Kolumbien
Kaffee, Anden & Amazonas
Kolumbien - Kaffee, Anden & Amazonas
Zwischen dem Karibischen Meer und dem Pazifischen Ozean liegt ganz im Nordwesten Südamerikas das herrlich grüne Land Kolumbien. Duftende Kaffeeplantagen, schneebedeckte Andengipfel und die weitverzweigten Äste des Amazonas machen Kolumbien zu einem wahren Naturabenteuer.
Geografie - Zwischen Pazifik und Karibischem Meer
Kolumbien in Südamerika ist gleich mit mehreren Meerzugängen gesegnet, im Westen grenzt der Pazifische Ozean und im Norden bildet das Karibische Meer die natürliche Grenze. Ländergrenzen bestehen zu Panama, Venezuela, Brasilien, Ecuador und Peru. Das Land selbst ist in 32 Departementos und den Hauptstadtbereich gegliedert. Neben der Hauptstadt Bogotá zählen Medellín, Cali und Cartagena de Indias zu den größten Städten des Landes. Das Klima ist überwiegend tropisch, kann jedoch je nach Region stark variieren. So ist es an der Karibikküste deutlich trockener als im Rest des Landes. Ab einer Höhe von 3000 Metern herrscht in den Gebirgsregionen hochalpines Gletscherklima. Die Regenzeit dauert von Mai bis Juli.
Natur - Unbeschreibliche Artenvielfalt
Wenn es um eine vielfältige Flora und Fauna geht, hat Kolumbien die Nase ganz vorn. Kaum ein anderes Land bietet ein derart breites und umfangreiches Spektrum an Tieren und Pflanzen. In der Tat befinden sich zehn Prozent aller Arten dieser Erde in Kolumbien. Darunter 50.000 Pflanzenarten und 3500 Orchideenarten. Auch die wilde Landschaft kann sich sehen lassen. Die westlichen Anden mit hohen Bergketten und der Sierra Nevada de Santa Martha, dem höchsten Küstengebirge weltweit, liegen direkt hinter dem sumpfigen Küstentiefland der Karibik. Das Pazifische Küstenland dagegen ist heiß, feucht und sehr fruchtbar. Zudem wird das Land von zwei gewaltigen Flusssystemen dominiert: Orinokien (Fluss Orinoco) und Amazonien (Fluss Amazonas). Das Flussland ist über und über mit dichtem Regenwald bewachsen - ein Paradies für Jaguare, Tapire, Faultiere und hunderte Vogelarten. Die Höhen der Anden bieten nicht nur Schnee und Kälte, sondern auch riesige Seenplatten und zahlreiche aktive Vulkane wie den Nevado del Huila (5750 m) oder den Nevado del Ruiz (5215 m).
Natürliche Sehenswürdigkeiten - Paradiesische Strände und Spitzenkaffee
Selbstverständlich bietet ein dermaßen naturreiches Land eine ganze Reihe an zauberhaften Biosphärenreservaten und Nationalparks. Einer der schönsten Parks ist der karibische Tayrona Nationalpark nahe Santa Marta. Weiße und goldene Sandstrände, Palmen, Regenwald und die Bergkette der Sierra Nevada im Hintergrund bilden ein herrliches Panorama für alle Naturliebhaber und Tierfreunde. Wer sich auf eine spannende Dschungelwanderung begibt, sollte nicht auf die Hilfe eines erfahrenen und ortskundigen Führers verzichten. Auch festen Schuhwerk und ein Mückenschutz gehören ins Reisegepäck. Ein weiteres Highlight in Kolumbien ist der Besuch einer traditionellen Kaffeefinka. Kolumbien rühmt sich, einen der besten Kaffee der Welt herzustellen und wo könnte dieser besser schmecken, als direkt vor Ort? In der Zona Cafetera öffnen gleich mehrere Finkas ihre Türen und gewähren Einblick in die alte Tradition des Kaffeeanbaus und der Herstellung.
Kultur - Von den Hochkulturen in die Gegenwart
Schon lange vor der Invasion der Europäer war Kolumbien umfangreich erschlossen und besiedelt. Verschiedene indianische Hochkulturen lebten in diesem Gebiet und trieben Handel untereinander. Sehr ausgeprägt waren ihre Fertigkeiten in der Goldschmiedekunst. Die Entdecker Vespuccí und Ojeda waren im ausgehenden 15. Jahrhundert ebenfalls sehr angetan von der Kunstfertigkeit der Goldschmiede, doch bewahrte sie das nicht vor der Inlandnahme durch die Spanier und der langen Kolonialzeit. Zu Ehren des großen Entdeckers Christoph Kolumbus wurde das Land Kolumbien genannt. Ab dem 16. Jahrhundert bauten die Spanier ihre Macht im Land mehr und mehr aus, der lange und zehrende Weg in die Unabhängigkeit sollte bis ins 19. Jahrhundert andauern. Doch selbst danach war die Etablierung eines stabilen Staatswesens nicht einfach. Bis heute sind die Machtverhältnisse nur unzureichend geklärt und die Aufstände verschiedener Gruppierungen halten weiter an.
Kulturelle Sehenswürdigkeiten - Kolumbianische Städte
Die Hauptstadt Bogotá liegt sehr idyllisch in einer Senke vor den Anden. Mit dem hauseigenen Stadtberg Monserrate und dem berühmten Goldmuseum Museo del Oro ist Bogotá ein beliebtes Anlaufziel für Touristen. Weitere Besuchermagnete sind die Orte Cali und Medellín, Freizeitangebote und ein spannendes Nachtleben machen diese Städte so interessant. Mehr Entspannung gibt es dagegen in Barichara, einem urigen Dorf inmitten der Anden. Historisch wertvoll ist die Altstadt von Cartagena. Die koloniale Siedlung befindet sich inmitten der Großstadt Cartagena und wurde im Stil der Kolonialzeit erhalten. Wer sich dagegen mehr für die präkolumbianische Zeit und Bauweise begeistern kann, der ist in der Ciudad Perdida mitten in den Tiefen des Dschungels genau richtig. Ebenfalls sehr sehenswert und weltweit einzigartig ist der Standort der Wallfahrtskirche von Las Lajas hoch über einer tiefen Schlucht.
Erleben - Trendziel Südamerika
Wer den südamerikanischen Kontinent bereisen will, kommt kaum an Kolumbien vorbei. Das Land im Nordwesten hat sich inzwischen zum Trendziel gemausert und lockt immer mehr Natur- und Kulturinteressierte in die herrliche kolumbianische Landschaft. Doch auch die traditionellen Speisen und der aromatische Kaffee sind sehr gefragt. Natürlich ist die Küche bis heute von spanischen Einflüssen geprägt. Allerdings sind auch die landestypischen Spezialitäten sehr empfehlenswert. So zum Beispiel Arepa, ein Maispfannkuchen, oder gebratene Kochbananen. In Küstenorten wie Cartagena sollten sich Besucher vor allem die Mariscos, also Meeresfrüchte, schmecken lassen. Shoppingcenter und große Einkaufspassagen gibt es vor allem in Bogotá, insbesondere die Zona Rosa eignet sich hervorragend für eine ausgedehnte Shoppingtour. Goldschmuck, die neueste Mode und natürlich der Kaffee gehören zu den begehrtesten Souvenirs. Daneben spielen auch traditionell hergestellte Textilwaren, wie die bunten Stofftaschen, eine wichtige Rolle. Das Nachtleben findet vor allem in der Hauptstadt oder auch in Cali statt. Hier fordern die heißblütigen Kolumbianer zu Salsa und Merengue auf und machen die Nacht schnell zum Tag.
Aktivitäten - Auf Entdeckungstour
Da es in Kolumbien bislang keinen Massentourismus gibt, können Reisende das Land ganz individuell und stressfrei für sich entdecken. An gleich zwei Ozeanen haben sie viele Gelegenheiten zum Surfen, Schwimmen und Segeln. Angler haben zudem die Wahl, ob sie im Meer oder in den weitläufigen Flusslandschaften fischen möchten. Der Vulkan Azufral oder die Sandsteinklippen von Suesca bieten Bergsteigern und Kletterern ein herrliches Refugium. In der alpinen Gletscherwelt des Nationalparks Sierra Nevada de Cocuy besteht zudem die Möglichkeit, Wintersport zu betreiben. Walfans können sich vor allem ab Juli freuen. Bis in den Oktober hinein ziehen über 1000 Buckelwale an der pazifischen Küste vorbei und lassen sich von den kleinen Beobachtungsbooten nicht stören.
Informationen
Da es in der Regenzeit immer wieder zu Überschwemmungen kommt, sollten Besucher ihre Reise lieber von August bis April planen. Mit Spanischkenntnissen sind Reisende immer auf der sicheren Seite. Vor Reiseantritt lohnt es sich, die aktuellen Landes- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes im Auge zu behalten.
Kolumbien ist ein Land voller Abenteuer und reich an natürlicher Vielfalt. Daneben erfreuen sich Kulturliebhaber an den Schätzen der präkolumbianischen Kultur und der Architektur aus der Kolonialzeit.