Costa Rica
Lateinamerikanisches Tropenparadies
Costa Rica - Lateinamerikanisches Tropenparadies
Costa Rica zählt zu den am besten entwickelten Ländern Lateinamerikas. Doch neben der Kultur macht vor allem die umfangreiche und zauberhafte Natur von sich reden. Grüne Urwälder, dampfende Vulkane und brodelnde Geysire bestimmen das typische Landschaftsbild und den ganzen Stolz der einheimischen Ticos.
Geografie - Zwischen Pazifik und Karibik
Der mittelamerikanische Staat Costa Rica liegt zwischen Nicaragua und Panama und wird im Westen vom Pazifik und im Osten vom Karibischen Meer begrenzt. Das Land ist in die sieben Provinzen Alajuela, Cartago, Heredia, Limón, Puntarenas und den Hauptstadtbereich San José gegliedert. Die Provinzen wiederum sind in dutzende Kantone unterteilt. Das Klima in Costa Rica ist tropisch und es können zwei Jahreszeiten unterschieden werden. Zum einen gibt es die Trockenzeit von November bis April und zum andern die Regenzeit von Mai bis Oktober. Die durchschnittliche Tagestemperatur schwankt das ganze Jahr über kaum und liegt bei ungefähr 22 °C. An den Küsten ist es mit 30 °C stets etwas heißer. Vor allem in der Regenzeit ist die Luftfeuchtigkeit extrem hoch und es ist sehr schwül. Es gibt eine Hurrikansaison von Juli bis Oktober.
Natur - Vulkanland in Zentralamerika
Grüne Urwälder, brodelnde Vulkane, Sumpflandschaften, Lagunen, Korallenriffe und Meeresbuchten - Costa Rica ist reich an natürlicher Schönheit und Vielfalt. Somit verwundert es nicht, dass 27 Prozent der Landesfläche unter Naturschutz stehen. Nationalparks, Biosphären- und Indianerreservate bestimmen das typische Landschaftsbild. Sehr auffällig sind die noch aktiven Vulkane. Insgesamt gibt es über 70 erloschene und aktive Exemplare. Die populärsten sind der Arenal, Poás, Irazú und Rincón de la Vieja. Letzterer birgt zudem fremdartige Säureseen, Geysire und rauchende Schlammlöcher. Neben den dampfenden und rotglühenden Kratern spielt im Tourismusbereich auch der Regenwald eine bedeutende Rolle. Ein Großteil des Urwalds ist bis heute unerforscht. Darum legen die Bewohner viel wert auf einen nachhaltigen und naturschonenden Tourismus. Die höchste Erhebung ist der Chirripó mit einer Höhe von 3.819 Metern. Auch dieser Berg kann besucht werden. Neben den tausenden Orchideenarten und Bromelien tummeln sich freche Tukane und farbenfrohe Papageien in den Wäldern der Bergregionen. An den Stränden leben große Schildkröten und vor der Küste sind immer wieder Delfine zu beobachten.
Natürliche Sehenswürdigkeiten - Unter einem Blätterdach
Eine Vulkanbesteigung mit Besichtigung gehört zu den Highlights in Costa Rica. In der Tat zählt das Land zu den aktivsten Vulkanländern der Erde. Ein besonders reges Exemplar ist der Arenal. Noch bis 1937 hielten ihn die Bewohner für einen gewöhnlichen Berg, bis er plötzlich Rauch, Feuer und Gestein in die Luft schleuderte. Seitdem erstrahlt er jeden Abend in einem finsteren, roten Schimmerlicht und lockt unzählige Schaulustige an. Auch der naheliegende Nationalpark und der Kratersee können gut besichtigt werden. Ein weiterer Naturhöhepunkt ist der Nebelwald von Monteverde. Der ursprüngliche Wald zeigt die typische Flora und Fauna des Landes. Auf Lehr- und Wanderpfaden können Besucher die Orchideen und Bäume bestaunen. Zudem befindet sich in dem Gebiet der Schmetterlingsgarten mit dutzenden traumhaft schönen Schmetterlingsarten. Besonders zu empfehlen ist der Skywalk entlang der großen Hängebrücken in einer Höhe von 40 Metern. Hier oben ist die Luft weniger stickig und Besucher haben einen fantastischen Blick über die Urwaldlandschaft Costa Ricas. Etwa einen halben Kilometer können große und kleine Naturliebhaber den spannenden und sicheren Baumpfad entlangwandern.
Kultur - Im Land der Ticos
Erste Siedlungen im heutigen Gebiet Costa Ricas gab es vermutlich bereits 8.000 Jahre v. Chr. Bis zur Ankunft der Europäer lebten dort ungefähr 400.000 Menschen. 1502 landete Christoph Columbus an der Atlantikküste und er erklärte das Gebiet zur spanischen Kolonie. Er nannte das Land Costa Rica ("Reiche Küste"), weil sich die Spanier viel Gold von den neuen Gebieten erhofften. Leider ist die Region besonders rohstoffarm und somit spielte das Land für die Spanier schnell eine sehr untergeordnete Rolle. Dennoch erlangten die Einheimischen ihre Unabhängigkeit erst 1821 zurück. Inzwischen zählt Costa Rica zu den fortschrittlichsten Nationen Lateinamerikas. Der Beiname "Schweiz Zentralamerikas" bezieht sich auf die Erklärung einer "dauerhaften, aktiven und unbewaffneten Neutralität" von 1983. Die Bewohner des Landes werden von ihren Nachbarn Ticos genannt. Diese Verniedlichungsform hat die Bevölkerung gern für sich angenommen. Die Ticos gelten als freundlich, respektvoll und offen. Allerdings sollten es Urlauber mit der Pünktlichkeit nicht ganz so genau nehmen.
Kulturelle Sehenswürdigkeiten - Nationaltheater und Zuckerrohr
Vor allem in der Hauptstadt San José gibt es einiges zu entdecken. Der vollständige Name des Ortes lautet Villa Nueva de San José und bietet Kulturinteressierten ein fabelhaftes Nationalmuseum und das sehr ansehnliche Nationaltheater. Im näheren Umkreis befinden sich die neogotische Kirche von La Merced aus dem 19. Jahrhundert, der Park Simón Bolívar, die Basilika von Cartago und die karibischen Holzhäuser im Viertel Barrio Amón. Neben der Hauptstadt gibt es noch einige andere sehr hübsche Orte, die sich für einen Ausflug lohnen. So ist die Innenstadt von Alajuela über und über mit Palmen und Mangobäumen bepflanzt und in Puntarenas befindet sich eine Aufzuchtstation für Krokodile. In Golfito stehen noch die alten Stelzenhäuser und in Montevideo lässt sich noch heute eine der traditionellen Zuckermühlen zur Verarbeitung von Zuckerrohr bewundern.
Erleben - Erholung im Tropenwald
Das liebste Nationalgericht der Ticos nennt sich Casado und ist eine Speise aus gebratenen schwarzen Bohnen, Zwiebeln und Reis. Dieses Gericht wird in unterschiedlichen Variationen zu jeder Tageszeit serviert. Dazu gibt es gebratene Kochbananen, herrlich süße Früchte und Tortillas. Die Landesküche ist eine Mischung aus dem Mexikanischen und dem Kreolischen, natürlich spielen auch karibische Einflüsse eine Rolle. Ein Highlight für jeden Besucher sind die erfrischenden Pipas. Diese Kokosnüsse werden am Stand mit einer Machete geöffnet und anschließend mit Strohhalm getrunken. Auch der Besuch einer Kaffeefinca sollte nicht fehlen. In Heredia ist die Kaffeetradition des 19. Jahrhunderts in der alten Kaffeefabrik noch sehr lebendig. In Costa Rica spielt der Einklang mit der Natur eine bedeutende Rolle. Deshalb wird auch sehr viel in ökologisch vertretbaren Urlaub investiert. Einige Lodges stehen mitten im Urwald und erlauben es, die ganz natürliche Seite des Landes aus nächster Nähe zu erleben. So können gestresste Städter endlich mal ihre Seele baumeln lassen und es sich in der Hängematte gemütlich machen. Der ein oder andere Waldbewohner wird sicher nicht lange auf sich warten lassen.
Aktivitäten - In luftigen Höhen
Auch im dichten Dschungel sind spannende Aktivreisen möglich. Die Nationalparks sind sehr gut ausgebaut und bieten unzählige traumhaft schöne Rundwanderwege, die auch für jüngere Reisegäste zu bewältigen sind. Wer sich bei all den grünen Baumriesen an die Abenteuer von Tarzan erinnert fühlt, der sollte es ihm einfach gleichtun, und sich via Ziplining durch das dichte Grün schwingen. Auch das Wasser spielt hier eine große Rolle. Mit dem Pazifik und dem Karibischen Meer direkt vor der Haustür ist es nicht schwer, eine geeignete Badestelle zu finden. Traumhafte Strände gibt es auf beiden Seiten des Landes. Surfer haben sich die Hotspots zwischen Santa Terese und Mal País zum Revier erklärt. Auch eine Bootsfahrt durch die Tropenlandschaft von Tortuguero gibt viel von der Naturschönheit des Landes preis und bleibt sicher in lebhafter Erinnerung.
Informationen
Die Trockenzeit von Mai bis Oktober ist der Regenzeit eindeutig vorzuziehen. Reisende sollten dabei beachten, dass es an der Karibikküste ganzjährig zu starken Schauern kommen kann. Wer also seinen Badeurlaub plant, sollte eher mit der Pazifikküste vorliebnehmen. Spanisch ist Amts- und gesprochene Sprache in Costa Rica. Allerdings weist das Spanisch des Landes einige deutliche Unterschiede zum Hochspanisch auf. "Pura vida" ist einer der typischen Aussprüche im Land und bedeutet soviel wie "pures Leben".
Nachhaltiges Reisen, Natururlaub und Raum für Erholung stehen im Tourismus von Costa Rica an oberster Spitze. Wer im Einklang mit der Natur dem Leben im Dschungel ganz nah kommen möchte, der richtet sich in den gemütlichen Eco-Lodges ein und lässt den Trubel des Alltags einfach hinter sich.