Vesterålen - Die nördlichen Schwestern der Lofoten

Die Vesterålen sind eine Inselgruppe an der Küste Norwegens, nahe der Lofoten. Die ca. 300 Kilometer nördlich des Polarkreises liegenden Inseln haben eine Gesamtfläche von 3.100 km² und zählen verwaltungstechnisch zu den Fylken Troms sowie Nordland. Die zentrale Ortschaft mit knapp 10.000 Einwohnern ist Sortland. Die wichtigsten Inseln sind Andøya, Langøya, Skgsøya, Hadseløya sowie der westliche Teil von Hinnøya wie auch der nördliche Teil von Austvagoya. Das Klima vor Ort ist relativ mild auf Grund des Golfstromeinflusses. Milde Winter und heiße Sommer sind die Folge.

Schroffes Gebirge direkt am Meer, weiße, südseeähnliche Sandstrände, fischreiche Gewässer, rauschende Flüsse, malerische Fjorde und traumhafte Gebirgstäler: die Landschaft auf den Vesterålen ist faszinierend vielfältig. Südliche Gewächse und Gebirgspflanzen sowie die Flora der Arktis wachsen hier nah beieinander und die Gewässer vor Ort sind mit fast allen Fischarten, die Norwegen zu bieten hat (z. B. Dorsch, Schellfisch, Köhler, Barsch, Seewolf, Lachs, Hering), ausgestattet. Außerdem beliebt unter Tierfreunden sind die vielen Vogelarten wie der Eissturmvogel, Papageientaucher, Seeadler, Reiher oder Basstöpel, die um die Inseln brüten. In den Sommermonaten kann man zudem Wale und Delfine in der nahen Umgebung der Inseln bewundern. Einen phänomenalen Ausblick kann man hingegen auf dem Berg Møysalen auf Hinnøya genießen, dem höchsten Berg (1262 m) der Inselgruppe. Der gleichnamige Nationalpark ist mit 51,2 km² eines der kleinsten Naturschutzgebiete des Landes.

Die nachweisbar frühste Siedlung auf den Vesterålen ist über 6000 Jahre alt. Damals lebten überwiegend Jäger und Sammler auf dem Archipel. Doch auch heute noch spielt insbesondere der Fischfang eine große Rolle für die Inselbewohner. Bei einem Ausflug zum Fischerdorf Nyksund bekommt man das ursprüngliche und einfache Fischerleben deutlich zu spüren. Besonders sehenswert sind die vielen bunten Holzhäuser vor Ort, die für viele Besucher ein harmonisches und idyllisches Norwegen repräsentieren.

Die Inselgruppe der Vesterålen lebt vor allem vom Fischfang. So erstaunt es auch nicht, dass in der Küche Meeresfrüchte und Fisch eine große Rolle spielen. Die Speisekarten der lokalen Restaurants sind unter anderem ausgestattet mit Dorsch und Seelachs, Heilbutt-Filet, Hering, Garnelen sowie Kabeljau. Aber auch das Vesterålen-Lamm und anderes einheimisches Wild wie Rentier, Elch, Huhn oder Gans sind ein Teil der regionalen Kulinarik. Zusätzlich zu den kulinarischen Eindrücken, kann man den Archipel auch bei einer Walsafari im Walzentrum in Andenes oder während des Nordlichts erleben. Aufgrund der Nähe zum Polarkreis erstrahlen auch in diesem Bereich der Erde die herrlich bunten Streifen der Aurora borealis am Himmel.

Auf den Vesterålen kommen Outdoorabenteurer voll auf ihre Kosten. Robben-, Wal- und Vogelsafaris sowie abwechslungsreiche Kajakausflüge lassen den Urlaub alles andere als langweilig werden. Die Königinnenroute (Dronningruta), ein ca. 15 Kilometer langer Wanderweg, der bereits die norwegische Königin Sonja begeisterte, ist besonders bei Wanderfans beliebt. Weitere mögliche Freizeitaktivitäten auf den norwegischen Inseln sind Fahrradfahren, Angeln, Skifahren, Tiefseefischen und Bootfahren.

Die Vesterålen sind sowohl mit dem Festland als auch untereinander mit Brücken verbunden. Die Anreise kann mit dem eigenen Pkw oder dem Mietwagen sowie mit dem Kreuzfahrtschiff erfolgen.