Kykladen
Inselhopping im Reich der Windmühlen
Kykladen - Inselhopping im Reich der Windmühlen
Die Kykladen sind eine Ansammlung mehrerer Vulkaninseln in der südlichen Ägäis, die man idealerweise durch Inselhopping erkunden kann. Dabei entdeckt man traumhafte Landschaften, idyllische Strände und die so typischen Windmühlen, die Wahrzeichen der Kykladen.
Geografie - Die Vulkaninseln in der südlichen Ägäis
Die Kykladen (griech. Ringinseln) sind eine Inselgruppe im Ägäischen Meer und eines der beliebtesten Reiseziele in Griechenland. Sie bestehen aus etwa 56 kleineren und größeren Vulkaninseln und liegen wie ein Kreis um das heilige Eiland Delos. Die Inseln haben eine Gesamtfläche von etwa 2.572 km² und zählen rund 110.000 Einwohner. Geografisch teilt man die Kykladen, je nach ihrer Lage, in vier Gruppen ein, die östlichen, westlichen und mittleren Kykladen sowie eine westliche Seitengruppe. Einige der wichtigsten Inseln sind Syros mit der Hauptstadt Ermoupolis, Naxos, Paros, Mykonos, Santorini (Thira), Milos, Tinos, Kythnos und Ios. Weiterhin gibt es auch viele vom Tourismus noch relativ unberührte Inseln. Dazu gehören Anafi, Amorgos, Andros, Sikinos, Serifos und Folegandros. Auf den Kykladen herrscht ein mediterranes Klima vor. Die Sommer sind jedoch dank der Meltemi-Winde (ein trockener Nordwestwind in der Ägäis) angenehm kühl, während die Winter relativ mild und trocken sind.
Natur - Fruchtbare Böden und vielseitige Landschaften
Die Böden der Kykladen-Inseln bestehen zum Großteil aus Glimmerschiefer und Gneis, häufig aber auch aus vulkanischem Gestein oder Granit, was eine hohe Fruchtbarkeit mit sich zieht. Aufgrund dieser Fruchtbarkeit und dem milden Klima wurden die Kykladen in der Antike die "Perle von Hellas" genannt. Seither hat sich die Landschaft der Kykladen wesentlich geändert. Die meisten Inseln habe heute keine Baumvegetation mehr, sind sehr wasserarm und sehen kahl und verbrannt aus. Jedoch werden an vielerlei Orten immer noch Wein, Öl, Seide, Honig, Baumwolle und Südfrüchte angebaut, beziehungsweise hergestellt. Die größte der Kykladen-Inseln, Naxos, ist zugleich auch die fruchtbarste Insel. Ihr Landschaftsbild ist dabei sehr vielfältig. Es gibt ausgedehnte Wiesen, kilometerlange Sandstrände und steile Felsklippen entlang der Küsten sowie raue Berge, fruchtbare Täler, sprudelnde Quellen und rauschende Bäche.
Kultur - Von weißen Häuschen, Windmühlen und antiken Löwen
In dieser Region liegt eine der größten Mittelmeerzivilisationen Europas, die Kykladenkultur. Die Inseln zeichnen sich durch strahlend weiße Häuschen, unzählige Windmühlen und ein besonders blendend helles Licht aus. Die Windmühlen symbolisieren die Kultur und Tradition dieser Region und stehen für eine nachhaltige und naturverbundene Lebensweise, wie sie so typisch war in der vor-technologischen Zeit. Insgesamt waren auf den Kykladen-Inseln einst 600 Windmühlen in Betrieb. Die Insel Delos war in der Antike, aufgrund des dortigen Apollonheiligtums, eine blühende und heilige Stätte. Auf der heute fast unbewohnten Insel gibt es eine einzige große Ausgrabungsstätte, die jedoch eine der wichtigsten des Landes ist und jedes Jahr viele Tausende Tagestouristen anlockt. Im Jahr 1990 wurde die Insel zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt. Die Insel Mykonos ist eine regelrechte Tourismushochburg und zieht immer wieder Künstler, Intellektuelle sowie den internationalen Jetset an. Besonders sehenswert sind dort das Ägäische-Schifffahrtsmuseum und das Kloster Panagia Tourliani. Santorini begeistert hingegen mit einer überwältigenden Hafeneinfahrt und den schneeweißen Häusern entlang der steilen Kraterwand. Während die Westseite der Vulkaninsel sehr steil ins Meer abfällt, ist die Ostseite eher flach und eignet sich mit wunderschönen Sandstränden ideal zum Baden. In der Hauptstadt (Chora) der Insel Naxos finden Reisende ein malerisches venezianisches Kastell, welches auf einem Hügel über der Stadt thront. Die Stadt selbst zeugt von einer Jahrtausende alten Geschichte. Im Norden der Insel befindet sich die unvollendete Monumentalstatue eines Kouros (eine Männerstatue) aus dem 6. Jahrhundert vor Christus. Archäologische Museen findet man auf allen möglichen Inseln, so zum Beispiel auf Syros in der Hauptstadt Ermoupolis sowie auf den Inseln Mykonos und Naxos.
Erleben - Auf dem Rücken der Esel
Wer auf die Kykladen reist, dem wird auffallen, dass es besonders auf den kleineren Inseln keine oder nur sehr wenige motorisierte Fahrzeuge gibt. Daher sind auch kaum befestigte Straßen vorhanden. Für die Inseln, auf denen man sein Fahrzeug mitnehmen kann, ist die Überfahrt auf der Fähre relativ teuer, was wiederum bei der Einschränkung der Benutzung sehr hilfreich ist. Das traditionelle Fortbewegungs- und Transportmittel sind noch immer die Esel. Auf der Insel Santorini findet man 300 Meter oberhalb des Hafens den Hauptort Phirá (Thirá). Zumeist nutzen Reisende die Seilbahn, um zu der Stadt hinauf zu kommen, und laufen oder reiten ganz typisch auf dem Esel die berühmten Treppen zum Hafen wieder hinab. Auf der Insel Paros kann man während der Sommermonate viele verschiedene Volksfeste miterleben, wie beispielsweise das beliebte Wein- und Fischfest. Auch die Insel Ios hat viel zu bieten. Während man am Tage wunderbar in der Altstadt einkaufen kann, gibt es am Abend viele Partys in idyllischer Atmosphäre. Des Weiteren locken das Archäologische Museum und das Museum für Moderne Kunst. Natürlich gibt es auch zahlreiche Möglichkeiten zum Baden. Die kilometerlangen Sandstrände und das kristallklare Wasser versprechen einen unvergesslichen Inselurlaub.
Aktivitäten - Von Inselhopping, Segeln und Badebuchten
Eine der beliebtesten Aktivitäten auf den Kykladen ist das bekannte Inselhopping, oder auch Inselspringen. Dies wurde auf den Kykladen regelrecht erfunden. Die sehr guten regelmäßigen Fährverbindungen bieten sich dafür regelrecht an. Vom Festland aus gelangt man am besten vom Hafen in Piräus zu den einzelnen Inseln. Zudem sind die Kykladen ein beliebtes Segelrevier. Auf den Inseln selbst bietet es sich an, diese zu erkunden. Am Abend empfiehlt es sich durch die vielen verwinkelten Gassen in Orten wie Fira und Oia (beide auf Santorini), Mykonos-Stadt, Naoussa (Paros) und Ermoupolis (Syros) zu spazieren. Während des Tages locken die idyllischen Badebuchten und langen Sandstrände. Ebenso empfehlenswert sind die ausgedehnten Insel-Touren mit einem Roller, Quad oder dem Auto. Dabei kann man die schöne Landschaft und Sonne genießen und sich einige der Sehenswürdigkeiten anschauen.
Informationen
In den Kykladen gibt es mehrere Inseln die einen Flughafen besitzen. Während Santorini (JTR) und Mykonos (JMK) über einen internationalen Flughafen verfügen, findet man auf Milos (MLO), Naxos (JNX), Paros (PAS), Syros (JSY) und Astypalea (JTY) lediglich einen nationalen Flughafen. Diese erreicht man am besten über Athen (ATH). Das Haupttransportmittel in den Kykladen sind jedoch die Fähren. So erreicht man alle größeren Inseln von den Häfen in Piräus und Rafina auf dem Festland. Von den größeren Inseln gelangt man dann weiter zu den kleineren Inseln.
Inselhopping, Turmwindmühlen, archäologische Fundstellen, lange Sandstrände und ein ideales Segelrevier - all das findet man in den Kykladen. Trotz der ursprünglichen kykladischen Kultur hat jede Insel ihren eigenen Charakter und Charme.