Capri - Rückzugsort par excellence

Capri ist eine Kalksteininsel im Golf von Neapel. Sie gehört zu der Region Kampanien und liegt ca. 5 Kilometer vom italienischen Festland entfernt. Das 10,4 km² große Eiland gliedert sich in zwei Gemeinden (Capri, Anacapri), die beide der Provinz Neapel angehören. Die höchste Erhebung der Felseninsel ist der Monte Solaro mit 589 Metern. Weitere Berge sind der Monte Capello (514 m), der Monte Tiberio (335 m) und der Monte Tuoro (266 m). Das Klima auf Capri ist mediterraner Natur, weshalb milde Winter und warme Sommer die Regel sind.

Die Landschaft auf Capri wird zum Teil durch eine Terrassenkultur aus Wein-, Öl- und Obstbäumen geprägt. Die ständig grüne sowie mediterrane Vegetation besteht überwiegend aus Rosmarin, wilden Pistaziensträuchern und Steineichen. Die aus Kalkstein bestehende Insel ist reich bestückt mit Karstformen, unter denen die Blaue Grotte mit Sicherheit am bekanntesten ist. Diese ist ca. 30 Meter breit, 50 Meter lang sowie 15 Meter tief und zeichnet sich durch ihr leuchtend blaues Wasser aus, welches mit Hilfe der Lichtreflexion am Meeresboden entsteht. Weitere nennenswerte Karstformationen sind die berühmten Faraglioni. Die ursprünglich vulkanischen Felsengesteine sind das Wahrzeichen der Insel und ragen ca. 100 Meter aus dem Meer heraus. Eine andere natürliche Sehenswürdigkeit Capris ist der Arco Naturale, ein atemberaubender Felsbogen an der Ostküste der Insel. Einst eine Grotte, ist er mit der Zeit aufgrund langsamer Erosionen zu seiner heutigen Form gelangt.

Capri war Erholungs- und Rückzugsort des römischen Kaisers Tiberius von 27 bis 37 v. Chr. Auf der idyllischen Insel verbrachte er seine letzten Lebensjahre, weshalb das Eiland auch 11 Jahre als Regierungssitz des römischen Reiches fungierte. Insgesamt soll der Herrscher 12 Villen auf Capri gehabt haben, von denen die Villa Jovis (Landhaus des Jupiters) am bekanntesten ist. Diese wurde im 18. Jahrhundert von dem Archäologen Norbert Hadrawa freigelegt und geplündert. Von daher sind nur noch wenige der damaligen Schätze erhalten geblieben, die heute unter anderem in London (Capri-Altar) und Neapel (Mosaikfußboden) ausgestellt sind. Eine weitere Sehenswürdigkeit sind die Augustusgärten zusammen mit der Via Krupp. Beides wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts von dem Industriellen Alfred Friedrich Krupp angelegt. Letztere ist eine Art Serpentinenweg, welcher sich in engen Kurven am Berg hinunter schlängelt und zur Badestelle Marina Piccola führt.

Die Besichtigung der Piazzetta bzw. Piazza Umberto und den nahegelegenen Gassen ist während eines Aufenthalts auf Capri ein absolutes Muss. Diese erreicht man vom Hafen Marina Grande mit einer Seilbahn. Dort befinden sich nicht nur kleine Geschäfte und Designerläden, sondern auch eine Vielzahl an Restaurants und Cafés, in denen zu fast jeder Tageszeit reges Treiben herrscht. Und obwohl die Preise nicht gerade die günstigsten sind, ist der Blick von der Terrasse einiger Lokale einfach unvergesslich. Die Küche auf Capri entspricht weitgehendst der von Kampanien. Neben dem großen Angebot an Fisch und Meeresfrüchten, werden viele Gerichte mit Knoblauch, Tomaten, Basilikum und Olivenöl zubereitet. Eine berühmte Speise der Insel ist der Insalata caprese (dt. Salat aus Capri, Caprese-Salat), welcher aus Tomaten, Mozzarella, Öl und Basilikum besteht und mittlerweile aufgrund der Farben (grün, weiß und rot wie die italienische Flagge) als ein italienisches Nationalgericht angesehen wird.

Capri ist das Urlaubsparadies für Wassersportler. Segeln, Tauchen, Schwimmen, Surfen und Angeln sind nur eine kleine Auswahl dessen, was auf Capri in und auf dem Wasser möglich ist. Der beliebteste und meistbesuchte Strand ist der Marina Piccola. Die idyllische Bucht liegt zu Füßen des Monte Solaro im südlichen Teil der Insel. Aber auch Wanderer, Mountainbiker und Trekking-Freunde kommen auf Capri das ganze Jahr über auf ihre Kosten. Wer die Insel von einer anderen Perspektive heraus betrachten möchte, sollte sich eine geführte Bootstour um das Eiland und die Besichtigung der Blauen Grotte nicht entgehen lassen. Unter anderem bietet die Gesellschaft Gruppo Motoscafisti Rundfahrten und Besichtigungen der berühmten Höhle an.

Bei einem Urlaub auf Capri sollte beachtet werden, dass das Fahren mit dem eigenen Auto/Motorrad bzw. dem Mietwagen zeitweise strengstens verboten ist. Zwischen den Frühlings- und Herbstmonaten ist das Autofahren auf der Insel nur den Anwohnern erlaubt. Um allerdings nicht alles zu Fuß erkunden zu müssen, bieten kleine Ferienbusse, Taxis, Seilbahnen und Sessellifte ihre Dienste an. Obwohl die Auswahl an Hotels und Ferienwohnungen nicht gering ist, ist in den Sommermonaten die Nachfrage häufig höher als das Angebot. Von daher sollte daran gedacht werden, seine Ferienunterkunft rechtzeitig zu buchen. Wer nicht auf Capri übernachten oder nur einen Tagesausflug dorthin unternehmen möchte kann die Schiffsverbindungen (z. B. Capri-Neapel, Dauer: ca. 80 Minuten) nutzen, die zwischen dem Festland und der Insel existieren.