. Einmalige Erlebnisse sind weiterhin das Fest zum heiligen Nikolaus in der Stadt Freiburg, mit seinem traditionellen Umzug, der Krippenweg in Estavayer-le-Lac sowie der Weihnachtsmarkt in Murten. Für Reisende, die gerne einen Einkaufsbummel machen, gibt es in der Stadt Freiburg zwei größere Einkaufszentren, das Manor und das Fribourg Centre. Außerdem gibt es diverse Märkte wie Flohmärkte, Wochenmärkte und Trödelmärkte. Wer sich während seines Urlaubs dem Glücksspiel widmen möchte, findet ein Casino in der Stadt Freiburg. Auch Clubs und Diskotheken sind nur in geringer Anzahl vorhanden. Jedoch gibt es viele Bars und Theater.

Die landschaftliche Vielfalt ermöglicht eine riesige Auswahl an Aktivitäten. Die Freiburger Alpen sind ein Paradies für Schneeschuhwanderer, bieten aber auch hervorragende Bedingungen für andere Wintersportarten, zum Beispiel am Moléson und am Schwarzsee. So kann man dort auch sehr gut Ski fahren, Snowboarden und Rodeln. Praktisch sind vor allem die kurzen Anfahrtswege und das niedrige Preisniveau in den Wintersportgebieten. Des Weiteren kann man in den Bergen sehr gut Klettern, Bergsteigen und Paragleiten. An und um die drei Seen lässt es sich besonders gut Wandern, Reiten, Velo (Fahrrad) fahren, Mountainbiken, Golfen und Skaten. Auch Nordic Walking ist in der Region sehr beliebt. Auf den Seen kann man wunderbar Segeln, Kanu oder Kajak fahren. In den Seen kann man sehr gut Baden, daher wird die Region um die Seen auch häufig Freiburger Riviera genannt. Zudem gibt es unzählige Hallen-, Frei- und Thermalbäder. In den Flüssen, wie der Sense, kann man super Fischen. Dort findet man vor allem Bachforellen, Barben, Döbel und Regenbogenforellen. Bei einer Tour mit dem Heißluftballon kann man die beeindruckende Landschaft von oben bestaunen. Auch das Wellnessangebot der Region lässt kaum Wünsche offen.

Die Infrastruktur im Kanton Freiburg ist sehr gut erschlossen. Die beiden Hauptzweige des Schweizer Autobahnnetzes führen direkt durch die Region Freiburg. Auch eine Anreise mit dem Zug ist ein Leichtes, denn die Bahnverbindung Genf-Zürich verläuft ebenfalls durch die Region. Die Flughäfen Zürich (ZRH), Genf-Cointrin (GVA) und Basel-Mulhouse (BSL) sind nicht einmal eineinhalb Stunden entfernt, der Regionalflughafen Bern-Belp (BRN) sogar weniger als eine Stunde. So erreicht man ohne Probleme seine gewählte Urlaubsregion.