Region Valencia – An der weißen Küste entlang

Die autonome Gemeinschaft Valencia liegt im Südosten Spaniens an der Mittelmeerküste und umfasst die Provinzen Valencia, Alicante und Castellón. Ihre Hauptstadt ist Valencia, welche mit 805.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt des Landes ist. Die insgesamt 23.255 km² große Region ist von den Gemeinschaften Katalonien, Murcia, Aragonien sowie Kastilien-La Mancha umgeben. Das Landschaftsbild zeichnet sich durch weite Küstenstreifen und malerische Gebirgszüge aus, wo das ganze Jahr über das warme bis heiße kontinentale Mittelmeerklima genossen werden kann. Gerade die Wintermonate sind wunderbar mild mit Temperaturen von ca. 15 bis 23 °C und einer Wassertemperatur von ca. 14 °C.

Die Gemeinschaft Valencia kann landschaftlich in Gebirgs- und Küstenregionen unterteilt werden. Die Küstengegenden (ca. 632 km) charakterisieren sich durch lange, flache sowie feine Sandstrände und sind touristisch sehr gut erschlossen. An der Costa Blanca (Weiße Küste) und der Costa de Azahar (Orangenblütenküste) sind beliebte Badeorte wie zum Beispiel Dénia, Calpe oder Benidorm. Eine geografische Besonderheit an der Küste Valencias sind zudem die Columbretes Inseln. Der Archipel ist vulkanischen Ursprungs und steht aufgrund seiner einzigartigen Flora und Fauna unter Naturschutz. Des Weiteren ist der Albuferasee im gleichnamigen Naturpark eine viel besuchte Sehenswürdigkeit. Das Gewässer ist einer der größten natürlichen Seen der iberischen Halbinsel und durch einen schmalen Landstreifen vom Mittelmeer getrennt. Weiter ins Landesinnere, nahe der Küste, findet man künstlich bewässerte Gebiete, welche durch zahlreiche Obstgewächse wie zum Beispiel Apfelsinen- und Mandelbäume oder Weinreben ausgeschmückt werden. Insbesondere im Frühling entfalten diese ihre ganze Pracht und sorgen für ein romantisches sowie idyllisches Landschaftsbild. Ganz im Inneren der Region prägen hingegen Gebirgszüge die landschaftliche Umgebung. Dort ist auch der Naturpark Parque Natural del Carrascal de la Font Roja zu finden, welcher sich besonders durch mediterrane Eichenwälder auszeichnet. Der höchste Berg Valencias ist der Penyagolosa mit 1.813 Metern.

Die Region Valencia wurde im Jahre 1238 durch die Vereinigung mit dem Königreich Aragonien unter Jakob I. von Aragón, dem Eroberer, geboren. Seit dem lieferten sich Mauren und Christen einen erbitterten Kampf um das valencianische Gebiet, das im 11. Jahrhundert von dem spanischen Nationalhelden El Cid befreit wurde. Dieser Konflikt zwischen der maurischen und christlichen Bevölkerung spiegelt sich auch heute noch in zahlreichen Bräuchen, Feierlichkeiten sowie historischen Bauen wie Klöster, Kirchen und Burgen wider. Davon gibt es zum Beispiel einige in der Hauptstadt Valencia zu entdecken. Der Palacio del Marqués de Dos Aguas, die Seidenbörse (Weltkulturerbe der UNESCO) oder die Kathedrale der Stadt zeugen eindrucksvoll von der Geschichte der Region. Des Weiteren ist die Ciudad de las Artes y de las Ciencas (Stadt der Künste und Wissenschaften) in Valencia-Stadt ein Muss für jeden Besucher. Dort befinden sich nicht nur Museen und ein Opernhaus, sondern auch das größte Aquarium Europas, das Oceanográfic. Weitere geschichtsträchtige und sehenswerte Orte sind Jativa mit seiner mittelalterlichen Altstadt und Burg und Alicante mit seinem Kastell Santa Bárbara.

In Valencia gibt es viele ausgelassene, groß angelegte sowie zum Teil über die Grenzen Spaniens hinaus bekannte Feierlichkeiten zu erleben. Zwei davon sind das Festival Moros y Christianos und die Fallas im Frühling. Letzteres ist eines der Hauptattraktionen der Region mit heidnischen und christlichen Bräuchen und das Oktoberfest Spaniens. Jedes Jahr im März werden Holz- und Kartonfiguren (oft Karikaturen von Politiker und Promis) aufgestellt, welche am Ende dem Feuer geopfert werden mit Ausnahme von einer. Die schönste wird später im Fallas-Museum ausgestellt. Das Wort "Fallas" kann von dem lateinischen Wort für Fackel abgeleitet werden und gibt ziemlich genau die Eigenheit diese großen Festivität wider, da Feuerwerkskörper, Schießpulver und natürlich Feuer ein wichtiger Bestandteil sind. Das Festival Moros y Christianos hingegen wartet mit unzähligen Prozessionen und einer historischen Darstellung der Schlacht zwischen Mauren und Christen auf. Ein weiteres weltberühmtes Spektakel ist die weltgrößte Tomatenschlacht Tomatina in der Kleinstadt Buñol. Die typischen Gerichte Valencias sind Teil einer mediterranen Küche und basieren hauptsächlich auf Olivenöl, Gemüse, Fleisch und Fisch. Insbesondere Reisgerichte werden häufig am einheimischen Herd zubereitet, wovon das bekannteste wohl die Paella ist. Die Reispfanne mit Gemüse, Geflügel und Meeresfrüchten kommt ursprünglich aus der valencianischen Gegend.

Valencia ist der ideale Ort für einen Badeurlaub. An der Costa Blanca, Costa Azahar sowie der Costa Valencia gibt es wunderschöne, lange Sandstrände, die zum Baden einladen. Zudem können zahlreiche Wassersportarten, wie zum Beispiel Tauchen, Surfen, Angeln oder Segeln, an der Küste Valencias betrieben werden. Eine besondere Adresse sind dabei die Columbretes Inseln, welche zwar als Naturschutzgebiet ausgeschrieben sind, jedoch von Tauchern und Sportfischern genutzt werden können. Hervorzuheben sind außerdem die vielen Freizeit-, Erlebnis- und Wasserparks in der Region, welche für zusätzliche Abwechslung und Attraktionen sorgen. Neben den Freizeitaktivitäten am Meer gibt es auch für Golfer und Wanderer mehrere Möglichkeiten ihrer Leidenschaft nachzugehen. Das Hinterland der Region eignet sich hervorragend für gemütliche Wandertouren. Auf den insgesamt fünf offiziellen Wanderwegen mit über 800 Kilometern Länge sind die Anstiege nur sehr selten steil und äußerst anspruchsvoll.

Die beste Reisezeit für Valencia ist mit Sicherheit der Sommer. Die warmen bis heißen Temperaturen des Mittelmeeres bieten Badeurlaubern und Wassersportlern die besten Voraussetzungen. Wer hingegen die Region im Inneren entdecken und zu Fuß erkunden möchte, der sollte seinen Urlaub in Valencia im Frühling oder Herbst planen.